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2006: Gut zwei Drittel aller Strafurteile lauten auf Geldstrafe

Archivmeldung vom 01.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Jahr 2006 nach den Ergebnissen der Strafverfolgungsstatistik im früheren Bundesgebiet (einschließlich Berlin) insgesamt 751 400 Personen wegen Verbrechen oder Vergehen rechtskräftig verurteilt. Angaben für das Gebiet der neuen Länder insgesamt liegen bisher nicht vor. In den neuen Ländern ohne Sachsen-Anhalt wurden 2006 weitere 123 300 Verurteilte gezählt.

Gegenüber dem Vorjahr sind die Verurteiltenzahlen leicht zurückgegangen. Im früheren Bundesgebiet betrug der Rückgang gegenüber 2005 (780 700) rund 4%. Damit wurden erstmals seit 2001 (718 700) weniger Verurteilte statistisch erfasst als im jeweiligen Vorjahr.

44 300 Verurteilte im früheren Bundesgebiet (6%) wurden 2006 mit einer Freiheits- oder Jugendstrafe ohne Bewährung belegt. Bei weiteren 97 300 Verurteilten (13%) wurde die Freiheits- oder Jugendstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Die zahlenmäßig wichtigste strafrechtliche Sanktion ist die Geldstrafe nach allgemeinem Strafrecht. 2006 wurden 520 800 Verurteilte mit einer Geldstrafe belegt; das waren 69% aller Verurteilten. Mit so genannten Zuchtmitteln und Erziehungsmaßregeln nach Jugendstrafrecht (etwa Jugendarrest, Arbeitsauflagen, Weisungen) wurden die Straftaten von weiteren 89 000 Personen (12% aller Verurteilten) sanktioniert.

Das stärker am Erziehungsgedanken ausgerichtete Jugendstrafrecht kann auch für Heranwachsende bis unter 21 Jahren angewendet werden, wenn das Gericht eine verzögerte Reife feststellt. 2006 kam im früheren Bundesgebiet bei zwei von drei verurteilten Heranwachsenden (64%) Jugendstrafrecht zur Anwendung.

Junge Menschen werden, bezogen auf ihren Anteil in der Bevölkerung, weitaus häufiger verurteilt als Ältere: Jugendliche wurden 2006 fast doppelt so oft, Heranwachsende dreimal so oft verurteilt wie Erwachsene ab 21 Jahren. Dabei ist die registrierte Kriminalität ein vorwiegend männliches Phänomen. 2006 waren 82% der Verurteilten im früheren Bundesgebiet Männer (615 500). Für Männer wie für Frauen gilt gleichermaßen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung im Alter von Anfang bis Mitte Zwanzig am höchsten ist. Danach geht sie kontinuierlich zurück; Kriminalität bleibt in der Regel eine Übergangserscheinung in der Lebensgeschichte.

176 200 Personen oder 23% aller Verurteilten im früheren Bundesgebiet wurden im Jahr 2006 wegen Straßenverkehrsdelikten abgeurteilt, 134 900 (18%) wegen Diebstahl beziehungsweise Unterschlagung und weitere 91 000 (12%) wegen Betrugs. Wegen Körperverletzungsdelikten mussten sich 68 100 (9% der Verurteilten) verantworten, wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz 52 100 (7%).

Quelle: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt

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