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Aktuelle Unfallzahlen: Positiver Trend in Gefahr? Was auf Deutschlands Straßen falsch läuft

Archivmeldung vom 25.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Entwicklung, Unfalltote und Verletzte 1999 - 2014
Entwicklung, Unfalltote und Verletzte 1999 - 2014

obs/Initiative für sicherere Straßen UG (haftungsbeschränkt)"

Die heutigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu Unfalltoten und Verletzten im Straßenverkehr zeigen, dass die positive Entwicklung vergangener Jahre jetzt stagniert: Jahrzehntelang gab es immer weniger Unfall-Opfer, aber in den vergangenen fünf Jahren sank diese Zahl nicht mehr. Fahren die Deutschen heute anders?

Seit Mitte der Siebziger Jahre ging die Zahl der Verkehrstoten deutlich zurück, in weiten Teilen bedingt durch Fortschritte in der Sicherheitstechnik (Airbag, ABS) sowie neue Vorschriften (Einführung einer Promille-Grenze / Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen / Gurtpflicht). Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg in 2014 die Zahl der Unfalltoten jedoch wieder um 0,9% und die der Verletzten sogar um 4%.

Warum scheint die zuvor erfreuliche Entwicklung jetzt gestoppt zu sein?

Zu viel Ablenkung am Steuer

"Wir beobachten in den vergangenen Jahren, dass die Ablenkung am Steuer deutlich zunimmt, insbesondere durch Smartphones und Infotainment. Das Fahren wird als Nebenaufgabe empfunden und genau darin liegt die Gefahr, denn Ablenkung tötet" warnt jetzt Gert K. Schleichert, Leiter der Abteilung Auto & Verkehr beim ACE Auto Club Europa, im Interview mit dem Verkehrsportal www.fahrerbewertung.de. Er sieht wachsende Aggressivität und täglichen Stress als weitere Ursachen für unkonzentriertes Fahren: "Als Reaktion darauf lassen die Leute hinterm Steuer dann ihren ganzen Frust raus. Sie werden wortwörtlich rasend aggressiv. Hier gilt es, wieder an das Partnerschaftliche im Straßenverkehr zu appellieren."

Auch Arno Wolter, Mitgründer von fahrerbewertung.de, kann diese Einschätzung bestätigen: "Täglich 1.000 neue Bewertungen auf unserem Portal belegen, dass aggressives Fahrverhalten wie Rasen oder Beschimpfungen auch über die letzten 12 Monate leider zugenommen hat. Dadurch entstehen immer öfter gefährliche Situationen im Verkehr, die eigentlich vermeidbar sind und den positiven Trend der vergangenen Jahrzehnte wieder umkehren könnten."

Auf der Internetseite fahrerbewertung.de wurden bereits mehrere Hunderttausend Bewertungen zum Fahrverhalten von Verkehrsteilnehmern abgegeben und statistisch erfasst. Die ständig aktualisierte Gesamtstatistik unter http://www.fahrerbewertung.de/statistiken gibt einen detaillierten Überblick über rund 700 Kfz-Kennzeichen-Regionen sowie die Verhaltensweisen von Autofahrern.

fahrerbewertung.de startete im Frühjahr 2014. Seitdem wurden rund 1,1 Mio. Kennzeichen aufgerufen und rund 400.000 bewertet, die fahrerbewertung.de-App wurde mehr als 70.000 heruntergeladen (Stand: 01/2015).

Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2014 um 0,9 % gestiegen

3 368 Menschen starben im Jahr 2014 auf deutschen Straßen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren dies 29 Getötete oder 0,9 % mehr als im Jahr 2013. Insgesamt lag die Zahl der Getöteten aber immer noch auf dem zweitniedrigsten Stand seit 1950. Die Zahl der Personen, die schwer oder leicht verletzt wurden, erhöhte sich 2014 gegenüber dem Vorjahr um 4,0 % auf etwa 389 000.

Die Gesamtzahl der polizeilich aufgenommenen Unfälle nahm im Jahr 2014 jedoch leicht ab und lag bei rund 2,40 Millionen (- 0,7 %). Dieser Rückgang ist auf Unfälle mit ausschließlich Sachschaden zurückzuführen, die um 1,3 % auf 2,10 Millionen zurückgingen. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden stieg dagegen um 3,8 % auf rund 302 000 an.

Die Zahl der Verunglückten insgesamt nahm im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,9 % zu. Ein wesentlicher Grund dafür waren die Witterungsbedingungen: Insbesondere die relativ milden Wintermonate und ein sehr warmer, trockener Frühling haben zu mehr Getöteten und Verletzten geführt. Bei günstigen Witterungsbedingungen wird mehr und häufig schneller gefahren. Zudem sind mehr ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Zweiradfahrer unterwegs. Dadurch steigt die Schwere der Unfälle.

Gemessen an der Einwohnerzahl war das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, in Sachsen-Anhalt mit 61 Todesopfern je 1 Million Einwohner am größten. Aber auch Mecklenburg-Vorpommern (58) sowie Niedersachsen und Brandenburg (jeweils 57) hatten wesentlich höhere Werte als der Bundesdurchschnitt, der im Jahr 2014 bei 42 Getöteten je 1 Million Einwohner lag.

Quelle:  Initiative für sicherere Straßen UG (haftungsbeschränkt) & Statistisches Bundesamt

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