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Unternehmenswandel dank Kreativwirtschaft - Vom Geschäft mit dem Insekt

Archivmeldung vom 06.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Aktion Fliegen retten in Deppendorf am Samstag, 1. September 2012. Das schweizer Kuenstlerduo Frank und Patrik Riklin praesentieren zusammen mit dem Bielefelder Unternehmer Dr. Hans-Dietrich Reckhaus die offizielle Zahl der gereteten Fliegen. 902 Fliegen wurden am Samstag 1. September 2012 in Deppendorf von Dorfbewohnern gesammelt und gerettet. Bild: PHOTOPRESS/Reimar Ott
Aktion Fliegen retten in Deppendorf am Samstag, 1. September 2012. Das schweizer Kuenstlerduo Frank und Patrik Riklin praesentieren zusammen mit dem Bielefelder Unternehmer Dr. Hans-Dietrich Reckhaus die offizielle Zahl der gereteten Fliegen. 902 Fliegen wurden am Samstag 1. September 2012 in Deppendorf von Dorfbewohnern gesammelt und gerettet. Bild: PHOTOPRESS/Reimar Ott

Letzten Samstag fand die Kunstaktion „Fliegen retten in Deppendorf“ statt, initiiert von einem Bielefelder Unternehmen für Insektenschutzmittel. Dr. Hans-Dietrich Reckhaus ist Insektenbekämpfer, gleichzeitig setzt er sich aber für die Rettung dieser Tiere und für die Kultivierung von insektenfreundlichen Lebensräumen ein. Wie die Kunst einen Unternehmenswandel in Gang setzen kann, zeigt seine Geschichte im Kontext der Kreativwirtschaft. Eine scheinbar absurde Aktion zwischen Kunst und Wirtschaft wurde real – der Werbegag wurde nicht bestätigt. Die Kraft der Kunst drehte nicht nur die Insektenwelt auf den Kopf, sondern auch die des deutschen Unternehmers Dr. Hans-Dietrich Reckhaus. Dieser investiert nun in eine neue Unternehmensphilosophie für den ökologischen Ausgleich.

Angefangen hat alles mit der Kunst: Der Bielefelder Unternehmer Dr. Hans-Dietrich Reckhaus beauftragte die Schweizer Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin vom Atelier für Sonderaufgaben (international bekannt geworden durch das „Null Stern Hotel“), eine verrückte Vermarktungsidee für eine Fliegenfalle zu kreieren. Denn seit über 50 Jahren entwickelt und produziert die Reckhaus GmbH & Co. KG als mittelständisches Familienunternehmen in Bielefeld Produkte zur Insektenbekämpfung. Entstanden ist die Aktion „Fliegen retten in Deppendorf“. Diese hatte zum Zweck, die Welt der Insekten für einmal umzudrehen: Retten statt töten, so die Empfehlung der Künstler. Ausserdem sollte das zwiespältige Verhältnis zwischen Mensch und Insekt und den daraus entstehenden Diskurs mit der Schlüsselfrage „Wie viel Wert hat eine Fliege?“ reflektiert werden.

Weltpremiere: Das erste Lufthansa-Flugticket einer Stubenfliege

In diesem Zusammenhang wurden am Samstag, 1. September 2012 in Deppendorf demnach Fliegen gerettet und in ein extra für die Aktion produziertes, artgerechtes Fliegenhaus gebracht. Insgesamt wurden 902 Fliegen gerettet. Kuriosum: Eine der geretteten Fliegen residiert bis Mittwochabend mit dem Gewinnerpaar der Aktion im 5-Sterne-Wellnesshaus in Elmau bei Oberbayern. Diese scheinbare Absurdität ist die Konsequenz der ernsthaften Absicht von Dr. Hans-Dietrich Reckhaus. Letzten Sonntag ist eine der geretteten Fliegen mit ihrem Retter für drei Tage zum luxuriösen Wellnessurlaub gestartet. Der Gewinner, seine Freundin und die Siegerfliege wurden zunächst mit einem Helikopter zum Flughafen Paderborn Lippstadt gebracht. Dort hat auch die Stubenfliege Erika offiziell als Flugbegleiterin mit einem eigenen Ticket eingecheckt.

Aus Kunst wird Ernst

Die Aktion „Fliegen retten in Deppendorf“ hat viel bewirkt und ist durchaus keine Eintagsfliege. Denn mittlerweile geht die Aktion weit über eine vermeintliche Werbeaktion hinaus. „Einerseits ist es wichtig, dass die Menschen dazu bewegt werden, ihr Verhältnis zur Fliege und zu Insekten im Allgemeinen bewusster zu reflektieren. Denn Insekten haben einen hohen Wert für uns und für unser Ökosystem. Andererseits hat die Aktion aber auch in mir einen Denkprozess ausgelöst“, erklärt Dr. Hans-Dietrich Reckhaus. So hat sich der Geschäftsführer der Reckhaus GmbH & Co. KG zusammen mit den Künstlern Frank und Patrik Riklin die Frage gestellt, wie viele Insekten durch seine Produkte getötet werden und welcher ökologische Wert diese Insekten für den Lebensraum haben. Und sie haben sich zugleich die Frage gestellt, wie man einen Ausgleich für ebendiese Insektenvernichtungsmittel schaffen kann. Insektenfreundliche Lebensräume zu errichten, um der Natur das wieder zu geben, was vorher durch seine Produkte entzogen wurde, hat sich der Unternehmer aus Bielefeld fortan gross auf die Fahne geschrieben.

Aus Respekt vor dem Insekt

In Zusammenarbeit mit Arnal (Büro für Natur und Landschaft AG) wurde deshalb ein wissenschaftliches Modell entwickelt, mit dem sich die Anzahl an Quadratmeter an Ersatzlebensraum bestimmen lässt, die für den Verlust an Lebend-Biomasse durch die Reckhaus-Produkte geschaffen werden müssen. Ein solcher Ersatzlebensraum, eine erste so genannte Ausgleichsfläche hat Dr. Hans-Dietrich Reckhaus im Juli 2012 bereits erschaffen. Diese befindet sich auf dem Flachdach des Reckhaus GmbH & Co. KG Verwaltungsgebäudes in Bielefeld. Weitere Ausgleichsflächen sollen in Kürze folgen. Mit der Schaffung dieser Ausgleichsflächen entstanden gleichzeitig ein neues Produkt „Dr. Reckhaus“ und ein neues, einzigartiges Gütesiegel für die Bekämpfung von Insekten mit Ausgleich. Das Gütesiegel „Insect Respect“ garantiert, dass für die mit einem Produkt bekämpften Insekten ein insektenfreundlicher Lebensraum als Ausgleich geschaffen wurde.

Unternehmenswandel zugunsten der Natur

„Allein aufgrund der Idee des Ateliers für Sonderaufgaben haben wir nicht nur einen neuen Produktbereich geschaffen, sondern wir haben unsere Unternehmensphilosophie hinterfragt. Und wir gehen nur aufgrund dieser Idee von den Künstlern, nämlich Fliegen zu retten, heute neue Wege. Die Idee hat etwas ins Rollen gebracht, das weit über die Aktion hinausgeht“, so Dr. Hans-Dietrich Reckhaus. Durch die Ausgleichsflächen kann der Insektenbekämpfer der Natur das zurückgeben, was seine Produkte ihr nehmen. „Die neue Unternehmensphilosophie macht mir so viel Freude und überzeugt mich derart, dass ich die erste Ausgleichsfläche bereits geschaffen habe. Und das, obwohl die neue Marke erst erarbeitet wird“.

Quelle: Pressways PR

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