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Deutschland zahlt Millionen für einen Bayern-König

Archivmeldung vom 02.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ludwig III. von Bayern (1914), Fotografie von Atelier Elvira
Ludwig III. von Bayern (1914), Fotografie von Atelier Elvira

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

14 Millionen Euro pro Jahr erhält die Familie des bayerischen Königs aus einem Ausgleichsfonds. Seit bald 100 Jahren gewährt der deutsche Staat der Wittelsbacher Dynastie weitreichende Privilegien – dafür, dass sie nicht mehr regiert. Die Zeitschrift „Expert“ berichtet.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Das Deutsche Reich hatte den Ersten Weltkrieg verloren, die Novemberrevolution von 1918 erschütterte das Land, der bayerische König Ludwig III. aus dem Hause Wittelsbach dankte ab und floh ins Ausland.

Die Regierung der Weimarer Republik beschloss im Jahr 1923, den bayerischen Monarchen zu entschädigen: Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds wurde eingerichtet – der WAF. Seitdem sind 96 Jahre vergangenen. Vierzehn Millionen Euro pro Jahr erhält die Dynastie noch heute aus dem WAF.

Die Öffentlichkeit hat erst vor kurzem von diesen Ausgleichszahlungen erfahren. Was einige Bundestagsabgeordnete dabei überrascht hat, ist das Ausmaß der Privilegien, die der Wittelsbacher Dynastie geboten werden.

Außer den jährlichen Zahlungen – die übrigens nicht versteuert werden müssen – steht den Nachkommen des Königs das Recht zu, einige Schlösser und Residenzen auf bayerischem Boden zu bewohnen – die Würzburger Residenz etwa oder das Schloss Herrenchiemsee. Auch fließen jene Einnahmen der Wittelsbacher Dynastie zu, die aus der touristischen Vermarktung von Schlössern und Burgen entstehen, die einst dem König gehörten.

Eine staatliche Kontrolle des Wittelsbacher Ausgleichsfonds findet indes faktisch nicht statt. Die Grünen-Politikerin Katharina Schulze hatte das bayerische Finanzministerium letztes Jahr dazu aufgefordert, eine Prüfung des Ausgleichsfonds vorzunehmen. Diese hat ergeben, dass auf den Konten des WAF rund 348 Millionen Euro hinterlegt sind – daraus fließen dann auch jährlich die steuerfreien 14 Millionen an die Königsfamilie.

Den Löwenanteil der Jahreszahlungen erhält der 84-jährige Franz von Bayern, das Oberhaupt der Herrscherfamilie. Die Frauen der Familie würden dabei offensichtlich benachteiligt – von Gleichberechtigung könne da keine Rede sein, rufen die Kritiker laut dem Blatt

Die Landtagsabgeordnete Schulze bemängelt indes die Transparenz des Ausgleichsfonds: Eine Buchprüfung habe sie bislang nicht erwirken können. Die bayerische Landesregierung verweist indes auf ein Gerichtsurteil, wonach eine stärkere Kontrolle des WAF unzulässig sei.

Das Oberhaupt der Wittelsbacher hat gegen eine Buchprüfung nichts einzuwenden, wie das Blatt schreibt: Die Herrscherfamilie habe nichts zu verstecken, so der Herzog. Überdies räumt er ein: Die Privilegien dürften heute möglicherweise überholt sein, aber an den jährlichen Auszahlungen sei nicht zu rütteln."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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