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San Francisco will "rassistische" Fresken über George Washington beseitigen

Archivmeldung vom 10.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Screenshot Twitter
Bild: Screenshot Twitter

Die Schulbehörden von San Francisco haben die Absicht, Fresken des sowjetischen Malers Victor Arnautoff, der darin George Washington mit seinen Sklaven dargestellt hat, zu übermalen. Es wird behauptet, dass sie nationale Minderheiten in einem negativen Licht darstellen, schreibt das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es auf der deutschen Webseite: „Das Freskogemälde hat Victor Arnautoff, ein Maler russischer Herkunft, gezeichnet. Arnautoff, ein überzeugter Kommunist,  war 1925 nach San Francisco umgezogen und hat dort eine Ausbildung in einer der berühmtesten Hochschule für Kunst in den USA, San Francisco Art Institute (SFAI), bekommen. Nach dem Abschuss in den 1930er Jahren arbeitete er am Dekor mancher U-Bahn Stationen, großer Gebäude, Krankenhäuser und verschiedener Gedenkstätten in San Francisco. Damals hat er auch sein berühmtes Werk „das Leben von Washington“ auf den Wänden der örtlichen George-Washington- Schule gemalt.

Insgesamt entstanden 13 Fresken, die den Gründervater Amerikas in verschiedenen Zeitperioden seines Lebens zeigen: als Soldat, Landvermesser, Farmer in Mount Vernon, General und als erster Präsident der Vereinigten Staaten. Auf einem dieser Gemälde steht George Washington über einem ermordeten Indianer und zeigt dabei mit seiner Hand in Richtung Westen. Auf einem anderen sind seine gebeugten Sklaven auf der Farm Mount Vernon abgebildet. Ein weiteres Bild zeigt zwei Sklaven afrikanischer Herkunft, die schwere Säcke auf ein Schiff tragen und vier Sklavinnen, die Baumwohle pflücken.

Die politische Bewegung für die Beseitigung der Fresken hat Amy Andersson, eine Aktivistin, die sich für die Indianerrechte in den USA einsetzt, organisiert. Ihr Sohn besucht die Schule und, dem Kommentar der Aktivistin für „The New York Times“ zufolge, schämt er sich immer wegen der Gemälde. „Das Leben von Washington“, so Andersson, solle die amerikanische Geschichte aus der Sicht der damaligen Kolonisten zeigen.

Ende Juni 2019 hat die Schulbehörde in San Francisco beschlossen, das historische Wandgemälde zu entfernen. Dafür soll die Stadt, laut der Zeitung „San Francisco Chronicle“, rund 600.000 US-Dollar ausgeben. Das Wandbild ist ein Fresko, was bedeutet, dass es nicht einfach wie eine Leinwand abgehoben werden kann. Demnach soll es einfach übermalt werden.

Gleichzeitig tritt die „Washington High School Alumni Association“ für die Rettung des Kulturgutes ein. Sie haben ein kurzes Video in der Schule aufgenommen, wo Elder Tamaka, ein Indianer des ursprünglichen nordamerikanischen Volkes „Choctaw“, die Position ihrer Bewegung begründet. Er macht deutlich, dass die Fresken von Victor Arnautoff sowohl einen künstlerischen Wert als auch eine historische Bedeutung haben.

„Das Übermalen der Bilder kann auch zum erneuten Übertünchen der amerikanischen Geschichte führen“, betonte er.

Nach der endgültigen Entscheidung der Schulbehörde haben die Aktivisten immer wieder versucht, Gehör in San Francisco zu finden. Mehr als 400 Künstler, Schriftsteller, Dozenten, Lehrer und Vertreter verschiedener Berufe haben eine Petition unterzeichnet, in der sie die Erhaltung des Kunstwerks fordern. Der Präsident der Schulbehörde hat als Antwort darauf betont, dass weder Proteste noch eine Petition Einfluss auf die Entscheidung der Behörde haben können."


Quelle: Sputnik (Deutschland)

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