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Zunehmende Kluft in der Bevölkerungsentwicklung zwischen den neuen und alten Ländern

Archivmeldung vom 22.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ergänzend zu den Bundesergebnissen der zwischen den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder koordinierten 11. Bevölkerungsvorausberechnung vom November 2006 liegen nun entsprechende Daten nach Ländern vor: Die Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung zwischen den alten und den neuen Ländern werden sich danach weiter vergrößern.

Während in den alten Ländern im Zeitraum von 2006 bis 2050 ein Bevölkerungsrückgang von 14% zu erwarten ist, wird die Bevölkerung der neuen Länder um 31% sinken.

Künftig wird der Osten Deutschlands der Vorausberechnung nach viel stärker von der fortschreitenden Alterung tangiert sein als der Westen. Dies wirkt sich nicht nur in der schnell ansteigenden Zahl der Älteren aus, sondern auch im Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials. Heute liegt der Anteil der Bevölkerung im Erwerbsalter (von 20 bis unter 65 Jahren) an der Gesamtbevölkerung in den neuen Ländern mit 62% noch höher als in den alten (60%). Das Erwerbspersonenpotenzial wird jedoch in den neuen Ländern schneller schrumpfen als im Westen Deutschlands und im Jahr 2050 bei 47% liegen. In den alten Ländern werden im Jahr 2050  52% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sein.

Der so genannte Altenquotient - er zeigt wie viele Senioren auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (von 20 bis unter 65 Jahren) entfallen - wird in den neuen Ländern schneller ansteigen als in den alten: er wird sich von heute etwa 35 bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln und dann 80 betragen. Der Westen Deutschlands weist bereits zurzeit einen etwas niedrigeren Altenquotienten von etwa 32 auf. Dieser wird etwas langsamer als im Osten Deutschlands ansteigen und im Jahr 2050 bei 62 liegen.

Die Bevölkerung in den Stadtstaaten wird nicht so schnell schrumpfen wie im übrigen Bundesgebiet und im Jahr 2050 noch 90% des aktuellen Niveaus betragen (2006: 5,8 Millionen, 2050: 5,2 Millionen). Der Altenquotient wird sich jedoch auch in diesen drei Bundesländern von heute etwa 29 auf 60 Seniorinnen und Senioren je 100 Personen im Erwerbsalter im Jahr 2050 verdoppeln.

Die dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf eine der beiden Varianten der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, die jetzt auch für die Bundesländer vorliegen. Diese geht von einem Außenwanderungssaldo - das ist die Differenz zwischen den Zuzügen nach und den Fortzügen aus Deutschland - von 100.000 Personen jährlich aus. Der gesamtdeutsche Wanderungssaldo wird auf die Länder entsprechend ihrem durchschnittlichen Wanderungsanteil der letzten Jahre aufgeteilt.

Die Binnenwanderungsentwicklung wurde bis zum Jahr 2020 modelliert:

Hierbei wird unterstellt, dass der Wanderungsverlust der neuen an die alten Länder von 49.000 im Jahr 2005 auf 8.000 im Jahr 2020 zurückgehen wird. Die Annahmen zur Geburtenhäufigkeit und zur Lebenserwartung entsprechen den Annahmen für Deutschland, wobei länderspezifische Unterschiede erhalten bleiben. Bei der Geburtenentwicklung wird für die alten Länder von einer annähernden Konstanz der zusammengefassten Geburtenziffer bei 1,4 Kindern je Frau ausgegangen. In den neuen Ländern wird eine weitere Annäherung an das westdeutsche Geburtenniveau und an das höhere Alter der Mütter bei Geburt unterstellt. Zur Lebenserwartung bei Geburt wird für Deutschland insgesamt eine Zunahme um etwa sieben Jahre bis 2050 angenommen. Die alten Länder folgen diesem gesamtdeutschen Trend unmittelbar. In den neuen Ländern, in denen die durchschnittliche Lebenserwartung zurzeit noch etwas geringer ist als in den alten Ländern, nimmt die Lebenserwartung anfangs schneller zu und folgt dann ebenfalls dem gesamtdeutschen Trend.

Die zweite Variante der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung für die Länder unterscheidet sich von der ersten nur durch die Annahme eines höheren Außenwanderungssaldos von 200.000 Personen jährlich.

Zusammen markieren die beiden Varianten die Grenzen eines Korridors, in dem sich - bei Fortsetzung der aktuellen demografischen Entwicklung - die Veränderungen vollziehen dürften.

Quelle: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt

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