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Magazin: Jugoslawiens Führung erpresste 1984 Kohl-Regierung

Archivmeldung vom 30.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Auswärtiges Amt
Auswärtiges Amt

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Jugoslawiens Führung hat 1984 offenbar die damalige Regierung Helmut Kohl/Hans- Dietrich Genscher erpresst. Sie habe gedroht, DDR-Bürger nicht mehr über Jugoslawien nach Westdeutschland ausreisen zu lassen, sollte Bonn mit Strafmaßnahmen auf Morde an Exil-Jugoslawen in der Bundesrepublik durch einen Belgrader Geheimdienst reagieren, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Das gehe aus veröffentlichten Akten des Auswärtigen Amts hervor.

Danach zählte die Bundesregierung von 1962 bis August 1983 30 Morde und 15 Mordversuche an Regimegegnern - zumeist Kroaten -, bei denen sie eine "Mitwirkung" Belgrads vermutete. Im September 1983 habe Genscher daraufhin gedroht, man "könne und werde dies nicht hinnehmen". Nur aus politischer Rücksicht habe man bislang nicht in der "klarsten und festesten Weise reagiert". Doch weitere Anschläge seien gefolgt.

Als die Bundesanwaltschaft schließlich ein Ermittlungsverfahren gegen den damaligen Konsul in München einleitete und dieser daraufhin die Bundesrepublik verließ, wies das jugoslawische Außenministerium "in freundschaftlicher Absicht" auf die "unannehmbare Aktivität deutscher diplomatischer Vertreter in Jugoslawien" hin – gemeint war demnach das Ausstellen westdeutscher Pässe für ostdeutsche Flüchtlinge in der Bonner Botschaft, schreibt das Nachrichtenmagazin weiter. Das habe Belgrad bis dahin "großzügig behandelt". Die von Genscher angedrohte Bonner Reaktion sei unterblieben - und die Mordserie habe sich bis 1989 fortgesetzt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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