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COMPACTTV: 1964 - Verteidigungsminister ehrt Kolonial-General

Archivmeldung vom 13.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: COMPACTTV / Eigenes Werk
Bild: COMPACTTV / Eigenes Werk

Er ist ein echter Held: General Paul von Lettow-Vorbeck (1870–1964) erwarb sich als Kommandeur der Schutztruppe für die Kolonie Deutsch-Ostafrika bei seinen Männern einen legendären Ruf. Der Spiegel schrieb über ihn am 17.3. 1964 in einem Nachruf: „Er führte eine Kolonne schwarzer Soldaten aus dem afrikanischen Busch in das Geschichtsbewusstsein der Deutschen: Stramme Askaris, den silbernen Reichsadler vorn und den Nackenschutz hinten am Fez, marschierten im Geist der Nation noch in die Schlacht von Tanga, als sie längst den Ehrensold verzehrten, den ihnen das Reich – inzwischen der Kolonien bar – ausgesetzt hatte."

Weiter schrieb der Spiegel: "Sie marschierten immer noch, als die Letzten ihrer Art 1962 ein Geldgeschenk vom weißen Massa in Bonn empfingen. Wie Mackensen, den die Russen 1945 aufstöberten, noch zur Hitlerzeit die Erinnerung an Deutschlands schwarze Totenkopf-Husaren wachhielt, kündete das Monument Lettow-Vorbeck, dass es je deutsche Neger und kaiserliche Kamelreiter gab.“

Als Lettow-Vorbeck 1964 in Hamburg starb, ließ die Bundesregierung zwei seiner ehemaligen Askari-Kameraden als Staatsgäste einfliegen. Der damalige Verteidigungsminister Kai-Uwe von Hassel (CDU) – Sohn eines Schutztruppenoffiziers aus Deutsch-Ostafrika – hielt die Trauerrede mit dem Kernsatz, der Tote sei „wahrlich im Felde unbesiegt“ gewesen. Heute wäre eine solche Trauerrede undenkbar.

Ein weiteres Zitat aus der Ansprache des Ministers:

„Als Grundlage der von ihm ganz persönlich geprägten Kriegsführung galt unbestechliche Gerechtigkeit, galten Kampf und Ritterlichkeit dem Gegner gegenüber. Der Dank der jungen Generation für das Beispiel, das er in einem erfüllten Leben gegeben hat, kann nur darin liegen, dass wir in Erfüllung unseres Dienstes uns immer an ihn erinnern. Mit diesem Versprechen nimmt die Bundeswehr Abschied von dem unbesiegten Verteidiger Deutsch-Ostafrikas.“

In dem Video oben erinnern wir an den legendären General – und verdeutlichen zugleich, dass es Zeiten gab, in denen noch echte Ehrenmänner in der Bundesregierung saßen.

Das alles – und viel mehr – können Sie auch in unserer dieser Tage erscheinenden Geschichtsausgabe „Deutsche Kolonien – Viel besser als ihr Ruf“ nachlesen. Wir zeigen Ihnen in diesem opulent illustrierten Prachtband, warum wir uns für unser koloniales Erbe nicht zu schämen brauchen, sondern stolz darauf sein können. Hier bestellen.

Quelle: COMPACTTV

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