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Kritik an Verzögerungs- und Ablehnungstaktik von Unfallversicherungen

Archivmeldung vom 21.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Unzufriedener Kunde auf der schwäbischen Alb der wohl ein minderwertiges aber nicht mehr funktionierendes Lösungspaket bekam?
Unzufriedener Kunde auf der schwäbischen Alb der wohl ein minderwertiges aber nicht mehr funktionierendes Lösungspaket bekam?

Bild: Eigenes Werk /OTT

Kundinnen und Kunden, die eine Unfallversicherung haben, werden im Schadensfall immer wieder mit Verweigerungs- und Hinhaltetaktiken konfrontiert. Zwar werben viele Unternehmen mit dem Versprechen, im Ernstfall "schnell und unbürokratisch" zu helfen - die Realität sieht jedoch oft anders aus, wie jetzt Experten dem rbb bestätigen.

Im Ernstfall suchen Versicherungen oft Lücken und lügen mitunter sogar, um nicht zu zahlen. Jörg Heynemann, Fachanwalt für Medizin- und Versicherungsrecht, erkennt hier einen Reflex. Im Verbrauchermagazin SUPER.MARKT kritisiert er: "Die Versicherungen suchen immer nach Aufhängern, um sich entweder der Zahlung ganz entziehen zu können oder zu reduzieren. Man muss ihnen natürlich in bestimmten Fällen so ein Nachprüfungsrecht zubilligen. Aber selbst das geschieht dann immer so verzögert, dass die Angehörigen mürbe werden und sich dann mit einer geringeren Summe oftmals zufriedengeben."

In einem dem rbb vorliegenden Fall einer Witwe, deren Mann an den Folgen eines Unfalls starb, zog sich ein solcher Streit über Monate hin. Der Mann hatte bei der ALLIANZ eine entsprechende Versicherung abgeschlossen. Doch anstatt die im Vertrag vereinbarte Todesfallsumme zu zahlen, bezweifelt das Unternehmen, dass der Tod überhaupt Folge des Unfalls gewesen sei. Angeboten wird lediglich ein Vergleich und auf Nachfrage angedeutet, dass man bei näherer Betrachtung von Gutachten eventuell gar nicht zahlen müsse. Anwalt Heynemann findet das "absurd" und die Belastung der Witwe mit diesem Streit "unanständig.".

Auch Bianca Boss vom Bund der Versicherten findet derartige Taktiken fragwürdig, zumal sich der Streit für die Versicherung aus wirtschaftlicher Sicht dann oft gar nicht mehr lohne: "Weil natürlich dann auch ein Gutachter eingeschaltet wird, weil Sachbearbeiter eingeschaltet werden müssen, die das weiterbearbeiten. Das alles kostet auch Geld."

Erst nach Einschalten der rbb-Verbraucherjournalist werden im geschilderten Beispiel endlich die eindeutigen medizinischen Gutachten berücksichtigt und die komplette Todesfallsumme in Höhe von 10.000 Euro an die Witwe überwiesen.

Alle Details und Tipps zu Unfall- und Lebensversicherungen: Montag, den 21.11.2022 um 20.15 Uhr im rbb-SUPER.MARKT bzw. Mediathek

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)

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