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Perfekte Passform für Büstenhalter

Archivmeldung vom 08.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
BHs auf der Wäscheleine
Quelle: Foto: © Peter Kühn, pixelio (idw)
BHs auf der Wäscheleine Quelle: Foto: © Peter Kühn, pixelio (idw)

Wenn die Tage wärmer werden und die Kleidung luftiger, sieht man ihn wieder häufiger durch die Oberbekleidung blitzen: Die Rede ist vom Büstenhalter (BH). Als funktionelles Wäschestück soll er die weibliche Brust stützen und ästhetisch formen, als modisches Accessoire optimal in Szene setzen.

Weltweit 30 Prozent der Frauen tragen einen BH; in Deutschland sind es sogar um die 90 Prozent. Jedoch passt jeder zweite BH nicht korrekt, was dauerhafte negative gesundheitliche Folgen für die Trägerin haben kann.

Hier setzt ein aktuelles Forschungsvorhaben der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) an, das von dem AiF-Mitglied Forschungskuratorium Textil e.V. (FKT) koordiniert wird: Forscher des Hohenstein Institutes für Textilinnovation gGmbH in Bönnigheim nehmen den Büstenhalter und seine Passform im Labor jetzt genau unter die Lupe.

Schmerzen und Druckstellen statt sanfter Unterstützung

Ein Büstenhalter, der nicht richtig sitzt, kann für die Trägerin unangenehme Folgen haben. Insbesondere falsche Einstellungen oder unkomfortable Passformen der BH-Träger sind hieran maßgeblich beteiligt. So können schmale Träger in Verbindung mit großen Cups Deformationen des Bindegewebes bewirken. BH-Träger verlaufen meist im Schulter- und Nackenbereich, wo auch viele Muskeln und Nerven liegen. Häufig kommt es in diesen empfindlichen Bereichen durch falsch sitzende BH-Träger zu dauerhaften Druckstellen und tiefen Furchen, die das darunter liegende Gewebe in Mitleidenschaft ziehen. Kopfschmerzen und bleibende Verspannungen im Rücken-, Nacken-, Arm- oder Schulterbereich sind dann oftmals die Folge.

Neue Messmethoden

Im Rahmen ihres IGF-Vorhabens wollen die Wissenschaftler herausfinden, wie man BH-Trägersysteme verbessern könnte. Die vorwettbewerbliche IGF wird im Innovationsnetzwerk der AiF und ihrer 100 Forschungsvereinigungen organisiert und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit öffentlichen Mitteln gefördert.

„Wir haben uns gefragt: Wie kann man den Druck der BH-Träger auf die Schulterpartie verändern, damit die bekannten Beschwerden nicht mehr auftreten?“, erklärt Angela Mahr-Erhardt, Projektleiterin am Hohenstein Institut für Textilinnovation, und fährt fort: „Bislang ist das Zusammenspiel von BH-Konstruktion, Brustvolumen und dem daraus hervorgehenden Druck im Schulterbereich noch nicht erforscht. Da schauen wir jetzt genauer hin.“

Ihr Kollege Martin Harnisch, Experte für Druckmessungen und Hautsensorik ergänzt: “Beispielsweise untersuchen wir, wie BH-Träger beschaffen sein müssen, damit sich der Druck gleichmäßig über die gesamte Trägerbreite aufbauen kann. Uns interessiert dabei auch das subjektive Empfinden, das ein Träger beim Kontakt mit der Haut auslöst. Durch spezielle Messungen der hautsensorischen Eigenschaften versuchen wir dies objektiv zu bewerten.“ Bisher konnten die hautsensorischen Eigenschaften von BH-Trägern nur in aufwändigen Trageversuchen ermittelt werden. Nun planen die Forscher erstmals den Einsatz eines Messtorsos in Kombination mit hochauflösenden Druckfolien.

Welche Kraft die Brust auf die BH-Träger ausübt und ob sich der dadurch entstehende Druck gleichmäßig über die Breite der Träger aufbaut, ist derzeit noch unbekannt. Um das Zusammenspiel von BH-Konstruktion, Brustvolumen und Druck im Schulterbereich zu klären, müssen neue Messverfahren entwickelt werden.

Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit für mittelständische Unternehmen

Dr. Klaus Jansen, Geschäftsführer der Forschungsvereinigung FKT, hat die Unternehmen der Textilbranche im Blick: „Die Sparte der Hersteller von BH-Trägern und Miederwaren ist durchweg mittelständisch geprägt. Die Ergebnisse der Wissenschaftler werden neue Produktentwicklungen unterstützen und zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen führen.“

Quelle: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (idw)

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