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Wettskandal: Interwetten.com Gründer Wolfgang Fabian spricht über die wahren Hintergründe

Archivmeldung vom 26.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Interwetten.com ist ein 1990 gegründeter Wettanbieter und ging mit seinem Angebot 1997 - als einer der ersten Anbieter online. Aufgrund der aktuellen öffentlichen Diskussion zum Thema Wettskandal und den Stellungnahmen verschiedenster beteiligter Personen und Player sieht sich Firmengründer Wolfgang Fabian veranlasst die Hintergründe des Wettskandals unter Berücksichtigung von 19 Jahren Buchmacher-Erfahrung der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

"Als Gründer eines führenden europäischen Sportwettenanbieters bin ich über die aktuellen Diskussionen im Zusammenhang mit der Aufklärung des jüngsten Wettskandals äußerst irritiert. Bereits 2005 im Fall Hoyzer, habe ich als einer der Erstinformanten intensiv mit der DFL (Deutsche Fußball Liga) zusammengearbeitet und Hinweise auf sog. Wettkartelle, welche vorwiegend in Südosteuropa tätig sind, an die DFL weitergeleitet. Die DFL habe ich damals als Ansprechpartner gewählt, da ich überzeugt war, dass in Deutschland die höchste Sensibilität und Bereitschaft zur Aufklärung der damaligen Vorkommnisse herrscht. Leider beschränkte sich die Aufklärungsarbeit darauf, mit Herrn Hoyzer einen Sündenbock zu präsentieren und man verabsäumte es, die wahren Hintergründe aufzuklären. Mit dem aktuellen Wettskandal bekommen wir heute die Rechnung präsentiert!

Auch aktuell werden meiner Meinung nach wieder die gleichen Fehler wie 2005 begangen. Viele unterschiedliche Gruppen instrumentalisieren den Wettskandal zur Wahrung ihrer Interessen und verlieren sich in inhaltlosen Statements und tragen somit erneut nichts zur Lösung des Problems bei. Um die Hintergründe des Wettskandals gänzlich aufklären zu können, muss sich dies umgehend ändern und ich möchte hiermit meine Einschätzung als Buchmacher mit 19 Jahren Berufserfahrung darstellen:

Wettbörsen sind Marktplatz für Wettmanipulationen

Als Erstes ist es mir als Sprecher eines lizenzierten Anbieters von Sportwetten wichtig darauf hinzuweisen, dass im Falle einer Wettmanipulation in erster Linie Buchmacher wie Interwetten.com geschädigt werden, welche Gewinne auf manipulierte Spiele ausbezahlen müssen. Dies ist während meiner langjährigen Geschäftstätigkeit auch schon mehrfach und in beträchtlichem Ausmaß vorgekommen. Aus diesem Grund unterstützt Interwetten alle Maßnahmen, die dazu beitragen Wettmanipulation zu verhindern, vor allem solange man sich nicht ernsthaft damit befasst.

Im Gegensatz dazu stehen sogenannte Wettbörsen, die es Privatpersonen ohne Lizenz oder anderen Kontrollmechanismen ermöglichen Wetten anzubieten. Dies führt dazu, dass auf einzelne Spiele mitunter Privatpersonen die höchsten Wetteinsätze halten. Dieser Umstand hat in den letzten Jahren zu einem eklatanten Anstieg von Wettmanipulationen geführt. Da die Wettbörse selbst mit einem fixen Prozentsatz an den Umsätzen beteiligt ist und kein Risiko trägt, fehlt es auch an Interesse Manipulationen zu verhindern oder Einsätze zu limitieren. Dadurch sind diese Wettbörsen der perfekte Marktplatz für Manipulationen.

Als eine große Gefahrenquelle wird zu Recht immer wieder auf den unkontrollierbaren asiatischen Wettmarkt hingewiesen, wo teilweise ohne Limits und bei illegalen Anbietern auf Sportevents in Europa Wetten platziert werden können. Es ist wichtig und richtig für diesen Missstand zu sensibilisieren! Letztendlich befürchte ich jedoch, wird man dieses Problem nie vollständig lösen können, vor allem so lange man sich nicht ernsthaft damit befasst.

Livewetten werden zu Unrecht an den Pranger gestellt

Um unliebsame Konkurrenten zu schwächen, wird der aktuelle Wettskandal dazu benutzt vermeintliche Probleme, wie das immer größer werdende Wettangebot und im speziellen das Angebot von Livewetten, zu konstruieren. Die staatlichen Monopolisten beispielsweise kritisieren Livewetten seit deren Einführung allein aus dem Grund, da sie diese selbst nicht anbieten. In Wahrheit sind Livewetten, wie beispielsweise Quoten auf den ersten Eckball, mehr unter dem Gesichtspunkt 'Entertainment', denn echten Sportwetten einzuordnen. Schon auf Grund der geringen Einsatzlimits eignen sich Livewetten nicht für Manipulationen.

Maßnahmen

Selbstverständlich ist Interwetten und ich denke dies gilt für alle führenden lizensierten Wettanbieter, bereit an Maßnahmen zur Vermeidung von Wettbetrügereien mitzuarbeiten. Die vielzitierten Frühwarnsysteme sind ein gut gemeinter Ansatz, jedoch vielfach noch unausgereift, da in vielen Ländern, die gerade jetzt vom Wettskandal betroffen sind, die notwendige Sensibilität für das Thema Wettbetrug nicht vorhanden ist. Darüber hinaus werden die Frühwarnsysteme oft lediglich zu Marketingzwecken genutzt. Im schlimmsten Fall wurden schon Sportlerkarrieren auf Basis von Vermutungen dieser Frühwarnsysteme ruiniert, was ich auf das Schärfste verurteile. Um erfolgreich und nachhaltig Wettbetrug zu verhindern bedarf es der Zusammenarbeit aller involvierten Player. Onlinewettanbieter wie Interwetten.com etwa sorgen dafür, dass alle Kunden eindeutig identifiziert werden und machen somit anonyme Wettannahme, wie in vielen Wettbüros üblich, unmöglich.

Aber auch die Politik ist hier gefordert. In vielen Ländern wird, unter anderem zum Schutz der staatlichen Monopole, die Schaffung eines den heutigen Marktrealitäten entsprechenden gesetzlichen Regulativs verhindert. Dies fördert die Entstehung von Schwarzmärkten und ist somit ein Nährboden für Wettmanipulation. Es gilt also, ohne Rücksicht auf eigene und persönliche Interessen, Fakten und Hintergrundinformationen auf den Tisch zu legen, um endlich auch der Öffentlichkeit klar zu machen, wer in Wahrheit von Manipulationen profitiert und wer dadurch Schaden nimmt.

Mir ist bewusst, dass ich hiermit deutliche Worte gewählt habe, die nicht überall auf Gegenliebe stoßen werden. Dies ist vielleicht auch der Grund, warum anderenorts auf eindeutige Statements verzichtet wird. Für mich ist es jedoch sehr wichtig im Interesse des Sports Klartext zu sprechen, ansonsten sehe ich keine Hoffnung zukünftig Betrügereien im Wettgeschäft verhindern zu können.

Quelle: Wolfgang Fabian, Gründer Interwetten.com

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