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Genesene Altenpflegerin ist verzweifelt: „Diesen Schikanen bin ich ausgesetzt!“

Archivmeldung vom 28.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Dass man mit Menschen in Pflegeberufen nicht gerade zimperlich umgeht, ist in Corona-Zeiten nochmals mehr als deutlich geworden. Stundenlanges Arbeiten mit Masken und Schutzanzügen, der steigende Impfdruck und Mobbing von Kollegen mit Attesten sind grobe Beispiele davon, was in Alten- und Pflegeheimen abläuft. Wochenblick hat mit einer betroffenen Altenpflegerin gesprochen.

Weiter berichtet Birgit Pühringer vom Wochenblick: "Claudia H. schildert, wohl stellvertretend für viele andere Menschen im Pflegeberuf, das Ausgrenzen, das Mobbing und die Schikanen am Arbeitsplatz ihr gegenüber. Die Angst vor noch mehr Schikanen am Arbeitsplatz ist groß und wohl auch berechtigt, weshalb keine genaueren Daten veröffentlicht werden (Name und Pflegeheim der Radaktion bekannt).

„Ich arbeite seit etlichen Jahren im Pflegeberuf in einem Alten- und Pflegeheim. Diesen Beruf übe ich wirklich gerne und mit viel Herzblut aus. Aber mittlerweile komme ich an meine Grenzen. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte, wenn ich ständig schikaniert werde. Corona zeigt wohl das wahre Gesicht der Menschen.“, so die junge Altenpflegerin traurig. „Ich war im Oktober 2020 an Corona erkrankt. In den ersten sechs Monaten nach der Erkrankung musste ich nicht testen.“

Über 90 Prozent neutralisierende Antikörper

„Heuer im April habe ich dann erstmals bei meinem Hausarzt einen Antikörpertest machen lassen. Im Befund stand, dass ich Antikörper mit einer Neutralisationsaktivität von über 90 Prozent hatte. Für meinen Arbeitgeber erhielt ich eine Bestätigung. Das reichte dann dafür, dass ich in der Arbeit weiterhin nicht testen musste. Von da an muss ich die Antikörper nun alle drei Monate überprüfen lassen. Mache ich das nicht, ist das, als hätte ich keine. Die FFP2-Maske musste ich in der Arbeit dennoch stundenlang tragen. Ständig wurde ich gefragt, wann ich mich denn impfen lasse. Ich habe Antikörper, so sehe ich keinen Grund, mich impfen zu lassen.“

Panikattacke wegen Maske

Claudia H. leide bereits seit Monaten an großen Problemen beim Tragen einer Maske. Atemnot, Schweißausbrüche, Schwindel, Kopfschmerzen und mitunter auch Angstzustände seien einige davon. Immer wieder habe sie mühevoll mit der Maske ihre Arbeit erledigt. Die alten Menschen lägen ihr sehr am Herzen. Für diese habe sie sich ständig überwunden. Doch Anfang Mai hätte sich dann ein einschneidendes Erlebnis ereignet. „Während ich eine FFP2-Maske trug, erlitt ich eine richtig schlimme Panikattacke. So viel Angst hatte ich noch nie. Mir ging es wirklich schlecht. Ich wandte mich an eine Ärztin und schilderte ihr meinen Zustand. Sie stellte mir sofort eine Maskenbefreiung aus. Dann kam der nächste Rückschlag.“, schildert die verzweifelte Pflegerin.

Attest von Hausarzt nicht anerkannt – kein Vertrag mit dem Heim

„In der Arbeit wurde mein Attest zur Maskenbefreiung nicht anerkannt. Daraufhin wurde auch noch meine Bestätigung über den Nachweis der Antikörper angezweifelt. Plötzlich sagte man mir, dass das Heim mit meinem Hausarzt keinen Vertrag hätte. Erstmals rief mich unser Heimarzt an. Die Gründe für meine Maskenbefreiung erzählte ich ihm bei dem Telefonat nicht. Dann vergingen gut zwei Wochen. Währenddessen trug ich die dünne Maske, durfte aber keine körpernahe Arbeit verrichten. Die Kollegen mieden mich da schon. Sie gingen und gehen mir aus dem Weg als wäre ich eine Aussätzige.“

Verbot von körpernaher Arbeit, nur mehr Putztätigkeiten

In den Bereich der körpernahen Arbeiten fallen zum Beispiel das Waschen der Bewohner, der Weg zur Toilette, die gesamte Pflege eines Bewohners. Man habe Claudia H. nur mehr für die Tätigkeiten einer Putzkraft eingeteilt. Trotz neutralisierender Antikörper in hohem Maße und dünner OP-Maske. Der Termin beim Heimarzt sei für die Altenpflegerin alles andere als erfreulich verlaufen. „Ich wurde dann zu einem persönlichen Termin nach weiteren zwei Wochen vorgeladen. Es reichte dem Heimarzt nicht aus, dass ich ihm das Attest von meiner Ärztin vorlegte. Er wollte immer noch die Gründe für die Befreiung von mir wissen. Sogar bei der Ärztin selbst hatte der Heimarzt nachgefragt. Weil ich die Gründe für meine Maskenbefreiung nicht bekanntgab, drohte man mir mit einer Abmahnung.“, so die Altenpflegerin bestürzt.

Nach Abmahnung musste Diagnose beigebracht werden

Sie habe sich auf den Schutz ihrer Gesundheitsdaten berufen. Claudia H. wurde dann angewiesen, von ihrer Ärztin eine Diagnose für die Ausstellung des Attestes beizubringen. Bei diesem Gespräch sei dann die stellvertretende Betriebsrätin dabei gewesen. Mit der Diagnose habe sich der Heimarzt schließlich zufriedengegeben. Ein Maskenbefreiungsattest sei gerechtfertigt, wohlgemerkt nur für die FFP2-Maske. Die dünne Maske müsse Claudia H. nach erlittener Panikattacke aber dennoch tragen. „Die Mahnung bleibt wohl aufrecht, zumindest wurde mir nichts Gegenteiliges gesagt. Das, obwohl ich die ganze Zeit über die dünne Maske getragen habe und auch von einem Labor bestätigte neutralisierende Antikörper gegen SARS-CoV2 habe. Das Mobbing durch die Kollegen wird immer ärger. Die meisten meiner Kollegen sind geimpft und behandeln mich richtig abwertend.“, ist Claudia H. mit den Nerven am Ende.

Kollegen drängen zur Impfung – Impfentscheidung muss frei bleiben

„Ich habe Ende Juni erneut einen Antikörpertest machen lassen. Ich habe immer noch Antikörper mit einer Neutralisationsaktivität von über 90 Prozent. Weshalb sollte ich mich impfen lassen? Das muss doch eine freie Entscheidung sein! Viele Geimpfte zeigen überhaupt keine Antikörper nach der Impfung. Das steht auch so auf meinem Befund vom Labor in den Erläuterungen. Ich darf weiterhin keine körpernahen Tätigkeiten verrichten. Ich verstehe einfach nicht, weshalb die Menschen nun so grausam sind. Wieso behandelt man Kollegen, die man jahrelang durch gute Zusammenarbeit kennt, so abwertend und diskriminierend? Ich bin mittlerweile fix und fertig.“

Quelle: Wochenblick

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