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Gruner+Jahr: Die Manipulationen eines Verlages

Archivmeldung vom 20.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gruner+Jahr Logo Bild: GoMoPa.net
Gruner+Jahr Logo Bild: GoMoPa.net

Offiziell streitet Gruner+Jahr jegliche Manipulationen ab. "Wir distanzieren uns mit Nachdruck von der Darstellung in dem Artikel von GoMoPa", teilt Joachim Hauck als Pressesprecher der Wirtschafts-Medien Gruner+Jahr mit. In dem Artikel "EthikBank: Klaus Euler in den Fängen von Gruner+Jahr?" vom 11. August 2011 deckte GoMoPa.net auf, dass BÖRSE ONLINE die EthikBank aus Thüringen so manipuliert habe, dass sich die EthikBank in einer 180-Grad-Wendung von einem Tag auf den anderen von einem begeisterten und öffentlich bekennenden User des Warndienstes ("protected by GoMoPa") zu einem plötzlichen Gegner ("GoMoPa ist tabu") mutierte. GoMoPa.net warf Gruner+Jahr vor, den Bankchef Klaus Euler zunächst mit "Zuckerbrot" für sich eingenommen zu haben, um dann mit der "Peitsche" die EthikBank auf Abstand-Kurs zu GoMoPa.net zu trimmen.

Während nun Gruner+Jahr-Sprecher Hauck die Manipulationsvorwürfe der EthikBank in Richtung GoMoPa.net weiter bestreitet, habe Euler in einem Telefonat mit einem Leipziger Journalisten "bestätigt, dass die wesentlichen Hinweise aus dem Hause Gruner+Jahr gekommen sein sollen. Dies hat ihn dann wohl bewogen, das Logo von GoMoPa von der Seite zu nehmen und einen entsprechenden Artikel auf der Seite zu verfassen."

Die Rufschädigung sollte eigentlich nur GoMoPa.net treffen. Aber sie fiel in großen Teilen auf die EthikBank zurück. Das in BÖRSE ONLINE veröffentlichte Lebensmotto Eulers "Fairness" wurde konterkariert.

Die EthikBank-Pressesprecherin Sylke Schröder, die während des Vorfalls auf Pilgerreise war, bemüht sich um Schadensbegrenzung und distanzierte sich nun zumindest geschäftlich vom Gruner+Jahr-Verlag. In einer Stellungnahme informierte die EthikBank-Sprecherin, "dass zwischen BÖRSE ONLINE und der EthikBank keine Geschäftsbeziehung besteht. Darüber hinaus schaltet die EthikBank auch in anderen Medien des Hauses Gruner+Jahr weder Werbeanzeigen noch nimmt sie sonstige bezahlte Dienste in Anspruch."

Manipulation gehört anscheinend zum Dauer-Handwerkszeug beim Gruner+Jahr-Verlag

So wird den Lesern auf Graumarktinfo suggeriert, Graumarktinfo sei ein unabhängiges Anlegerschutzportal von BÖRSE ONLINE, hinter dem ein großer seriöser Verlag stehe. Doch in Wirklichkeit werden die Leser und Anleger in die Irre geführt.

Beispiel 2: Manipulation im Fall des Börsenpushers Markus Frick

GoMoPa.net hatte im Januar 2006 vor dem Börsenguru Markus Frick gewarnt. Im Jahre 2007 stellte die Staatsanwaltschaft bei Frick rund 80 Millionen Euro sicher, die aus Kursmanipulationen stammen sollen.

BÖRSE ONLINE veröffentlichte trotzdem bis mitte Juni 2007 weiter von ihrem Werbekunden Markus Frick ganzseitige Anzeigen und machte so die eigenen Leser zu Betrugsopfern. BÖRSE ONLINE reagierte erst, als die Finanzmarktaufsicht BaFin und die Staatsanwaltschaft auch die massiven Vorwürfe im Internet zu prüfen begannen und der TV-Sender N24 die Sendung "Make Money - Markus Frick Show" absetzte.

Aber nicht einmal dann schenkte BÖRSE ONLINE ihren Lesern reinen Wein ein. BÖRSE ONLINE stellte am 15. Juni 2007 bezüglich ihres Werbekunden Markus Frick lediglich die vorsichtige Frage: "Kurskapriolen oder Abzocke?" Anlegerschutz, den sich BÖRSE ONLINE auf die Fahne schreibt, sieht anders aus.

Beispiel 3: Manipulation mit einer Halbwahrheit im Aktienpusher-Skandal

Convent Auch im Fall Wirecard führt Gruner+Jahr die Leser in die Irre. Renate Daum hält in ihren letzten vier Artikeln über GoMoPa.net dem Finanznachrichten-Dienst stets eine Falschmeldung vor, die Ende März 2010 die Aktie der Wirecard Bank AG aus Grasbrunn in Bayern kurzfristig zum Absturz brachte und GoMoPa.net einen Hausbesuch der Staatsanwaltschaft München bescherte.

Diese Falschmeldung ist Daums einziges Argument, um angeblich zu beweisen, dass GoMoPa.net ein "umstrittener Dienst" sei.

Ihr Argument ist aber nur die halbe Wahrheit. Die Leser von Financial Times Deutschland, BÖRSE ONLINE und deren Online-Ableger Graumarktinfo erfahren nicht, was bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in der Aktienpusher-Affäre tatsächlich herausgekommen ist. Dafür hat der Gruner+Jahr-Verlag auch einen handfesten Grund.

Die ganze Wahrheit entlarvt den Verlag als scheinheilig

Denn nicht GoMoPa.net-Mitarbeiter gehören zu dem Netzwerk aus 30 Marktmanipulatoren und Aktienschiebern, das die Staatsanwaltschaft am 21. September 2010 bei einer deutschlandweiten Razzia im Wirecard-Fall dingfest machte. Aus den Ermittlungsakten geht eindeutig hervor, dass GoMoPa.net Opfer einer Täuschung wurde, die von langer Hand und generalstabsmäßig vorbereitet worden war.

So heißt es in der Ermittlungsakte: "Es besteht der Verdacht, dass diese Veröffentlichung wesentlicher Teil eines ... Plans ist, um von einem Kursverfall der Wirecard zu profitieren."

Die führenden Köpfe des seit vielen Jahren agierenden Aktienpusher-Netzwerkes, das vorwiegend aus Börsenjournalisten bestand, waren die beiden Ex-Funktionäre der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) Tobias Bosler und Markus Straub aus München. Knapp 7 Millionen Euro soll die Gruppe um Bosler laut Staatsanwaltschaft verdient haben, als sie ab Mitte Mai 2008 und erneut im Frühjahr 2010 den Plan umsetzten.

Wohl in Unkenntnis der eigenen Verstrickungen geißelten die Gruner+Jahr-Redakteurin Renate Daum und der Leitende Redakteur Finanzen Christian Kirchner noch eine Woche nach der Aktienmanipulations-Razzia die Doppelmoral der dabei ins Hauptvisier geratenen SdK und warfen den Ex-Funktionären "wenig Unrechtsbewusstsein" vor. Völlig scheinheilig.

Und mehr noch:

Denn der öffentlich-rechtliche Fernsehsender NDR zitierte kurz darauf aus der Ermittlungsakte. Demnach gehören zu dem Aktienpusher-Netzwerk auch zwei ehemalige Ressortchefs von BÖRSE ONLINE: Georg Breu, der sieben Jahre lang bei BÖRSE ONLINE gearbeitet hat und davon drei Jahre lang Ressortleiter Deutsche Aktien war. Und Günter Pollersbeck, der sechs Jahre lang bei BÖRSE ONLINE als Redakteur gearbeitet hat und davon vier Jahre als Ressortleiter Internationale Aktien. In der Zeit von Georg Breu und Günter Pollersbeck erschienen etliche Aktientipps bei Gruner+Jahr unter dem Pseudonym "Felix S. Lohmann".

Der Leser sollte den Eindruck gewinnen, es würde ein unabhängiger Marktanalyst einen heißen Aktientipp geben. In Wahrheit steckte hinter Lohmann mal Breu, mal Pollersbeck, wie die BÖRSE ONLINE-Chefredakteurin Stefanie Burgmaier dem NDR bestätigte.

Erst die Anzeige der Wirecard im Jahre 2008 brachte die Münchener Ermittler und die Prüfer der Bundesanstalt für Finanzdienst-Leistungsaufsicht (BaFin) aus Bonn auf die Spur der Journalistenclique und Aktienpusher.

Nur zwei Tage nach der einseitigen SdK-Schelte von Renate Daum in BÖRSE ONLINE gestand die eigene Chefredakteurin Stefanie Burgmaier Fehler ein: "Leider sind es gerade Finanzjournalisten, die leicht in Versuchung geraten. Sie kommen ständig mit Leuten zusammen, die scheinbar mühelos reich geworden sind. Und einige können nicht widerstehen, diesem Erfolg nachzueifern."

Wen wundert es da noch, dass Gruner+Jahr noch heute folgenden Tipp veröffentlicht?

"Topjob Graumarkthai

Unzufrieden mit Ihrem Job? Werden Sie Anlagebetrüger!

So landen Sie bei Ihren Anlegern: Bewerben Sie Pennystocks eines Geschäftsmodells Ihrer Wahl. Preisen Sie diese als Kursraketen in einem einschlägigen Börsenbrief oder per Email an und pushen Sie Ihre Papiere auch ordentlich in diversen Foren – bis der Kurs abhebt. Dann verkaufen Sie Ihre eigenen Papiere."

Nun denn ...

Weitere interessante Informationen lesen registrierte GoMoPa-Mitglieder hier.

Quelle: Goldman Morgenstern & Partners Llc (GoMoPa) / Siegfried Siewert

 

 

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