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Krieg 2.0: Soldaten und Terroristen als Kriegsberichterstatter

Archivmeldung vom 18.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Nutzung des Internets für Informationen und Fehlinformationen, Cyberterrorismus, Hacker-Aktivitäten und Militär-Blogs - das sind nur einige der Phänomene und Konzepte, die militärische Konflikte im Multimedia-Zeitalter mehr und mehr prägen.

"Diese Entwicklungen haben nicht nur militärische Strategien und Geheimdienstaktivitäten drastisch verändert, sondern auch die Berichterstattung über bewaffnete Konflikte", konstatiert Thomas Rid, US-Experte für Sicherheitspolitik, Konfliktberichterstattung und Medien. "In den 1990er Jahren hatten Journalisten praktisch ein Monopol auf die Kriegsberichterstattung", so Rid. Heute gebe es allein fast 2000 von Soldaten betriebene Weblogs und in Kriegsregionen führten auch zahlreiche Zivilisten ein Onlinetagebuch.

Rid ist Sicherheitsexperte am Zentrum für transatlantische Beziehungen an der Johns Hopkins University's School of Advanced International Studies (SAIS) in Washington, D.C. Beim Deutsche Welle Global Media Forum vom 3. bis 5. Juni 2009 in Bonn wird er seine Thesen im Workshop "Krieg 2.0 - Die Rolle der Medien in asymmetrischen Konflikten" darlegen. Rid: "Das neue Medienumfeld läutet eine regelrechte Revolution ein." Die politischen und sozialen Auswirkungen könnten gravierend sein und Militärs, Politiker und Zivilisten vor einige Herausforderungen stellen.

Thomas Rid analysiert die Beziehungen von Militär und Staat, das Einbeziehen der örtlichen Zivilbevölkerung in militärische Planungen und den Einfluss neuer Telekommunikationsmedien auf Staaten und bewaffnete Konflikte. Der Autor von "War and Media Operations" (2007) beschreibt die Lernerfahrungen regulärer Streitkräfte im Umgang mit neuen Medien ebenso wie diejenigen irregulärer Kräfte, wie Hisbollah, Taliban und Al-Qaida. Zudem geht er auf Kosten-Nutzen-Aspekte der neuen Medien aus Sicht der Kriegsparteien und nicht zuletzt auf Konsequenzen für Journalisten ein.

Während im ersten von den USA geführten Irakkrieg das Bildmaterial von den großen internationalen Nachrichtensendern kontrolliert worden sei, stellten heute die Kriegsteilnehmer - ob Soldaten regulärer Truppen oder Aufständische und militante Gruppen - ihre eigenen Videos ins Netz. "Damit", so Rid, "sind auch Hinrichtungen, Sprengstoff-Attacken und Angriffe aus dem Hinterhalt jedem auf der Welt unmittelbar zugänglich."

Thomas Rid, der zuvor bei der RAND Corporation, am Institut français des relations internationales (ifri) in Paris sowie bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin beschäftigt war, wird auf dem Deutsche Welle Global Media Forum auch sein neues Buch zum Thema "Krieg 2.0" vorstellen. "Kaum ein anderes Buch hat die einschneidenden Veränderungen im Wesen des Krieges so wirkungsvoll erfasst", so Christopher Coker, Professor für internationale Beziehungen an der London School Of Economics, zu der Neuerscheinung Rids. 

Thomas Rid, US-Experte für Medien und Konfliktberichterstattung: "Neues Medienumfeld eine regelrechte Revolution"/ Workshop und Buchpräsentation auf dem Deutsche Welle Global Media Forum vom 3. bis 5. Juni 2009 in Bonn

Quelle: Deutsche Welle

 

 

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