SSW: Pflege braucht endlich echte Anerkennung – auch finanziell

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Zum heutigen Tag der Pflegenden fordert der sozialpolitische Sprecher der SSW-Landtagsfraktion, Christian Dirschauer, ein radikales Umdenken in der Pflegepolitik. Besonders pflegende Angehörige bräuchten endlich mehr Unterstützung – auch durch eine Lohnersatzleistung analog zum Elterngeld, wie es der SSW bereits im Landtag beantragt hatte."
Dirschauer weiter: „Pflege ist Schwerstarbeit - körperlich, emotional und oft auch
finanziell. Dass Menschen, die ihre Angehörigen pflegen, dafür ihren Job
aufgeben oder in Armut rutschen müssen, ist ein politisches
Armutszeugnis“, erklärt Dirschauer.
„Wir brauchen ein System, das Solidarität nicht bestraft, sondern stützt. Eine Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige wäre ein echter Schritt in diese Richtung.“
Dirschauer begrüßt ausdrücklich die heutigen Forderungen der Ersatzkassen und des Vereins wir pflegen, die sich unter anderem für Entlastung im Alltag, bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie mehr politische Mitbestimmung einsetzen. Viele Punkte überschneiden sich mit dem umfassenden Pflegeantrag, den der SSW bereits 2022 in den Landtag eingebracht hatte (Drucksache 20/535). „Die Probleme sind benannt, die Lösungsvorschläge liegen auf dem Tisch – und trotzdem bewegt sich zu wenig. Solange Pflege politisch nur beklatscht, aber nicht durchgreifend reformiert wird, bleibt der Applaus zynisch“, so Dirschauer.
Der SSW fordert daher:
- eine gesetzlich verankerte Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige,
- eine verlässliche, bedarfsgerechte Finanzierung der Pflegeinfrastruktur auch im ländlichen Raum,
- bessere Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung für Pflegekräfte,
- eine starke Stimme für pflegende Angehörige und Betroffene in den politischen Entscheidungsprozessen.
„Pflege ist kein Randthema. Pflege ist eine gesellschaftliche Kernaufgabe. Wer sie weiter ignoriert, riskiert den Kollaps“, sagt Dirschauer abschließend."
Quelle: SSW