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Altweibersommer ist, wenn Spinnen durch die Lüfte fliegen

Archivmeldung vom 22.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: iche / PIXELIO
Bild: iche / PIXELIO

Wie verlorene Haarteile hängen die Netze der Baldachinspinne jetzt in den Wiesen, Sträuchern und Büschen. Die Gespinste erinnern an die grauen Haare alter Frauen. Der Volksmund hat deshalb den Begriff "Altweibersommer" geprägt.

"Früher dachten die Menschen, dass die Spinnweben, die überall im Wald zu sehen sind, Haare von Elfen und Zwergen seien", erläutert Dr. Dieter Martin, Experte der Deutschen Wildtier Stiftung und Leiter der Forschungsstation in Klepelshagen. Man sieht die Netze nur im Spätsommer, denn früher im Jahr sind die Spinnen noch zu klein, um so große Netze zu weben. Für ihr Netzwerk brauchen sie eine gute Stunde. Jetzt im Spätsommer sind außerdem viel Millionen winzige Spinnen "unterwegs". Mit Hilfe eines Flugfadens segeln sie durch die Lüfte und fliegen oft viele hundert Kilometer weit.

Spinnen haben unter den Menschen nur wenige Freunde. Das kann Dr. Martin nicht nachvollziehen. "Spinnen haben nicht nur viele faszinierende Eigenschaften und Fähigkeiten; sie gehören außerdem zu den wichtigsten Nützlingen", sagt er. Jahr für Jahr vertilgen sie große Mengen Insekten. Darunter sind Ernteschädlinge wie Kartoffelkäfer und Quälgeister wie Stechmücken. Spinnen lähmen die Beute zunächst mit Gift, um sie dann auszusaugen. Generell meiden sie den Menschen. Die allermeisten heimischen Arten sind obendrein völlig ungefährlich.

Sex unter Spinnen ist manchmal gefährlich. Zum Beispiel endet das Liebesspiel für die Männchen der Wespenspinne oft sogar tödlich. Sie werden von der Partnerin nach der Begattung einfach aufgefressen. Dabei beginnt das Paarungsritual im August sanft und sensibel. Die Männchen zupfen vorsichtig an einem ganz speziellen Faden und bringen so das Netz der Angebeteten in Schwingung. Da Spinnen sehr empfindlich auf Erschütterungen reagieren, erkennt das Weibchen am rhythmischen Zupfen die sexuellen Absichten des Verehrers. Ist sie paarungswillig, kommt sie ihm entgegen. Der eigentliche Akt dauert dann oft nur wenige Sekunden. Im Herbst legt das Weibchen die Eier in einem Kokon aus wollig-weichen Fäden. Während des Winters bleibt der Nachwuchs in dem schützenden Kokon und verlässt ihn erst im Frühjahr. Die Spinnenweibchen sterben gleich nach der Eiablage.

Tipp der Deutschen Wildtier Stiftung: Töten Sie keine Spinnen, zerstören Sie kein Spinnennetz. Beobachten Sie diese faszinierenden Tiere jetzt im Spätsommer direkt vor Ihrer Haustür. Spinnen, die Sie in der Wohnung stören, einfach mit einem Glas einfangen und wieder vor die Tür setzen.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

 

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