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Digitales Kulturgüterregister für Syrien

Archivmeldung vom 31.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Tontafel aus Uruk (ca. 3200-3000 v. Chr.); Dokumentation von Bierlieferungen; British Museum, London
Tontafel aus Uruk (ca. 3200-3000 v. Chr.); Dokumentation von Bierlieferungen; British Museum, London

Foto: BabelStone
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Kulturlandschaft Syrien gehört hinsichtlich der Anzahl und historischen Bedeutung der dort vorhandenen Denkmäler zu den herausragenden Regionen weltweit. Durch die aktuellen Entwicklungen im Land ist die Existenz dieses einmaligen kulturellen Erbes, das in weiten Teilen noch nicht wissenschaftlich erschlossen ist, massiv bedroht.

Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) und das Museum für Islamische Kunst Berlin, die beide durch ihre langfristigen Arbeiten in Syrien über sehr umfangreiche Datensammlungen verfügen, haben im November 2013 in dem gemeinsamen Projekt „Erstellung digitaler Kulturgüterregister für Syrien / Syrian Heritage Archive Project“ mit der digitalen Erschließung ihrer Archive begonnen. Das Projekt wird durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland gefördert.

Kooperationsprojekt des Deutschen Archäologischen Instituts und des Museums für Islamische Kunst Berlin

Durch die langjährigen Forschungsprojekte, die in Zusammenarbeit ausländischer Missionen mit der syrischen Generaldirektion für Altertümer und Museen (DGAMS) in den vergangenen Jahrzehnten durchgeführt werden konnten, liegen für viele der bedeutendsten archäologischen und historischen Stätten Syriens umfangreiche Datenbestände vor. Viele dieser Forschungsdaten sind jedoch bisher ausschließlich in analoger Form vorhanden, da die digitale Datengenerierung in der Archäologie im größeren Umfang erst gegen Ende der 1990er begonnen hat.

Die vollständige Digitalisierung der älteren Datenbestände bildet daher eine wesentliche Voraussetzung für die zukünftige Datennutzung und ihre sinnvolle Zusammenführung in größeren Datenbankprojekten sowie die darauf basierenden Auswertungen zum Stand des Kulturerbes in Syrien, insbesondere auch für die Kartierungen der kriegsbedingten Schäden.

Sichtung, Digitalisierung und Archivierung der Forschungsdaten werden in Berlin von zwei deutsch-syrischen Teams durchgeführt. Die Materialien werden in Arachne, der Objektdatenbank des DAI, den DAI-Gazetteer und den DAI-Geoserver eingepflegt. Die Schnittstellen dieser Architektur sichern die von Anfang an angestrebte internationale Vernetzung mit anderen, ähnlichen Projekten zur langfristigen Dokumentation der Kulturgüter Syriens, um eine möglichst umfassende Datensammlung aufzubauen. Regelmäßige Treffen dienen der Absprache über die notwenigen Arbeitsschritte.

Syrien – ein kulturelles Langzeitarchiv droht verloren zu gehen

Viele grundlegende Errungenschaften der Menschheit, z. B. die Landwirtschaft oder Urbanisierung, wurden erstmals in der Region Syriens entwickelt. Da in Syrien zudem alle Zeitabschnitte vom Beginn menschlicher Nutzung ab etwa eine Million Jahre vor heute bis in die osmanische Zeit durch archäologische oder historische Monumente belegt sind, verfügt das Land über eines der umfassendsten kulturellen Langzeitarchive.

Die Zerstörungen in den Altstädten sowie die im großen Stil durchgeführten Raubgrabungen in wichtigen archäologischen Stätten belegen die Dynamik dieses Prozesses, der zum unwiederbringlichen Verschwinden der wichtigsten historischen Zeugnisse des Landes führen kann.

Auch wenn diese Problematik nicht im Fokus der täglichen Berichterstattung steht, bildet sie doch einen wesentlichen Teilaspekt der momentanen Situation in Syrien, die man gegenwärtig allerdings nur registrieren kann. Für die gegenwärtige und zukünftige Bewertung des Denkmälerbestandes ist die systematische Archivierung und Auswertung der vorhandenen Dokumentationen zu den einzelnen Befund- und Fundkategorien daher von grundlegender Bedeutung.

Quelle: Deutsches Archäologisches Institut (idw)

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