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Frankfurter Historiker erklärt: Den heiligen Benedikt hat es nie gegeben

Archivmeldung vom 15.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Benedikt von Nursia Fresko im Kloster von Subiaco, Umbrien, Italien, ca. 550 Bild: Gerd A.T. Müller / de.wikipedia.org
Benedikt von Nursia Fresko im Kloster von Subiaco, Umbrien, Italien, ca. 550 Bild: Gerd A.T. Müller / de.wikipedia.org

Er gilt als geistiger Vater des Abendlandes, als eine der wichtigsten Gestalten der Kirchengeschichte, der Papst trägt seinen Namen - und doch hat es den heiligen Benedikt von Nursia nie gegeben.

Das behauptet der Frankfurter Historiker Johannes Fried in der ZEIT. Er sei der Meinung, dass Benedikt "eine Art Kunstfigur ist. Eine Kunstfigur, an die man sich wie an eine historische Gestalt erinnert."

Bei einer neuen Untersuchung der Quellen zum Leben des Mönchsheiligen, der im 6. Jahrhundert in Italien gelebt haben soll, kam Fried zu dem Fazit, dass Benedikt ein "Implantat im kollektiven Gedächtnis" sei.

Dessen Erfinder vermutet Fried ein halbes Jahrhundert später im Umkreis Papst Gregors des Großen, der den Einfluss der Mönche in der Kirche stärken wollte.

Die ganze Benedikt-Legende habe mit einer herkömmlichen Heiligenvita nichts zu tun. "Wo historische Ereignisse auftauchen, geschieht dies jenseits aller zeitlichen Logik", erklärte Fried. Die Geschichte sei in der "Sprache des Mythos" verfasst und eher "symbolisch stilisiert".

Johannes Fried, von 1996 bis 2000 Vorsitzender des deutschen Historikerverbands, gehört zu den führenden Mittelalterhistorikern Deutschlands.

Quelle: DIE ZEIT

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