Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Vermischtes Menschenhandel in Deutschland: Schutz von Kindern und Jugendlichen verbessern

Menschenhandel in Deutschland: Schutz von Kindern und Jugendlichen verbessern

Archivmeldung vom 14.05.2025

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Immer mehr Arbeitsplätze gleichen Lohnsklaverei mit Lohnsklaven (Symbolbild)
Immer mehr Arbeitsplätze gleichen Lohnsklaverei mit Lohnsklaven (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Am 16. Mai 2025 feiert die Europaratskonvention gegen Menschenhandel ihr 20-jähriges Bestehen. Das Deutsche Institut für Menschenrechte ruft die neue Bundesregierung dazu auf, die Umsetzung der Europaratskonvention gegen Menschenhandel in Deutschland voranzutreiben und vor allem den Schutz von betroffenen Kindern und Jugendlichen zu verbessern.

"In Deutschland fehlen nach wie vor spezialisierte Schutzunterkünfte für Kinder und Jugendliche, und es gibt kaum adäquate Identifikations- und Schutzmaßnahmen", erklärt Naile Tanis, Leiterin der Berichterstattungsstelle Menschenhandel des Instituts, anlässlich des Jahrestags. "Bei den betroffenen Erwachsenen sieht es nicht besser aus. 

Insgesamt finanzieren bisher acht Bundesländer Schutzunterkünfte, die speziell auf die Bedarfe der Betroffenen von Menschenhandel ausgerichtet sind. Das ist zwar positiv, aber viel zu wenig, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Unser erster 'Monitor Menschenhandel' aus dem Jahr 2024 zeigt deutlich, dass für Bund, Länder und Kommunen noch viel zu tun bleibt". Der Monitor Menschenhandel befasst sich mit dem Stand der Umsetzung der Europaratskonvention und der EU-Richtlinie gegen Menschenhandel in Deutschland und analysiert die Felder Prävention, Identifizierung von Opfern, Unterstützung, Aufenthaltstitel und Entschädigung.

"Die Europaratskonvention ist von zentraler Bedeutung, weil sie den Schutz und die Unterstützung der Betroffenen in den Vordergrund stellt und damit Zugang zu grundlegenden Menschenrechten wie dem Recht auf Freiheit und Sicherheit gewährt", so Tanis weiter. "Die Zusammenarbeit der mit Menschenhandel befassten Institutionen und Organisationen sollte dringend gestärkt werden. Auf diese Weise können Betroffene frühzeitig erkannt und ihr Zugang zu materieller Unterstützung, medizinischer Versorgung und sicherem Wohnraum sichergestellt werden. Zudem sollte der Zugang der Betroffenen zu Entschädigung verstärkt in den Fokus rücken."

Hintergrund

Die Europaratskonvention gegen Menschenhandel ist der erste rechtsverbindliche Vertrag auf europäischer Ebene, der Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung und zur sexuellen Ausbeutung ausdrücklich in einen menschenrechtlichen Kontext stellt. Deutschland hat den 2005 erarbeiteten völkerrechtlichen Vertrag 2012 ratifiziert.

Die Europaratskonvention gegen Menschenhandel verpflichtet die Vertragsstaaten zu umfassenden Maßnahmen - von der Prävention über die Strafverfolgung bis hin zur Unterstützung der Betroffenen. Insbesondere hebt die Konvention den Schutz der Betroffenen hervor und fordert, dass diese über ihre Rechte informiert werden und Zugang zu effektiven Rechtsmitteln erhalten.

Berichterstattungsstelle Menschenhandel

Die Bundesregierung hat das Deutsche Institut für Menschenrechte mit der Berichterstattung über die Umsetzung der Europaratskonvention gegen Menschenhandel und der EU-Richtlinie gegen Menschenhandel betraut. Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert die vierjährige Aufbauphase der Berichterstattungsstelle Menschenhandel.

Die Berichterstattungsstelle arbeitet im Jahr 2025 zusätzlich zu ihrer regulären Arbeit zum Schwerpunktthema "Identifizierung und Schutz von Kindern und Jugendlichen, die von Menschenhandel betroffen sind".

Quelle: Deutsches Institut für Menschenrechte (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte dringt in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige