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Massenphänomen Wildunfälle - Mit bekannten Mitteln nicht zu bekämpfen

Archivmeldung vom 05.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jährlich kommt es auf deutschen Straßen zu mehr als 200.000 Kollisionen mit Wild. Zwar enden die meisten glimpflich und es bleibt beim Blechschaden, dennoch starben 2002 beispielsweise 28 Menschen bei Wildunfällen, im Jahr 2005 kamen 14 Personen ums Leben. Rund 3.000 Kraftfahrer werden pro Jahr zum Teil schwer verletzt.

Deshalb gibt es schon lange eine Diskussion um die beste Möglichkeit, Wildunfälle zu verhindern. Die Unfallforschung der Versicherer hat in einem mehrjährigen Projekt über 5.000 Unfälle mit Wildbeteiligung untersucht und dabei in Vorher/Nachher-Vergleichen die einzelnen Methoden zur Vermeidung von Wildunfällen verglichen. Empfohlen wurden bisher Duftzäune, optische und akustische Reflektoren, Rückschnitt der Hecken und Sträucher am Straßenrand oder Wildwechselschilder. Überraschendes Ergebnis: Keine dieser Maßnahmen reduziert die Wildunfälle wirksam und nachhaltig.

Untersuchungsgebiet war der Oberbergische Kreis, wo mit Hilfe der elektronischen Unfalltypensteckkarte EUSKA neun Jahre lang alle polizeilich erfassten 5.000 Wildunfälle ausgewertet wurden. Auf sechs Straßenabschnitten wurden über je drei Jahre die unterschiedlichen Methoden zur Vermeidung von Wildunfällen in Vorher/Nachher-Vergleichen erprobt. Die Ergebnisse wurden mit 37 Kontrollstrecken verglichen. Beteiligt an den Versuchen waren u. a. auch das Straßenverkehrsamt, die Polizei, die Jägerschaft sowie das Innenministerium und das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Auswertung der Wildunfälle ergab folgende Besonderheiten:

Zwar passieren absolut die meisten Wildunfälle morgens zwischen 5 und 8 Uhr sowie abends zwischen 17 und 0 Uhr, dennoch ist die Zeit zwischen 1 und 4 Uhr angesichts der geringen Verkehrsstärken ziemlich gefährlich.

Über das Jahr verteilt gibt es im mehrjährigen Durchschnitt Spitzen bei den Wildunfällen im Mai sowie Oktober und November, die Abweichungen zwischen den Monaten ist aber relativ gering. Vorsicht ist also das ganze Jahr über geboten.

Bei 80 Prozent aller Wildunfälle kollidiert das Kfz mit einem Reh, bei 10 Prozent mit einem Wildschwein.

Fazit: Der Wildunfall ist ein andauerndes und durchaus schwerwiegendes Problem der Verkehrssicherheit. Er kann unabhängig von der Erfahrung und dem Fahrkönnen jeden Kraftfahrer treffen. Für keine der bislang diskutierten und angewandten Maßnahmen konnte in der Untersuchung eine wirksame Reduzierung der Unfallzahlen nachgewiesen werden.

Die Unfallforschung der Versicherer empfiehlt deshalb zur Vermeidung von Wildunfällen:

Vorsicht ist das ganze Jahr geboten, nicht nur im Frühjahr oder Herbst. In der Dämmerung und vor allem nachts muss besonders mit Wildwechsel gerechnet werden. Autos mit ABS und ESP sind sicherer. Behörden sollten Wildwechselschilder nicht wahllos und auch nicht mit langen Kilometerangaben für die Gültigkeit aufstellen, sondern an bekannten Gefahrenstellen eine Tempobegrenzung kombiniert mit dem Schild "Wildwechsel" anordnen.

Quelle: Pressemitteilung Unfallforschung der Versicherer

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