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Stellungnahme von UNICEF zum Vorwurf des Spendengeldmissbrauches

Archivmeldung vom 03.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Basis der Vorwürfe ist ein anonymes Schreiben. Der geschäftsführende Vorstand hat bereits im Juni und im August alle Behauptungen dieses Schreibens im Detail überprüft. Dem Vorstand lagen umfangreiche Informationen und Unterlagen zu den angesprochenen Punkten vor.

UNICEF hat seit Jahrzehnten einen geringen Verwaltungskostenanteil. Dieser liegt bei Spenden immer unter 10 Prozent. Eine unabhängige Prüfungsgesellschaft überprüft jedes Jahr die Finanzen und hat regelmäßig die Jahresabschlüsse mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

In dem Beitrag werden verschiedene Kritikpunkte erhoben, die der richtigen Einordnung bedürfen:

Umbau:

· In der Bundesgeschäftsstelle von UNICEF in Köln wurden im Jahr 2007 notwendige Maßnahmen durchgeführt, um die Arbeitsfähigkeit der Geschäftsstelle sicher zu stellen. Dazu wurden 321 Quadratmeter zusätzliche Fläche für 7 Büros und Besprechungsräume geschaffen. Dies war unter anderem nötig geworden, da mehr als 30 Mitarbeiter eine durchschnittliche Bürofläche von jeweils weniger als 10 Quadratmeter zur Verfügung hatten.

Zwei dringend nötige Besprechungszimmer wurden eingerichtet und ein bestehender Konferenzraum erweitert.

· Zur Verbesserung der Logistik und der Arbeitsabläufe wurde die Poststelle vom 1. Obergeschoss ins Erdgeschoss und der Grußkartenversand vom 1. Obergeschoss in den Keller verlegt, wo ohnehin das Grußkartenlager ist.

· Im Zuge dieses Umbaus wurden notwendige Sanierungen vorgenommen, zum Beispiel der Toiletten, feuchter Kellerwänden und Brandschutzmaßnahmen sowie Elektroleitungen erneuert.

· Die Kosten für diese Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen für alle Gewerke inklusive der Architektenkosten liegen bei 530.000 Euro plus Mehrwertsteuer. Für die Sanierung von Altlasten waren 145.000 Euro notwendig. Die Ausstattung der Büros und Besprechungsräume mit Möbeln, EDV und Konferenztechnik kostete 135.000 Euro.

Dienstleister:

· Die Geschäftsleitung hat von 2005 bis 2007 einen erfahrenen Mitarbeiter, der gerade in Ruhestand ging, mit verschiedenen Aufgaben betraut. Dies gehört zu ihren Kompetenzen. Dieser Mitarbeiter hat von Juli 2005 bis September 2006 zunächst auf Grund eines Personalwechsels als freier Mitarbeiter kommissarisch den Bereich Grußkarte geleitet. Dies gehörte früher zu seinem Aufgabenbereich. Außerdem hat er verschiedene EDV-Projekte umgesetzt.

· Im Oktober 2006 übernahm er die Leitung der Bauarbeiten in der Bundesgeschäftsstelle und sicherte deren weitere Funktionsfähigkeit in dieser Zeit. Diese Tätigkeit endete im September 2007. Der Mitarbeiter hatte bereits vor 16 Jahren den Umzug der gesamten Bundesgeschäftsstelle organisiert und verfügt über große logistische Erfahrung.

· Seine Unterstützung bei den Baumaßnahmen war notwendig, da der Verwaltungsbereich durch die schwere Erkrankung der Buchhaltungsleiterin personell nicht in der Lage war, diese Aufgaben zu übernehmen. Dies hätte sonst extern vergeben werden müssen.

· Um zusätzliche Projekte durchzuführen, arbeitet UNICEF gelegentlich mit externen Agenturen und freien Mitarbeitern zusammen. Die vereinbarten Honorarsätze liegen in der Regel unter den Marktpreisen. So wurde zur Durchführung von verschiedenen Aktionen 2005/2006 eine Agentur beauftragt. Hierfür wurde eine ergebnisabhängige Vergütung mit degressiver Staffel vereinbart. Dies ist üblich, um das Kostenrisiko bei solchen Projekten zu reduzieren.

Nach eingehender, offener Aussprache und Diskussion stellen Vorstand und Geschäftsführung des Deutschen Komitees für UNICEF folgendes fest:

· Vorstand und Geschäftsführung bedauern, dass durch die in den Medien erhobenen Vorwürfe die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und das große Engagement von vielen Partnern und Spendern überschattet werden. Dafür bitten wir um Entschuldigung.

· Der Vorstand spricht dem Geschäftsführer das Vertrauen aus.

· Der Vorstand hat nach der heutigen Sitzung keine Hinweise darauf, dass es zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist.

· Gleichzeitig veranlasst der Vorstand sofort die erneute Überprüfung der in den Medien erhobenen Vorwürfe durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

· Das Ergebnis soll bis Januar vorliegen und wird dann bekannt gegeben.

· Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird auch beauftragt, zu überprüfen, wie Verfahren optimiert werden können.

· Der Vorstand setzt mit sofortiger Wirkung einen Wirtschafts- und Investitionsausschuss aus Mitgliedern des Vorstandes, des Beirates der ehrenamtlichen Arbeitsgruppen und der Geschäftsführung ein, der alle Verträge laufend überprüft.

UNICEF steht für erfolgreiche und effektive Arbeit für die Kinder in der Welt und den sorgsamen Umgang mit den anvertrauten Mitteln. Das Deutsche Komitee für UNICEF wird alles tun, um das verloren gegangene Vertrauen in der Bevölkerung wieder zurück zu gewinnen. Unser besonderer Dank gilt den vielen tausend Ehrenamtlichen, die sich gerade jetzt unter erschwerten Bedingungen für UNICEF engagieren und die Treue halten.

Quelle: UNICEF

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