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Maya-Pool im Regenwald

Archivmeldung vom 30.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge der Vereinigten Mexikanischen Staaten
Flagge der Vereinigten Mexikanischen Staaten

Archäologen der Universität Bonn haben im Regenwald Mexikos einen fußballfeldgroßen Wasserspeicher gefunden, dessen Boden mit Keramikscherben ausgelegt ist. In Kombination mit darüber liegenden Kalksteinen sollten die Scherben anscheinend den künstlichen See abdichten. Erbaut wurde die Anlage vor etwa 1.500 Jahren. Es ist das erste Beispiel für eine derartige Konstruktion bei den Maya. Ob der gesamte Boden des rund zwei Meter tiefen Speichers gekachelt ist, ist allerdings noch unbekannt.

Seit 2009 legen Forscher aus Bonn und Mexiko die alten Gemäuer der Mayastadt Uxul frei und kartieren sie. "Dabei sind wir auch auf zwei quadratische Wasserspeicher von rund 100 Metern Kantenlänge gestoßen", erklärt Dr. Iken Paap. Sie leitet zusammen mit Professor Dr. Nikolai Grube und dem mexikanischen Archäologen Antonio Benavides Castillo das Projekt.

"Aguadas" werden derartige Riesen-Pools genannt, die man auch aus anderen Maya-Städten kennt. Ähnlich wie heutige Wassertürme dienten sie der Trinkwasserspeicherung. Die Bewohner von Uxul scheinen eine besonders trickreiche Methode ersonnen zu haben, um ihre Aguadas dicht zu bekommen. "Wir haben im Zentrum von einem der Wasserspeicher eine Probegrabung durchgeführt", erklärt der Bonner Nachwuchswissenschaftler Nicolaus Seefeld. "Dabei haben wir festgestellt, dass der Boden in zwei Metern Tiefe fast lückenlos mit Keramikscherben - wahrscheinlich von Tellern - ausgelegt war. Ob das wirklich in der ganzen Aguada so war, wissen wir allerdings noch nicht."

Falls ja, wäre das eine kleine Sensation - allein schon aufgrund der schieren Keramik-Menge, die dafür nötig gewesen wäre: Die Aguadas in Uxul waren jeweils so groß wie zehn Olympiaschwimmbecken. Vielleicht hat es dort sogar noch weitere künstliche Seen gegeben: Schließlich musste das kostbare Nass während der dreimonatigen Trockenzeit für mindestens 2.000 Bewohner reichen.

Quelle: Universität Bonn

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