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Die E-Zigarette im direkten Vergleich mit der Tabakzigarette

Archivmeldung vom 09.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: REDPIXEL.PL – 140876200 / Shutterstock.com
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E-Zigaretten sind immer mehr auf dem Vormarsch. In den letzten fünf Jahren sind die Zahlen von bisher knapp 2 Millionen Nutzern 70 Prozent auf 3,7 Millionen deutsche E-Zigarettennutzer gestiegen - Tendenz weiter steigend.

Die Meisten die eine E-Zigarette kaufen sind Raucher und möchten mit der E-Zigarette das Rauchen aufhören. Doch wie schlägt sich die E-Zigarette im direkten Vergleich zur Tabakzigarette? Gesünder? Riskanter? Hier kommt der direkte Vergleich - soweit dieser möglich ist. Denn gerade im Bereich der gesundheitlichen Folgen ist die E-Zigarette noch zu jung, um verlässliche Angaben über einen Langzeit-Konsum zu machen.

Gesundheitsschädigende Inhaltsstoffe in Zigaretten

Tabakzigaretten enthalten insgesamt mehr als 4.800 chemische Inhaltsstoffe, die auf Zigarettenpackungen natürlich nicht alle Platz finden. Viele von ihnen, wie zahlreiche Studien in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen haben, sind stark gesundheitsschädigend, 90 von ihnen wurden sogar als krebserregend eingestuft. Das perfide ist, das viele der Schadstoffe erst durch den Verbrennungsvorgang an sich schädlich werden. Im Folgenden nur einige der schädlichen / krebserregenden Stoffe in Tabakzigaretten:

  • Formaldehyd
  • Nitrosamine
  • Benzol
  • Blei
  • Cadmium

Wie sieht es bei der E-Zigarette aus? Die besteht in der Regel aus 5 "Zutaten": Propylen Glykol (PG), pflanzliches Glyzerin (PG), destilliertes Wasser, Lebensmittelaromen und, wenn gewünscht, Nikotin.
Nikotin an sich ist natürlich als Nervengift schädlich, aber im Liquid bei weitem nicht so schädlich wie bei der Verbrennung in Tabakzigaretten. Es gibt keine wissenschaftlich-gestützten Aussagen, dass Nikotin krebserregend ist. Die direkten Wirkungen wie eine kurzfristige Verengung der Gefäße oder Schwindelgefühl und Übelkeit sind Symptome, die schnell wieder abklingen und keine langfristigen Schädigungen hervorrufen. Der schlechte Ruf des Nikotins kommt vielmehr daher, dass in den meisten Untersuchungen Nikotin mit Tabak gleichgesetzt wird.

Gesundheitsschädigende Inhaltsstoffe in der E-Zigarette

Ein Mythos, der sich hartnäckig hält, ist die Aussage, dass beim Dampfen Formaldehyd entstehen würde. Dies fußt auf einer Aussage des Bundesinstituts für Risikoforschung aus dem Jahr 2012, die sich wiederum auf eine japanische Studie bezieht. Allerdings wurde dabei außer Acht gelassen, dass der Versuchsaufbau vollkommen an der Realität vorbeiging. Ja, es kam zu einer Fomaldehyd-Entstehung, allerdings bei einem vollkommen unsachgemäßen Gebrauch der E-Zigarette. Um die schädlichen Stoffe zu produzieren, müsste die E-Zigarette vollkommen überhitzt und der so "verbrannte" Dampf eingeatmet werden - was allerdings aufgrund des beißenden Geschmacks kein Dampfer machen würde.

Das Onassis-Zentrum für Herzchirurgie hat auf die Behauptungen des BfR reagiert und bestätigen, dass unter normalen Nutzungsbedingungen die Aldehyd-Emissionen bei der E-Zigarette minimal sind.

In einigen Fällen kann es zu einer Unverträglichkeit oder leichten allergischen Reaktion gegenüber Propylenglykol oder bestimmten Aromastoffen kommen, diese gehen aber mit einem Absetzen des Liquids schnell wieder weg.

Mögliche Erkrankungen bei Tabakkonsum

Die Palette der möglichen Erkrankungen und Langzeitfolgen beim Rauchen ist breit gestreut. Um nur einige der Folgen zu nennen:

  • Krebserkrankungen: als Hauptrisiko sei hier der Lungenkrebs genannt, aber auch Mundhöhlen- oder Kehlkopfkrebs, Nieren- oder Blasenkrebs können durch das Rauchen verursacht werden
  • Zahnschäden: Rauchen greift sowohl die Zahnoberfläche als auch das Zahnfleisch an. Abgesehen von gelben Zähnen kann dies im schlimmsten Fall zu Zahnausfall führen
  • Rauchen schädigt die Kondition und das Allgemeinbefinden
  • Raucher altern schneller, die Haut wirkt angegriffen, fahl und neigt schneller zu Falten

Erkrankungen durch die E-Zigarette?

Bis heute konnte noch keiner Krankheit zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass sie durch die E-Zigarette ausgelöst worden sei. Im Gegenteil, es häufen sich die Fälle, in denen ehemalige Raucher durch den Umstieg auf die E-Zigarette gesundheitlich profitiert haben. So zeigen verschiedene Studien, dass sich bei Umsteigern die Blutdruck- und Atemfunktionswerte verbessert haben und auch die Lungenfunktion bei Asthmatikern eine deutliche Besserung zeige.
Auch Kondition und Hautbild, und selbst die Geschmacksnerven, die durch jahrelangen Tabakkonsum arg in Mitleidenschaft gezogen wurden, erholen sich mit einem Wechsel zur E-Zigarette.

Passivrauch und Passivdampf

Beim Rauchen schädigt man nicht nur sich selbst, sondern auch alle, die um einen herum sind. Passivrauch ist äußerst gefährlich und hat schon bei vielen Nicht-Rauchern zu schwerwiegenden Krankheiten geführt. Doch wie sieht es bei dem Dampf der E-Zigarette aus? Gibt es Passivdampf?

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts aus dem Jahre 2012, bei der die Wissenschaftler die Schadstoffemissionen von E-Zigaretten in der Raumluft gemessen haben, kann eine Gefährdung durch Passivdampf nahezu ausgeschlossen werden. Es wird beim Ausatmen des Dampfes kein krebsförderndes Formaldehyd ausgestoßen.

Lohnt sich ein Umstieg von der Tabakzigarette auf die E-Zigarette?

Eines vorweg: natürlich wäre es immer am besten, komplett mit dem Rauchen aufzuhören und auch die E-Zigarette nicht zu nutzen. Aber nicht jedem Raucher ist dies möglich. Die E-Zigarette kann ein nützliches Mittel darstellen, um mit dem Rauchen aufzuhören. Dabei sollte das Endziel aber natürlich immer sein, komplett rauch- und dampffrei zu werden. Bleibt es beim Dampfen, kann man sich wenigstens darüber sicher sein, eine wesentlich weniger schädliche Alternative zu nutzen. Schließlich liegen die gesundheitlichen Risiken von E-Zigaretten bei maximal 5 Prozent des Schadenspotenzials von Tabakzigaretten.

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