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Scheidungskinder brauchen Ehrlichkeit

Archivmeldung vom 17.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für Eltern mag die Trennung ein Befreiungsschlag sein, wenn die Beziehung am Ende ist. Für ihre Kinder ist sie die Katastrophe. Wenn die Eltern aber den klaren Schnitt wagen, kommen die Kinder langfristig am besten damit klar.

"Allerdings nur, wenn sie die Entscheidung nicht völlig unvorbereitet trifft", erklärt Professorin Dr. Sabine Walper, die an der Münchner Maximilians-Universität über Kinder in verschiedenen Familiensituationen forscht.

Eine Langzeitstudie aus den USA hat gezeigt, dass der Nachwuchs eine Trennung schwerer akzeptiert, wenn sich diese nicht vorher angedeutet hat. Eltern sollten das Auseinandergehen dennoch erst ankündigen, wenn sie sich einig sind. "Nicht immer schätzen die beiden Partner nämlich die Situation identisch ein", warnt Walper im Apothekenmagazin "Baby und Familie". Wenn die Entscheidung aber gefallen ist, wollen die Kinder wissen, wie es weitergeht. "Das Wichtigste ist immer, dass man gemeinsam mit dem Kleinen redet", weiß sie. Tabu sind Schuldzuweisungen zwischen den Partnern, auch wenn das in den meist emotional aufgeladenen Trennungszeiten schwer fällt. Dies belaste aber nur die Beziehung des Kindes zu dem beschuldigten Elternteil und könne sich zudem gegen denjenigen kehren, der die Beschuldigung erhebt.

"Machen Sie dem Kind deutlich, dass es nicht die Ursache für die Trennung ist", mahnt die Expertin. Ab dem Kindergartenalter sollten die Kleinen mitreden dürfen, wie sie den Kontakt zum anderen Elternteil gestalten wollen.

Mit einem klaren Schnitt kommen Kinder besser zurecht, als mit Eltern, die ständig nörgeln, streiten und sich anschreien, erklärt Chefredakteurin Stefanie Becker vom Apothekenmagazin Baby und Familie. Wichtig ist allerdings, wie man dem Kind die Trennungsabsichten beibringt, Frau Becker äußerte sich dazu in einem Interview:

Ja, am besten erklärt man ihm gemeinsam, dass die Eltern sich trennen wollen und sagt ihm auch wie es weitergehen soll. Wichtig ist, dass das Kind erfährt, dass es keine Angst haben muss, dass man es auf jeden Fall irgendwie schafft. Und dass man dem Kind deutlich macht, dass es nicht die Ursache für die Trennung ist, damit erst gar keine Schuldgefühle entstehen.

Sollte man mit dem Kind auch die zukünftigen Schritte besprechen?

Auf alle Fälle, denn es ist für die Kinder wichtig zu wissen, wie es weitergeht. Sie sollten auch die Möglichkeit haben mitzubestimmen, wie sie den Kontakt zum anderen Elternteil gestalten wollen. Kleineren Kindern sollte man aber klare Alternativen geben, also, zum Beispiel es fragen: Möchtest Du Papa am Sonnabend besuchen oder lieber am Sonntag?

In dieser extrem schwierigen Zeit brauchen Kinder viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch das können Eltern oft gar nicht leisten, da sie viel zu sehr mit sich und ihren Gefühlen beschäftigt sind. Was aber kann man tun, damit der Nachwuchs während der Trennungsphase nicht vernachlässigt wird?

Man kann zum Beispiel eine gute Freundin oder auch die Großeltern bitten, sich viel mit dem Kind zu beschäftigen. Man sollte aber trotzdem auch immer wieder versuchen, selbst etwas mit dem Nachwuchs zu unternehmen Und man sollte zum Wohl des Kindes mit dem Ex-Partner kooperieren. Das ist sicherlich oft schwierig, weil ja auch viele Verletzungen da sind, aber egal was die Zukunft bringt, man bleibt auf alle Fälle Eltern mit Verantwortung.

Und diese Verantwortung sollte man ernst nehmen, rät Baby und Familie, denn dann haben Scheidungskinder nach einigern Jahren der elterlichen Trennung keine generellen Nachteile gegenüber Kindern, die in traditionellen Familien aufwachsen.

Quelle: Wort und Bild "Baby und Familie"


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