Petitionsübergabe: Über 100.000 Menschen fordern: Menschenrechte vor Konzerninteressen!
Aktion gegen den Hunger hat heute die Petition "Gesicht zeigen gegen Hunger: Menschenrechte statt Konzerninteressen" an Vertreter der Bundesregierung im Rahmen der internationalen "Politik gegen Hunger"-Konferenz übergeben. 104.802 Menschen haben die Forderungen mit ihrer Unterschrift unterstützt. Die zentrale Forderung: Die Bundesregierung muss ihrer menschenrechtlichen Verpflichtung nachkommen und das Recht auf Nahrung endlich wirksam schützen und umsetzen.
"Die Menschen, die vom Hunger am stärksten betroffen sind, haben keine Lobby. Doch ihre Stimmen müssen auf internationaler Ebene unbedingt stärker gehört werden. Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, sich im Welternährungsausschuss und bei globalen Konferenzen wie dem UN-Klimagipfel gezielt dafür einzusetzen, dass ihre Perspektiven und Rechte mehr Gewicht erhalten", sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger.
Trotz ausreichender Nahrungsmittelproduktion: Weltweit hungern rund 733 Millionen Menschen
162 Staaten, darunter Deutschland, haben sich völkerrechtlich verpflichtet, das Recht auf Nahrung zu achten, zu schützen und zu gewährleisten. Doch obwohl weltweit genügend Nahrung produziert wird, hungern rund 733 Millionen Menschen. Ein zentrales Problem: Die industrielle Agrar- und Lebensmittelwirtschaft dominiert mit ihrer globalen Marktmacht politische Prozesse und blockiert dringend notwendige Reformen.
"Politik muss sich an den Menschen orientieren, deren Rechte und Lebensgrundlagen bedroht sind und nicht vorrangig an den Interessen von übermächtigen Konzernen", erläutert Friedrich-Rust weiter.
Die Petition fordert von der Bundesregierung:
- sich konsequent für das Recht auf Nahrung für alle Menschen einzusetzen,
- Menschenrechte vor die Profitinteressen der Agrarindustrie zu stellen,
- die dringend benötigte soziale und ökologische Umgestaltung der globalen Ernährungssysteme voranzubringen.
"Statt Konzernprofiten müssen endlich Menschenrechte und Klimaschutz an erster Stelle stehen. Agrarökologie bietet Lösungen für gerechte Ernährungssysteme. Die Petition hat gezeigt: Viele Bürger*innen fordern ein Umdenken und Handeln von der Politik: Weg von kurzfristigen Interessen, hin zu nachhaltiger Verantwortung" sagt Laura Wagener, Campaignerin bei Aktion gegen den Hunger.
Hintergrund: "Politik gegen Hunger"-Konferenz 2025
Vom 23. bis 25. Juni 2025 bringt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit der "Politik gegen Hunger"-Konferenz Expert*innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Berlin zusammen. Das diesjährige Motto lautet: "Das Recht auf Nahrung verwirklichen - Auf dem Weg zu resilienten Ernährungssystemen".
Quelle: Aktion gegen den Hunger gGmbH (ots)