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Auf den Spuren des Nibelungen-Liedes: Heinrich von Hag soll Saga verfasst haben

Archivmeldung vom 11.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bildmontage WB: Guggenbichler; Unknown author, Public domain, via Wikimedia Commons / Eigenes Werk
Bild: Bildmontage WB: Guggenbichler; Unknown author, Public domain, via Wikimedia Commons / Eigenes Werk

In jahrelanger detektivischer Kleinarbeit ist es dem oberösterreichischen Hobby-Historiker Georg Dattenböck, einem gebürtigen Wilheringer, möglicherweise gelungen, den wirklichen Verfasser des Nibelungenliedes zu enttarnen: Es ist vermutlich der Adelige Heinrich von Hag, der auch in Enns und Steyr als Stellvertreter des Böhmenkönigs Ottokar II. residierte. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Noch fehlt dem gelernten Schriftsetzer Dattenböck, der sich schon von klein auf für Geschichte interessierte, „der allerletzte entscheidende Beweis für seine These, doch legt er überzeugende Indizien vor, dass der Autor des Nibelungenliedes aus der uradeligen Sippe der Haga kommt“, wie auch der anerkannte deutsche Historiker Prof. Dr. Wilhelm Kaltenstadler anerkennend bemerkt.

Seiner Meinung nach legte Dattenböck nicht nur aus sprachwissenschaftlich-germanistischer Sicht, sondern auch aus herrschafts- und landesgeschichtlicher Perspektive beachtliche Argumente dafür vor, dass Heinrich von Hag mit größter Wahrscheinlichkeit der letzte Verfasser des Heldenepos war. Dattenböcks Erkenntnissen zufolge ist der Kern der uralten Nibelungensage jener vom „Schatz der Nibelungen.“ Dieser „goldene Hort“, sagt er, sei das einigende Band, das alle späteren Epen (Nibelungenlieder) vom Anfang an motiviert hatte.
Viele Personen des Nibelungenliedes sind auch keine Fantasieprodukte, sondern manchmal sogar Personen mit einem realen historischen Hintergrund, aber aus vielen Epochen, unter anderem auch aus jener, in der Heinrich von Hag lebte.

Künringer- Verwandte

Die de Haga waren alter Uradel, erläutert Dattenböck. Deren Anfänge sind nicht nur im heutigen Oberösterreich zu finden, sondern auch in Bayern und möglicherweise auch im Rheinland. Heinrich v. Hag wurde 1183 in Burg Hartenstein im niederösterreichischen Kremstal geboren und lebte u.a. in Dürnstein, Wien und in Landshut (als geheimer Berater des Herzogs Otto II.), in der Ennsburg und in der Stiraburg (Steyr). Er war auch ein enger Verwandter der Kuenringer.

In der Stadt Haag (NÖ) war die Sippe von Hag stark begütert, berichtet Dattenböck: Zu Bischof Gunther v. Bamberg, dem Gründer der Hofmark Haag, wie auch zu Bischof Wolfger von Passau, pflegte man enge Beziehungen. Denen von Hag gehörte auch der „Hager‘sche Hof“ in Dürnstein, wo bekanntlich König Richard „Löwenherz“ vom Kuenringer Hadmar II. gefangen gehalten wurde.

„Möglicherweise saß Löwenherz auch nicht in der Burg von Dürnstein ein, wie man im Geschichtsunterricht erfährt, sondern im Hof der Hager“, sagt Dattenböck und vermutet, dass der damals 10-jährige Heinrich von Hag dort König Richard Löwenherz auch kennengelernt haben dürfte, zumal sein Vater Siboto den prominenten Gefangenen bewachte.

Anleihe bei Worms-Reise

Auf den danach folgenden Ereignissen soll nach Dattenböcks Forschungsergebnissen unter anderem auch die Geschichte des Nibelungenlieds basieren. Unter anfänglicher Mithilfe des Minnesängers Walter von der Vogelweide begann Heinrich von Hag im Jahr 1203, nach der 17-tägigen Hochzeit des Babenbergers Leopold VI., das damals noch in Mittelhochdeutsch vorliegende Nibelungen-Epos des Bischofs Gunther neu zu verfassen und „zu verchristianisieren“.

Der neue und zweite Teil des Epos erzählt vom „Ritt der Burgunderkönige nach Gran (Ungarn)“. Als Vorlage dafür diente Heinrich von Hag seine abenteuerliche Reise von Worms nach Wien, bei der er, mit seinem Vater und Hadmar v. Kuenring, dabei gewesen war. Dies beweist Dattenböck durch die Tatsache, dass Heinrich in seinem Nibelungenlied auch über die Donauübersetzung bei Hochwasser in Großmehring schreibt, die dort für das Jahr 1194 geschichtlich verbürgt ist.

Bei seinen Recherchen stieß Dattenböck in fast allen Orten, die im zweiten Teil des Nibelungenliedes erwähnt werden, auf Angehörige der Sippe von Hag.
Es ist der Verdienst des oberösterreichischen Hobby-Historikers, dass er als erster versuchte, eine Verbindung der Hager mit Worms, dem staufischen Herrschaftszentrum und Mittelpunkt der Hofhaltung, herzustellen, schreibt anerkennend der deutsche Historiker Kaltenstadler. Dabei sei Dattenböck auch zu „höchst interessanten neuen Erkenntnissen über bisher weitgehend im Dunkeln liegende Völker“ gekommen, wie beispielsweise Hunnen, Alanen, Awaren, Goten und Vandalen.

Aktualisierte Fassung

Nachzulesen sind Dattenböcks Forschungsergebnisse in einem schon vor längerer Zeit erschienenen Enthüllungsbuch, dass er mit vielen Stammtafeln, Karten und Abbildungen illustriert hat. Wer sich allerdings über die aktuellsten Ergebnisse seiner Forschungsarbeit informieren möchte („König Richard Löwenherz und das Nibelungenlied“), kann dies im Internet unter nachfolgendem Link tun: http://www.nibelungenlied-verfasser.at/Nibelungenlied.pdf

Quelle: Wochenblick

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