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Forschungsprogramm zur Amploniana

Archivmeldung vom 27.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mehr als "Probebohrungen" in einem schwierigen Gelände könne sie zunächst nicht vornehmen. Dr. Brigitte Pfeil, neue Mitarbeiterin der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt, äußert sich vorsichtig, wenn es um ihre Arbeit in der Bibliotheca Amploniana geht.

Seit wenigen Tagen ist die Handschriftenexpertin auf einer Projektstelle der Fakultät damit befasst, eine erste komplette Handschriftengruppe der Amploniana zu sichten. Ein mehr als schwieriges Arbeitsfeld, für das die promovierte Germanistin bestens vorbereitet ist. In ihrer Doktorarbeit hat sie sich mit mittelalterlicher Literatur, genauer Visionsliteratur beschäftigt.

"Die Nähe zur Mediävistik ist nicht das einzige Moment gewesen, das die Fakultät von der neuen Mitarbeiterin überzeugt hat", so Dekan Prof. Dr. Benedikt Kranemann. In Mainz hat Pfeil an einer wissenschaftlichen Edition zu Werken von Otfried von Weißenburg mitgearbeitet, im Handschriftenzentrum Leipzig einen Katalog mittelalterlicher deutscher Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Halle erstellt. In der Erfurter Bibliotheca Amploniana wird sie zunächst Sentenzenkommentare untersuchen. Diese mittelalterlichen Handschriften enthalten Erläuterungen zu Texten aus Bibel, Kirchenvätern, Konzilien usw., die zu Lehrzwecken zusammengestellt worden sind. Sie geben Einblick in das mittelalterliche philosophisch-theologische Denken. Die Handschriften werden inhaltlich, aber vor allem auch handschriftenkundlich beschrieben. Das Ziel ist es, verschiedene Handschriftenbestände für Fachwissenschaftler handhabbar zu machen. Zudem sollen Erfahrungen gesammelt werden, wie mit der Vielzahl der mittelalterlichen Handschriften in der Amploniana umgegangen werden soll. "Für eine konsequente Erschließung aller Handschriften nach heutigem Standard würde eine Person", so Pfeil, "bis zu 45 Arbeitsjahre benötigen".

Neben den einzelnen Handschriften wird sich das Projekt der Fakultät auch mit der Person des Amplonius Rating de Bercka und dem mittelalterlichen Universitätsalltag beschäftigen. Das Interesse gilt dem Sitz der Handschriften im akademischen Leben ihrer Zeit. Das Programm der Katholisch-Theologischen Fakultät zur Erforschung der Bibliotheca Amploniana gewinnt zunehmend an Profil. Der Dekan Professor Kranemann, kann auf ein Stipendienprogramm hinweisen, das die Fakultät im kommenden Jahr starten möchte. Eine Stiftung habe Geldmittel zur Verfügung gestellt, mit denen man über drei Jahre Gastwissenschaftler aus dem In- und Ausland nach Erfurt einladen könne. Die Stipendien sollen der Finanzierung mehrmonatiger Forschungsaufenthalte in Erfurt dienen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen zudem ihre eigenen Forschungen zur Amploniana in Kolloquien oder Gastvorlesungen einem größeren akademischen Publikum zur Verfügung stellen. Auch die Vorlesungsreihe "Bildungsgeschichte(n). Bibliotheca Amploniana" wird im bevorstehenden Wintersemester fortgesetzt.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.



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