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Studie: Deutsche Schulbücher vermitteln marktskeptische Perspektive

Archivmeldung vom 06.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Diverse Schulbücher (Symbolbild)
Diverse Schulbücher (Symbolbild)

Bild: Georg Marinschek / pixelio.de

Den Schülern in Deutschland wird im Unterricht offenbar eine einseitig marktskeptische Perspektive vermittelt, in der Unternehmertum allenfalls am Rande vorkommt: Dies ist das Ergebnis einer Schulbuch-Studie der Universität Siegen im Auftrag des Verbandes der Familienunternehmer, die der "Welt am Sonntag" vorliegt. In den meisten Bundesländern würden wirtschaftliche Inhalte im Rahmen des Erdkunde- und des Geschichtsunterrichts behandelt, schreiben die Ökonomen und Wirtschaftsdidaktiker.

Die Schulbücher für diese Fächer verträten "im Trend marktskeptische Haltungen", heißt es in der Studie. Deutlich werde dies bei den Themen Globalisierung und Entwicklungsländer. "Globalisierung wird als ein Prozess interpretiert, bei dem es nur Verlierer gibt", stellen die Forscher fest. Die Wohlstand schaffende Wirkung von Freihandel komme zu kurz. Die Studie stellt zudem fest, dass die Schüler kaum etwas über Unternehmen erführen.

Unternehmensgründungen würden weder gewürdigt noch als mögliche Zukunftsperspektive für die Schüler vermittelt. Der Präsident des Verbandes der Familienunternehmer, Lutz Goebel, übte scharfe Kritik an der marktskeptischen Darstellung wirtschaftlicher Themen in den Schulbüchern. Diese "untergräbt nicht nur die Zustimmung für unser Wirtschaftssystem, sondern auch für unsere offene Gesellschaft", sagte Goebel der Zeitung.

Auf diese Weise könnten Schüler nur marktskeptisch werden. Der Bundesvorsitzende der Jungen Unternehmer, Hubertus Porschen, bemängelte, dass Unternehmer in den Schulbüchern fast völlig fehlten. Dieses Manko müsse behoben werden, "wenn wir den Gründergeist in Deutschland stärken wollen". Goebel forderte, bundesweit an allen weiterführenden Schulen ein Pflichtfach Wirtschaft einzuführen. Bislang gibt es nur in Baden-Württemberg ein solches Pflichtfach. Es wurde zu Beginn des laufenden Schuljahres eingeführt.

"Ein wichtiger und längst überfälliger Schritt" sei die Einführung eines eigenständigen Wirtschaftsunterrichts, sagte Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Jugendliche benötigten vielfältige ökonomische Kompetenzen, um in der komplexen Wirtschaftsgesellschaft zurecht zu kommen, so die CDU-Politikerin. In dem neuen Fach gehe es neben der Wissensvermittlung auch darum, unternehmerisches Denken und Gründungsmut zu wecken.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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