Einrichtungen von CCC-Intensivpflege-Gruppe durch umfassende Lösung aus der Insolvenz gerettet
In dem am 1. Mai eröffneten Insolvenzverfahren der CCC-Unternehmensgruppe am Amtsgericht Berlin Charlottenburg wurde eine Lösung zum Erhalt der Pflegeeinrichtungen gefunden. Die Gruppe umfasst knapp 600 Arbeitnehmer.
"Wir sind sehr erleichtert, dass es gelungen ist, nahezu alle operativen Einrichtungen der Care Concepts Company zu erhalten. Mithilfe von Asset Deals mit mehreren Investoren konnten wir die Intensivpflege-Standorte in neue Häfen steuern und den Arbeitnehmern, Patienten und Angehörigen damit eine Zukunftsperspektive bieten - angesichts der aktuell angespannten Situation in der Pflege keine Selbstverständlichkeit", sagt Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus von der Kanzlei VOIGT SALUS. Er und sein Team um Rechtsanwältin Stephanie Hotopp begleiten den Pflegedienstleister im gerichtlichen Sanierungsverfahren.
Der in die Krise geratene Unternehmensverbund besteht aus der CCC Care Concepts Company GmbH und ihren drei Tochtergesellschaften CCC West GmbH, CCC Süd GmbH und CCC Mitte GmbH. Er ist deutschlandweit mit verschiedenen Einrichtungen im Bereich der spezialisierten sowohl ambulanten als auch stationären Intensivpflege für Erwachsene und Kinder tätig.
So sieht die Lösung im Einzelnen aus
Der Standort der CCC Mitte GmbH in Zweiflingen wird ab dem 1. Juni 2025 durch ein Unternehmen aus der opseo-Gruppe übernommen. Daneben sorgen Gesellschaften dieses Investors ab 1. Juni 2025 für den Erhalt der 1:1-Versorgung für Kinder und Erwachsene der CCC West GmbH. "Seit wir von der Krise der Einrichtungen erfahren haben, wollten wir unser Möglichstes tun, um zu unterstützen. Deshalb freuen wir uns, für die Menschen, die hier auf medizinische Intensivpflege angewiesen sind, und für die Mitarbeitenden, die täglich Großes leisten, eine Lösung gefunden zu haben. Gleichzeitig ist es für uns ein wichtiger Schritt, unsere regionale Präsenz auszubauen und so die hiesige Versorgung durch unsere Expertise weiter zu stärken", sagt Dr. Erik Hamann, Geschäftsführer der opseo Holding B. V.
Das Seniorenheim Salenium in Köln, das ebenfalls zur CCC-Gruppe gehörte, wird seit dem 1. Mai 2025 von der Care United Kranken- und Intensivpflege GmbH betrieben. Hier fand in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter bereits ein Betriebsübergang statt.
Die stationäre Einrichtung von CCC West GmbH in Duisburg wird ab dem 1. Juni 2025 von der NESTIVO Pflege GmbH übernommen. Dieser Investor sorgt zudem für den Erhalt sämtlicher Einrichtungen sowie die 1:1-Versorgung der CCC Süd GmbH. Sie werden ebenfalls ab 1. Juni 2025 vom neuen Betreiber weitergeführt. "Als bisheriger Geschäftsführer der Care Concepts Company GmbH war es mir ein wichtiges Anliegen, weiter für die Mitarbeiter, Bewohner und Patienten da zu sein und so viel wie möglich von den operativen Strukturen der Gruppe zu erhalten. Mit der übertragenden Sanierung ist nun die Basis für die Neuaufstellung und den langfristigen Erhalt zahlreicher der Einrichtungen gelungen. Wir freuen uns, damit Teil der Gesamtlösung für CCC zu sein. Außerdem danke ich allen Beteiligten, dass die Übergangszeit gemeinsam erfolgreich bewältigt wurde", sagt Karsten Tobias, Geschäftsführer von NESTIVO.
Eine zentrale Rolle für den jetzigen Sanierungserfolg spielten auch die Mitarbeiter in den Einrichtungen, wie Rechtsanwältin Stephanie Hotopp aus dem Team des Insolvenzverwalters erklärt: "Die letzten Wochen waren für die Pflegeteams eine schwierige und ungewohnte Situation. Doch mit unermüdlichem Einsatz haben die Mitarbeiter diese gemeistert und einen ganz erheblichen Teil dazu beigetragen, dass so viele Einrichtungen der CCC-Gruppe erhalten bleiben und damit die Bewohner und Patienten weiter versorgt werden können. Vielen Dank für diese Unterstützung."
Krisenursachen: angespannter Pflegebereich und teils ausgebliebene Zahlung
Ein zentraler Faktor der Krise der CCC-Gesellschaften war ein nicht vollständig ausgezahlter Finanzierungsrahmen, wodurch der Unternehmensgruppe entscheidende finanzielle Ressourcen fehlten. Hinzu kam die Höhe der Vergütungsvereinbarungen mit den Sozialversicherungsträgern: Durch verschiedene Gesetzesänderungen im Pflegebereich haben sich die Rahmenbedingungen für die spezialisierte Intensivpflege in den letzten Monaten gewandelt. Pflegedienste wie die CCC-Tochtergesellschaften müssen mit den Kostenträgern neu verhandeln, um die steigenden Kosten weiter tragen zu können. Diese Verhandlungen hatten aber bis dato zu keinem Ergebnis geführt. Die allgemein angespannte Lage in der Pflege verschärfte die Situation. Außergerichtliche Sanierungsbemühungen konnten den Verbund nicht vor der Krise bewahren. Entsprechend hatten die Geschäftsführer der einzelnen Gesellschaften folgerichtig Anträge auf gerichtliche Sanierungsverfahren gestellt. Das zuständige Amtsgericht Berlin Charlottenburg ordnete am 17. und 27. Februar 2025 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der CCC-Unternehmensgruppe an.
Dem (vorläufigen) Insolvenzverwalter und seinem Team war es in der Folge gelungen, den Geschäftsbetrieb - und damit die hochwertige Pflege in den Einrichtungen - ohne Einschränkungen aufrechtzuerhalten, Löhne und Gehälter durch das vorfinanzierte Insolvenzgeld abzusichern und Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. Dabei gelang es auch, die Vergütungsverhandlungen mit den Kostenträgern erfolgreich abzuschließen. Kaufmännisch begleitet wurde die CCC-Unternehmensgruppe im Verfahren von Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG. Er verantwortete auch die Erstellung einer Liquiditätsplanung.
Quelle: CCC - The Care Concepts Company (ots)