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Dresden 1945: Tote, Täter und Verharmloser

Archivmeldung vom 05.02.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: COMPACT-TV / Eigenes Werk
Bild: COMPACT-TV / Eigenes Werk

Vierzehn Tage nach dem am 3. Februar 1945 erfolgten furchtbaren Luftangriff auf die deutsche Reichshauptstadt Berlin berichtete der Berliner Korrespondent der Stockholmer Zeitung „Dagens Nyheter“ über ein noch viel schrecklicheres Kriegsereignis:

„Das große Gesprächsthema in Berlin ist heute nicht mehr die Nähe der Front, sondern – Dresden. Die schöne Stadt an der Elbe, die bis vor kurzem vor Luftangriffen so gut wie verschont geblieben war, mußte in der Nacht auf Mittwoch plötzlich einen heftigen Bombenangriff über sich ergehen lassen, dem nachher sowohl bei Tage als auch bei Nacht ein Angriff nach dem andern folgte… Man kann sich lediglich an Berichte von Reisenden halten und diese stimmen darin überein, daß Dresden seit Dienstagabend ein einziges brennendes Inferno sei, in dem die Menschen zu mehreren Zehntausenden den Tod fanden, und, wie man in Berlin hörte, eigentlich alle weltbekannten, kulturhistorischen Bauwerke ganz oder teilweise zerstört wurden.“

„Voller Mitgefühl für die Menschen dort“

Weiter hieß es in dem Artikel der schwedischen Zeitung:

„Durch keine Stadt waren in den letzten Wochen so viele Ostflüchtlinge geschleust worden wie durch Dresden. Alle Kinos, Schulen, Kirchen und andere öffentliche Gebäude der Stadt waren voll von Müttern und Kindern und Alten und Kranken, die sich mit ihrer letzten Habe von den Frontgebieten im Osten nach dem Westen durchgeschlagen hatten…Wir hier in Berlin, die wir in den letzten 24 Stunden lange Luftwarnungen erlebt und gesehen hatten, wie ein Geschwader nach dem anderen auf dem Weg nach Dresden die Stadt überflog, waren voller Mitgefühl für die Menschen dort. Dieses Mitgefühl galt nicht zuletzt den Skandinaviern, die seit langem ihre Heimat in Dresden haben.“

Was war in Dresden, das der Welt als eine der bedeutendsten Kunststädte bekannt war, wirklich geschehen?

Bis zum 13. Februar 1945 hatte Dresden den Bombenkrieg nur in einem verhältnismäßig geringem Umfang zu spüren bekommen. Daher war vor dem 13. Februar 1945 die Flak von Dresden fast zur Gänze abgezogen worden, da sie an den Fronten dringender benötigt wurde.

Verwundetenstadt Dresden

Auch sonst war in Dresden zum Schutz der Bevölkerung nicht viel vorhanden, es gab keine Bunker wie in anderen Städten, und auch die Luftschutzkeller waren vielfach nicht gut. Wohl aber hatte man die Keller durch Ausbrechen von Durchgängen untereinander verbunden, um den Insassen bei Zerbombung der eigenen Hauseingänge oder bei Brandgefahr die Benützung unterirdischer Fluchtwege zu ermöglichen. Auf den großen Plätzen waren auch Wasserreservoirs zur Brandbekämpfung aufgestellt worden.

Wer von den Einwohnern Dresdens hätte auch schon mit großen Angriffen auf die Stadt gerechnet? Dresden war eine Stadt der Künste und keine Industriestadt, und überdies sei sie, so erzählte man sich, wegen der vielen Lazarette sogar zur Verwundetenstadt erklärt worden. Schließlich wurde Dresden als eine der schönsten und kulturell bedeutendsten Städte der Welt überall besonders geschätzt. So glaubten die Dresdner an keinen direkten Luftangriff und fühlten sich auch nicht unmittelbar bedroht.

Hilberts Aktion gegen das Gedenken

Doch dann brach das fürchterliche Inferno über die Stadt herein, dass Zehntausende von Menschenleben fordern sollte. Jede Stadt der Welt, der ein solch schreckliches Ereignis in den Mittelpunkt ihrer Gedenkkultur stellen – man denke nur an die beiden von US-Atombomben zerstörten japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki, die dieses Ereignis bis heute fest in ihrer Gedenkkultur verankert haben.

Nicht so in Dresden: Hier werden die ohnehin schon sehr wenigen Gedenkorte, die an den Bombenterror vom Februar 1945 erinnern, auch noch zerstört. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde nun eine Inschrift auf dem Dresdner Altmarkt, die an die Bombenopfer des 13. Februar 1945 erinnert, abgeschmirgelt und damit vollständig zerstört.

COMPACT erinnert deshalb an eine Gedenkveranstaltung, die man zu Ehren der Dresdner Bombenopfer durchführte. Chefredakteur Jürgen Elsässer spricht während einer Gedenkveranstaltung über die Opfer der Bombardierung Dresdens im Jahr 1945:

„Was mich bei der Bearbeitung […] dieser Geschichtsausgabe besonders beschäftigt hat, ist die Tatsache, wie wenig ich eigentlich wusste.“

Die Schandtat des Dresdner Oberbürgermeisters Dirk Hilbert macht deutlich, dass die Dresdner das Gedenken an die Bombenopfer zunehmend in private Hände werden legen müssen.


Quelle: COMPACT-TV

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