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Archäologe gräbt ältestes entdecktes Goldbergwerk aus

Archivmeldung vom 25.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gesamtansicht der Fundstätte des alten Goldbergwerks. Bild: RUB
Gesamtansicht der Fundstätte des alten Goldbergwerks. Bild: RUB

Gold ist das erste Metall, das man allein wegen seines Prestigecharakters gewann und verarbeitete, in der Entwicklung der Kulturepochen spielte es eine herausragende Rolle.

Unter Tage im alten Stollen. Bild: RUB
Unter Tage im alten Stollen. Bild: RUB

2004 machte ein Forscherteam aus georgischen und deutschen Archäologen, darunter der federführende Wissenschaftler Prof. Dr. Andreas Hauptmann (Deutsches Bergbau-Museum Bochum) und RUB-Archäologe Prof. Dr. Thomas Stöllner (Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte und Deutsches Bergbau-Museum Bochum) bei einer Lehrausgrabung in Georgien einen sensationellen Fund: Ein frühbronzezeitliches Goldbergwerk bei Sakdrissi aus der Zeit von 3.000 v. Chr. In diesem Sommer beginnt ein dreieinhalb Jahre dauerndes Projekt, bei dem das Team das Bergwerk weiter ausgräbt und erforscht. Die Volkswagen-Stiftung fördert das Projekt, das auch die Förderung von georgischen Nachwuchsforschern vorsieht.

Sensationelle Entdeckung

2004 entdeckten die Archäologen das Goldbergwerk in Sakdrissi. Auf das dritte Jahrtausend vor Christus datiert, erscheint es sensationell, da man bisher angenommen hatte, dass Gold in Flüssen als so genanntes Seifengold gewonnen wurde. Dass man das Edelmetall zu dieser Zeit schon in Stollen abbaute war bisher unbekannt. Die georgische Region ist bekannt für ihr Goldvorkommen, z.B. das Gold der Kolchis, welches auch in der Sage um das Goldene Vlies vorkommt.


Modernste Technologie im Einsatz

Das Projekt ist weitläufig angelegt: Ab Ende Juli führt Prof. Stöllner mit seinen Kollegen umfangreiche Grabungen im Goldbergwerk von Sakdrissi durch, ergänzt durch Arbeiten in frühbronzezeitlichen Siedlungen in der Region und Untersuchungen zur Land- und Viehwirtschaft. Die Archäologen verfolgen dabei mehrere Ziele: Neben der Erforschung von Gewinnung, Metallurgie, Verbreitung und wirtschaftlicher Bedeutung des Goldes soll eine 3D-gestützte Dokumentationstechnik, verbunden mit einem GIS (Geografisches-Informationssystem)-gestützten Informationssystem zum Einsatz kommen, womit man die Fundstelle und ihre Umgebung kartografieren und analysieren kann.


Kooperation mit dem Institut zur Archäologie Georgiens in Tbilissi

In alle Untersuchungen sind georgische Nachwuchswissenschaftler eingebunden, die im weiteren Projektverlauf zu längeren Gastaufenthalten nach Bochum kommen und Arbeiten über die Ausgrabungen in Sakdrissi schreiben werden. Die Forscher interessiert der Wandel des Goldes vom Prestigeobjekt zum Wirtschaftsmittel bis hin zu den Folgen der Goldgewinnung für wirtschaftliche und soziale Entwicklungen in der Region. Ebenso interessiert das Team, wie die Frühphase einer ersten Strategie zur Goldgewinnung aussah. Parallel zu den Ausgrabungen wird eine Gruppe von Geologen Goldproben aus dem Vorkommen nehmen und in Deutschland analysieren. Die Forscher erhoffen sich, zurückverfolgen zu können, wohin das in Sakdrissi gewonnene Gold gekommen ist, dazu werden auch Artefakte aus Museen untersucht.


Vorgeschichte

Im Sommer 2003 bewilligte die Stiftung dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum eine Förderung des Projekts "Auf- und Ausbau interdisziplinärer Konzepte in Forschung und Lehre im Bereich der Montantanarchäologie und Archäometallurgie in Georgien". Die Forschungs- und Lehrkapazitäten konnten in den Bereichen erweitert und die Zusammenarbeit mit Natur- und Ingenieurwissenschaftlern in der Archäologie gestärkt werden. In Georgien fanden Lehrausgrabungen statt, wobei das Goldbergwerk ans Licht kam. In Folge dessen fand ein Symposium "Von Maikop nach Trialeti - Gewinnung und Verbreitung von Metallen und Obsidian in Kaukasien im 4.-2. Jahrtausend v. Chr." statt.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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