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Sensationsfund: 1. Strophe des Deutschlandliedes liegt in Dithmarschen

Archivmeldung vom 20.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben Signierte Fotografie Bild: de.wikipedia.org
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben Signierte Fotografie Bild: de.wikipedia.org

Man mag es kaum glauben: Die Dithmarscher besitzen eine ganz besondere Erinnerung an den Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und sein "Lied der Deutschen". In einem Panzerschrank lagert eine handschriftliche Aufzeichnung der ersten Strophe aus dem Jahr 1845. Und diese stammt von keinem Geringeren als von von Fallersleben persönlich.

Während andere Menschen Romane verschlingen oder in wissenschaftlichen Aufzeichnungen wälzen, bevorzugt Bernhard von Oberg eine andere Lektüre. "Ich lese am liebsten Tagebücher, denn die sind wahre Fundgruben", sagt der Soziologe. Vor einigen Tagen machte er einen Zufallsfund. "Ein Eintrag im Tagebuch des Hoffmann von Fallersleben weckte meine Neugier. Vier Jahre nachdem der Dichter das spätere Lied der Deutschen auf Helgoland getextet hatte, weilte er als Gast in Dithmarschen", so von Oberg. Hier suchte er nach Spuren der von Neocorus hoch gelobten Dithmarscher Freiheit. "Diese hat er offenbar nicht gefunden. Dafür aber machte er bei einem Treffen mit Meldorfer Gelehrten einen Eintrag in das von diesen geführte Klassenbuch."

Diesem Hinweis ging von Oberg nach und wurde fündig: Wohlverwahrt in einem Meldorfer Panzerschrank liegt noch heute das beschriebene Buch. Viele Jahrzehnte lang wurde es sorgsam fortgeschrieben und enthält unter anderem die Namen der jeweils jahrgangsbesten Schüler. Etwa in der Mitte des in Leder gebundenen Buches entdeckte er tatsächlich den Eintrag des Dichters. "Von eigener Hand schrieb von Fallersleben die erste Strophe der späteren Nationalhymne. Beginnend mit: Deutschland, Deutschland, über alles, über alles in der Welt. Ein Meldorfer Gelehrter fügte folgenden Wortlaut hinzu: "Du hochverehrter Hoffmann, der deutsche Barde, der Sänger deutscher Freiheitslieder, schrieb dies während seines kurzen Aufenthaltes in Meldorf zum Andenken nieder. In Sütterlin-Schrift.

Die Übersetzung lautet: "Hoffmann in Wort und Tat, in Blick und Gestalt, ein ehrenwerter, ein echter deutscher Mann kann von den Monarchen nicht enttragen werden und erfreut sich von einem Ende ins andre vertrieben nicht des besten Geschicks, aber sein Volk hängt mit Treue an ihm und trägt ihn wie auf Händen hoch, so in seinem Herzen tief." Von Fallersleben unterschrieb die Seite anschließend. Drei Tage später, am 3. September 1845, kam der dänische König Christian VIII. zum dritten Mal durch Dithmarschen und wurde untertänigst begrüßt- das ist aus anderen historischen Überlieferungen bekannt, Das eigentliche Original des Deutschlandliedes (1841 auf dem seinerzeit britischen Helgoland verfasst) befindet sich seit Kriegsende im polnischen Krakau. Bislang war nicht bekannt, dass es eine Abschrift gibt und schon gar nicht, dass diese - wie sich nun herausstellte - auch noch in Originalhandschrift des Dichters. Mit dem Dithmarscher Fund sei, so von Oberg, ein kostbares Dokument deutscher Revolutionsgeschichte wieder ans Tageslicht gekommen. Übrigens: Als Fallersleben die Strophe in Meldorf niederschrieb und sich in Dithmarschen verewigte, war das Werk noch nicht Nationalhymne. Als solche Verwendung findet es erst seit 1922. Die Melodie des Liedes der Deutschen stammt bekanntlich von Joseph Haydn und wurde vom 1797 komponierten ursprünglichen Kaiserlied "Gott erhalte Franz den Kaiser" übernommen. 

Quelle: Dithmarscher Landeszeitung

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