Neue Greenpeace-Studie: Investitionen in Erneuerbare Energien zahlen sich aus
Archivmeldung vom 07.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittInvestitionen in eine zukünftige Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien lohnen sich. Dort finanzielle Mittel einzusetzen, spart ein Vielfaches an Brennstoffkosten im Vergleich zu einer herkömmlichen Versorgung mit fossilen Energieträgern. So können pro Jahr weltweit Brennstoffkosten von 180 Milliarden US-Dollar (132,2 Milliarden Euro) eingespart werden. Außerdem wird der CO2-Ausstoß im Kraftwerksbereich bis 2030 auf die Hälfte gesenkt.
Zu
diesem Ergebnis kommt die Studie "Future Investment - ein
nachhaltiger Investitionsplan zum Klimaschutz", die heute von
Greenpeace und dem Europäischen Verband der Erneuerbaren Energien
(EREC) veröffentlicht wird.
Erstmalig stellt die Studie Kosten für Energie-Investitionen in
Erneuerbare Energien denen in konventionelle Kraftwerkstechnik
einschließlich deren Brennstoffkosten gegenüber. Bis 2030 werden im
Kraftwerkssektor durchschnittlich 233 Milliarden US-Dollar pro Jahr
investiert werden. Für eine Energie-Strategie mit Erneuerbaren
Energien müssen um 22 Milliarden US-Dollar höhere Investitionen
aufgebracht werden. Aber diese Mehrinvestitionen sparen das Zehnfache
an Brennstoffkosten ein. Allein die herkömmlichen Kosten für die
Rohstoffe im Kraftwerkssektor können von durchschnittlich 688
Milliarden US-Dollar um 30 Prozent gesenkt werden.
"Als drittgrößte Industrienation der Welt und Exportweltmeister
muss die deutsche Politik die Erneuerbaren Energien endlich als
Chance begreifen," sagt Energie-Experte Karsten Smid von Greenpeace.
"Erneuerbare Energien sind der Wachstumsmarkt innerhalb der
High-Tech-Branche. Im Jahr 2020 werden in Deutschland mehr Menschen
in der Umweltindustrie arbeiten, also auch in der Branche der
Erneuerbaren Energien, als in der Automobilbranche." Weltweit sind in
den kommenden Jahren gigantische Investitionen in die
Energie-Infrastruktur notwendig. Viele Kraftwerke müssen erneuert
werden und insbesondere die schnell wachsenden Wirtschaften in China,
Indien und Brasilien bauen heute ihre Versorgung für morgen auf.
Die Studie liefert neben den klimapolitischen Aspekten starke
ökonomische Argumente für einen weltweiten Ausbau der Erneuerbaren
Energien. Dabei sind die Grundannahmen der Studie konservativ
gewählt. Es wird von einem moderaten Anstieg des Ölpreises auf 85
Dollar pro Barrel bis zum Jahr 2030 ausgegangen. Der Preis für
Steinkohle steigt demnach bis zum Jahr 2030 auf 73 US-Dollar pro
Tonne. Im Vergleich zeichnet das als Referenz zu Grunde gelegte
Szenario "World Energy Outlook" der Internationalen Energieagentur
(IEA) ein viel düsteres Bild. Zehntausend neue mit fossilen
Brennstoffen betriebene Kraftwerke führen zu einer weiteren
Verknappung der Rohstoffe. Laut IEA steigern diese neuen Klimakiller
die weltweiten CO2-Emissionen um über die Hälfte.
"Die Erneuerbare Energien-Industrie ist in der Lage den Kraftwerksbedarf der Zukunft aufzubauen. Wir brauchen nur die energiepolitischen Rahmenbedingungen. Die politischen Entscheidungen von heute werden den Energiemix im Jahr 2050 bestimmen," sagt Oliver Schäfer, Politik-Direktor der EREC. Der Report macht deutlich, dass die Weichen für eine zukünftige Energieversorgung jetzt gestellt werden müssen.
Quelle: Pressemitteilung Greenpeace