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Der moderne Mensch könnte Nachfahre gleich mehrerer Arten sein

Archivmeldung vom 04.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ru.wikipedia.org - STIMME RUSSLANDS
Bild: ru.wikipedia.org - STIMME RUSSLANDS

Ein neues Wort in der Archäologie – so könnte man die Arbeit eines internationalen Gelehrtenteams bezeichnen, dem auch russische Experten angehören. Die Forscher haben das Erbgut einer Neandertalerin aus der Denissow-Höhle im Altai-Gebirge in Westsibirien entschlüsselt. Die genetische Analyse bestätigt, wie Olga Sobolewskaja bei Radio "Stimme Russlands" berichtet, dass die Neandertaler, Homo sapiens und eine weitere, bisher nicht identifizierte Menschenart gemeinsame Nachfahren hatten. Bisher nahm man an, diese Arten hätten sich nicht vermischt, also keine Gene getauscht.

In dem Beitrag heißt es weiter: "Forscher vom Nowosibirsker akademischen Institut für Archäologie und Ethnografie (Sibirien) sowie ihre Kollegen aus Deutschland, China und den USA lösten DNA aus einem Knochenfragment des Fußes einer Neandertalerin, die ungefähr vor 40.000 Jahren lebte. Die Überreste wurden bei Ausgrabungen in der Denissow-Höhle im Altai, im Süden von Westsibirien, gefunden. Diese Höhle wurde 2010 bekannt, nachdem dort Knochen einer unbekannten Menschenart gefunden worden waren, die vorläufig als Denissow-Menschen bezeichnet werden. Aber außer den Denissow-Menschen lebten in der Höhle auch bereits gut bekannte Arten – Crömagnon-Menschen und Neandertaler. Im Ganzen wurden bei Ausgrabungen in der Höhle mehr als 20 Kulturschichten unterschiedlicher Epochen entdeckt.

Das Haupträtsel für die Gelehrten war aber bisher die Möglichkeit der Kreuzung unter den Arten. Lange Zeit war angenommen worden, dass die verschiedenen Menschenarten voneinander isoliert gewesen waren und deshalb auch keine Gene tauschen konnten. Aber eine Reihe von Forschern, zum Beispiel Boris Maljartschuk, Leiter des Genetiklabors des akademischen Institutes für biologische Probleme des Nordens, haben aktiv die sogenannte Hybrid-Theorie erörtert. Sie stellten die These auf, der heutige Mensch könnte Nachfahre gleich mehrerer Arten sein – des vernunftbegabten Menschen und seiner Verwandten, der Neandertaler und der Denissow-Art. Im Herbst dieses Jahres hat Maljartschuk als einer der ersten Reihenfolgen von DNA entdeckt, die von einer „Hybridisierung“ des Homo sapiens und der Neandertaler zeugen. Nun hat das internationale Gelehrtenteam, das das Erbgut der Neandertalerin entschlüsselt hat, mit Hilfe einer molekular-genetischen Analyse die Kreuzung aller Arten, die in der Denissow-Höhle lebten, bestätigt.

Unter den unterschiedlichen Menschenarten lief der Austausch von Genen, schrieb das Gelehrtenteam in der Zeitschrift „Nature“. Anders formuliert: Die Vertreter unterschiedlicher Arten lebten nicht einfach im Laufe von mehr als 10.000 Jahren nacheinander in einer Höhle, sondern hatten auch gemeinsame Kinder.

So stellt sich heraus, dass diese Arten, die sich vor etwa 400.000 getrennt hatten, nicht völlig isoliert voneinander waren."

Quelle: Text Tatjana Golowanowa - „Stimme Russlands"

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