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Rudi Dutschke - unbekannte Seiten eines deutschen Revolutionärs

Archivmeldung vom 18.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Professor Bernd Rabehl
Professor Bernd Rabehl

Für die Springerpresse war Rudi Dutschke der Inbegriff des studentischen Revoluzzers, der die freiheitliche Ordnung der Bundesrepublik der Post-Adenauer-Ära zugunsten eines kommunistischen Systems beseitigen wollte und die herrschenden Autoritäten ebenso redegewandt wie langhaarig herausforderte.

Dutschke, der charismatische Kopf der 68-Studentenrevolte, wurde für den damaligen Versuch gesehen, DDR-Verhältnisse in der BRD einzuführen.

Das Gegenteil ist angeblich richtig, wie der ehemalige Berliner FU-Professor Bernd Rabehl und einer der engsten Weggefährten und Freunde Rudi Dutschkes im Interview mit secret.TV betont. Wie Dutschke war auch Rabehl aus der DDR „abgehauen“ und dem dortigen kommunistischen System entflohen. Beide hatten als Jugendliche den Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953, das blutige Niederschlagen durch sowjetische Panzer und das komplette Versagen des Westens erlebt. Unter diesem Eindruck prägten Dutschke und Rabehl jenen antiimperialistischen (gegen die Herrschaftssysteme von USA und UdSSR gerichteten) Protest der bundesdeutschen Studentenbewegung. Zugleich, wie Rabehl im Interview betont, vergaßen sie die ungelöste Deutsche Frage nicht.

Dutschke und Rabehl gehörten zu denen der Studentenrevolte, die – im Unterschied zu einem breiten Umfeld anderer Kreise und Gruppierungen der 68-er – weder von östlichen, westlichen oder südlichen Geheimdiensten eingekauft wurden. Die HVA (Hauptverwaltung Aufklärung der Stasi) bezeichnete Rabehl und Dutschke als „unsteuerbar, zu keiner Kooperation bereit, strikt antisowjetisch“. Bernd Rabehl konnte inzwischen seine entsprechende Akte einsehen.

Wie Rabehl betont, wurde mit den Schüssen auf Rudi Dutschke vor 40 Jahren nach einer offenen Hetzkampagne des Springerverlages die zentrale Klammer und der charismatische Kopf der Studentenrevolte „herausgeschossen“ und zugleich das nationalrevolutionäre Element eliminiert. Und sein späterer, bis heute nicht wirklich geklärter Tod in der Badewanne zehn Jahre später verhinderte Dutschkes politisches Comeback bei den Grünen und damit deren antiimperialistische und nationalrevolutionäre Ausrichtung. Dutschkes Tod, so Rabehl, machte den Weg frei für die, die einst gegen Vietnam protestierten und später an der Seite USA Krieg führten.

Rabehl und Dutschke stehen für die verratenen, die antiimperialistischen, patriotischen und radikal freiheitlichen Wurzeln der Studentenrevolte. Rabehl spricht von einer politischen Chance, die Deutschland als Ganzes vertan hat, und wirft damit im 40. Jubiläumsjahr der damaligen Studentenbewegung einen ganz anderen und neuen Blick auf die 68-Revolte.

Quelle: Secret.TV GmbH & Co. KG


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