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Munich Re meldet Milliarden-Schadensbilanz nach Naturkatastrophen

Archivmeldung vom 07.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Geschäftsgebäude der Munich Re am Münchner Tor. Bild: munich Re
Geschäftsgebäude der Munich Re am Münchner Tor. Bild: munich Re

Die Anzahl der Naturkatastrophen und das Ausmaß der verursachten Schäden lagen in der ersten Jahreshälfte 2010 außergewöhnlich hoch. So wurden von Januar bis Juni 440 Ereignisse registriert, das ist die zweithöchste Anzahl in einem ersten Halbjahr seit 2000. Die volkswirtschaftlichen Schäden beliefen sich auf 70 Mrd. US$. Diese Summe liegt bereits höher als im gesamten Jahr 2009 und auch deutlich über dem Halbjahresdurchschnitt der letzten zehn Jahre.

Versichert davon waren 22 Mrd. US$, mehr als doppelt so viel wie im Durchschnitt der ersten Halbjahre seit 2000 und sogar mehr als im bislang schadenträchtigsten ersten Halbjahr 2008.

„Nach einem recht glimpflichen Jahr 2009 hatten wir in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits drei so genannte große Naturkatastrophen“, sagte Prof. Peter Höppe, Leiter der GeoRisikoForschung von Munich Re. Darunter versteht man Ereignisse mit Schäden in Milliardenhöhe oder mehreren tausend Todesopfern.

Vor allem die Erdbeben in Haiti und in Chile zählen zu den verheerendsten jemals aufgezeichneten Ereignissen – gemessen an unterschiedlichen Parametern: In Haiti starben am 12. Januar ca. 223.000 Menschen, es war damit eines der tödlichsten Erdbeben überhaupt. 1,2 Millionen Menschen wurden obdachlos. Das Epizentrum des nur eine Minute dauernden Hauptbebens mit einer Magnitude von 7,0 lag etwa 25 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince. Die volkswirtschaftlichen Schäden waren gemessen an der Wirtschaftskraft des Landes enorm. Da so gut wie kein Versicherungsschutz bestand, blieben die versicherten Schäden mit 150 Mio. US$ dagegen gering.

Anders bei dem Erdbeben in Chile vom 27. Februar: Das Beben mit dem Epizentrum etwa 100 Kilometer nordöstlich der Stadt Concepción war mit einer Magnitude von 8,8 global betrachtet das fünftstärkste jemals gemessene Erdbeben. Bei dem Beben wurde 500 Mal so viel Energie freigesetzt wie bei dem Haiti-Beben. Die Zahl der Todesopfer war mit 521 deutlich niedriger als in Haiti. „Das zeigt, wie wichtig und wirkungsvoll es ist, mit modernen, Erdbeben angepassten Baustandards den Menschen größtmöglichen Schutz zu bieten“, so Prof. Höppe.

Allerdings war das Erdbeben mit einem versicherten Schaden von etwa 8 Mrd. US$ das bisher zweitteuerste. Dies liegt an der hohen Versicherungsdichte bei Gewerbe und Industrie in Chile. Insgesamt entstanden volkswirtschaftliche Schäden von 30 Mrd. US$. Die dritte große Naturkatastrophe in den ersten sechs Monaten war das Erdbeben in China im April mit 2.700 Todesopfern.

Neben den 55 geophysikalischen Ereignissen, unter denen der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island im März mit dem Ausfall von zehntausenden Flügen besonders hervorstach, richteten insgesamt 385 wetterbedingte Naturkatastrophen erhebliche Schäden an. Das teuerste Einzelereignis war der Wintersturm Xynthia, der vom 26. bis 28. Februar von den Kanarischen Inseln kommend über die Iberische Halbinsel, Frankreich und Teile Mitteleuropas hinweg zog. Über den Pyrenäen erreichte er eine Windgeschwindigkeit von fast 240 km/h. Die Schadenbilanz belief sich auf 4,5 Mrd. US$ volkswirtschaftliche und 3,4 Mrd. US$ versicherte Schäden.

Weitere markante wetterbedingte Katastrophen in den ersten sechs Monaten 2010 waren Überflutungen und Erdrutsche nach starken Regenfällen auf Madeira im Februar, heftige Stürme, zum Teil mit schweren Überschwemmungen, in verschiedenen Bundesstaaten der USA in der ersten Maihälfte, starke Überschwemmungen in Mitteleuropa im Juni sowie die noch anhaltenden großflächigen Überschwemmungen in China. Mit derartigen Wetterereignissen ist im Zuge der globalen Klimaerwärmung künftig vermehrt zu rechnen.

Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Rückversicherungsaktivitäten von Munich Re: „In den ersten sechs Monaten mussten wir außergewöhnlich viele und hohe Großschäden beobachten. Es ist jedoch unser Kerngeschäft, Schäden aus Naturkatastrophen zu versichern und zu tragen. Wir profitieren dabei stark vom Knowhow unserer Experten der GeoRisikoForschung, die basierend auf der weltweit größten Datenbank in diesem Bereich Schadentrends analysieren und bewerten. So sind wir in der Lage, risikoadäquate Preise zu kalkulieren und allein auf dieser Basis zu zeichnen.“

Quelle: Munich Re

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