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Schweizer Forscher: 2700 Jahre alte Lederrüstung zeugt von großem Technologie-Austausch in der Antike

Archivmeldung vom 09.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Archäologische Instrumente (Symbolbild)
Archäologische Instrumente (Symbolbild)

Bild: © CC0 / Jumbuk73

Schweizerische Forscher haben eine einzigartige Leder-Ritterrüstung untersucht, die in einem Grab eines Reiters im nordwestlichen China gefunden wurde, und festgestellt, dass sie auf die Zeiten des Neuassyrischen Reiches zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert v. Chr. zurückzuführen ist. Darüber berichteten sie auf der Webseite der Universität Zürich.

Weiter ist auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "SNA News" zu lesen: "Der Fund wurde im Jahr 2013 in der Nähe der heutigen Stadt Turfan im Nordwesten Chinas gemacht. Die Ritterrüstung, die dank dem extrem trockenen Klima der Region Jahrtausende überlebt hatte, lieferte dem internationalen Team unter der Leitung von Patrick Wertmann vom Institut für Asien- und Orientwissenschaften neue Erkenntnisse über die Verbreitung der Militärtechnologien im 1. Jahrtausend v. Chr.

Schuppenpanzer schützten die lebenswichtigen Organe der Kämpfer wie eine zusätzliche Hautschicht, ohne deren Beweglichkeit einzuschränken. Die Ritterrüstung wurde aus kleinen schildförmigen Platten, die in horizontalen Reihen angeordnet worden waren, zusammengenäht. Aufgrund der kostspieligen Materialien und des aufwendigen Herstellungsprozesses wurden Rüstungen als sehr kostbar betrachtet, und ihr Tragen galt als Privileg der Elite. Es war selten, dass sie mit dem Besitzer begraben wurden. Das Aufkommen von mächtigen Staaten mit großen Armeen in der Antike führte jedoch zur Entwicklung von weniger kostbarer, aber dennoch effektiverer Rüstung, die aus Leder, Bronze und Eisen für gewöhnliche Soldaten hergestellt wurde.

Die Forscher verwendeten die Radiocarbon-Datierung, um das Alter der gefundenen Ritterrüstung zu bestimmen. Sie wurde angeblich zwischen den Jahren 786 und 543 v. Chr. hergestellt. Ursprünglich bestand sie aus etwa 5444 kleineren und 140 großen Schuppen, die zusammengenäht wurden.

Es ist unklar, ob die gefundene Rüstung einem ausländischen Soldaten gehörte, der für die assyrischen Streitkräfte im Dienst war und sie mit nach Hause brachte oder ob die Rüstung von jemand anderem erbeutet wurde, der in der Region gewesen war.

Forschern zufolge kann man den genauen Weg der Rüstung von Assyrien bis in den Nordwesten Chinas nicht nachvollziehen, aber der Fund ist „einer der seltenen tatsächlichen Beweise für den West-Ost-Technologietransfer über den eurasischen Kontinent am Anfang des ersten Jahrtausends v. Chr“."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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