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Zivilcourage ebbt ab: Ämter suchen Pflegefamilien

Archivmeldung vom 08.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Liebevolle Eltern, ein gemütliches Zuhause und Unterstützung beim Entdecken der Welt: Was für viele Kinder selbstverständlich ist, bleibt für andere Mädchen und Jungen ein Traum. Im Extremfall kehrt sich das Ideal um und mündet in Verwahrlosung oder Misshandlung. In diesen Situationen greifen die zuständigen Behörden ein und suchen für die Heranwachsenden eine förderliche Umgebung. Leider immer häufiger ohne Erfolg, denn an Pflegefamilie mangelt es bundesweit.

Als Ausweg bleibt nur das Heim, was die verantwortlichen Ämter und Pädagogen bedauern. Sicher verbessert sich die Situation vernachlässigter oder misshandelter Kinder durch die gesicherte Unterbringung in öffentlichen Einrichtungen. Dennoch können Erzieherinnen und Erzieher die intensive Betreuung und emotionale Sicherheit einer Kleinfamilie nicht ermöglichen. Dabei haben zahlreiche Studien nachgewiesen, dass eben dies für die geistige Entwicklung des Kindes maßgeblich ist. So zeigen Untersuchungen von US-amerikanischen Forschern, dass bei Kindern, die früh ins Heim kamen, die Hirnrinde dünner ausgeprägt ist. Allerdings gibt es diesbezüglich auch positive Ergebnisse: Finden sich möglichst zügig Pflegeeltern, gleicht sich dieses Manko weitgehend aus. Dass dies die Chancen der Kinder deutlich verbessert, ist nachvollziehbar.

Allein dieses Detail sollte viele Erwachsene dazu anregen, den Sprösslingen ein Zuhause anzubieten. Stattdessen ist die Bereitschaft, Pflegekinder aufzunehmen, eher rückläufig. In den vergangenen Jahren starteten nahezu alle Großstädte einen Aufruf an die Bevölkerung und legten Kampagnen auf. Wie begründet sich die gegenwärtige Zurückhaltung? Sicher spielt der moderne Lebenswandel eine Rolle. Wer sich um ein Pflegekind bemühen möchte, benötigt Zeit und Energiereserven. Mit einer anstrengenden Berufstätigkeit beider Elternteile lässt sich dies kaum realisieren. Darüber hinaus ist der generelle Mangel an Wohnraum für größere Familien nicht unwesentlich. Die vorübergehend aufgenommenen Mädchen und Jungen benötigen ihr eigenes Reich, was eine gewisse Wohnungsgröße voraussetzt. Hinzu kommt die Angst vor der eigenen Zivilcourage. Neben Verantwortungsbewusstsein, Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung oder traumatischen Erfahrungen der Kinder kommen auch finanzielle Fragen in den Sinn.

Es ist sicher nicht vom Tisch zu fegen, dass auf die Pflegeeltern und die Pflegekinder einige Herausforderungen zukommen. In der Regel überwiegen aber die positiven Aspekte für beide Seiten. Viele Erwachsene wünschen sich vergeblich weiteren Nachwuchs und bekommen für eine Adoption keine großen Chancen eingeräumt. Da ist die Fürsorge für bedürftige Kinder doch eine sinnvolle Alternative. Wer nun ins Überlegen kommt, sollte es wagen, das Thema näher zu beleuchten. Interessante Hintergrundinformationen, Fakten zum Finanziellen und Entscheidungshilfen liefert ein Beitrag bei Babyrocks.de. Wer weiß? Vielleicht folgt eine positive Quintessenz, sodass sich schon bald ein Kind über sein neues Zuhause freut. Wünschenswert ist es.

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