Osteopathie: Ganzheitliche Hilfe bei Kopfschmerzen
Ob dumpfes Ziehen an den Schläfen, drückender Schmerz im Nacken oder eine Migräneattacke, die den Alltag lahmlegt: Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen weltweit. Mehr als zwei Drittel aller Menschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben darunter, Millionen Fehltage entstehen jährlich allein in Deutschland. Doch häufig werden nur die Symptome behandelt, während die Ursachen im Verborgenen bleiben.
Anlässlich des Weltkopfschmerztages am 5. September weist der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. auf die wirksamen und nebenwirkungsarmen Möglichkeiten der Osteopathie hin. "Wichtig ist für uns immer, die Ursachen genau zu differenzieren - vom Schmerzbeginn über die Dauer bis hin zu möglichen Begleitsymptomen. Erst nach einer ausführlichen Anamnese und auf dieser Grundlage entscheiden wir, ob eine osteopathische Behandlung sinnvoll ist oder ob eine zusätzliche ärztliche Abklärung erfolgen muss", erklärt VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann.
Ursachen ganzheitlich erkennen
Während Medikamente oftmals lediglich die Symptome eindämmen, setzt die Osteopathie an den Ursachen an. Dazu gehören nicht nur verspannte Nacken- und Schultermuskulatur, sondern auch Kiefergelenksprobleme, Fehlstellungen der Wirbelsäule oder Blockaden im Becken, die auf den gesamten Körper wirken können. Mit einer gründlichen Anamnese und manuellen Untersuchung ertasten und spüren Osteopathinnen und Osteopathen Funktionsstörungen und bringen den Körper durch osteopathische Techniken wieder ins Gleichgewicht.
Dabei werden nicht nur Schädel und Halswirbelsäule untersucht, sondern der gesamte Körper - von Muskel und Skelettsystem bis hin zu den inneren Organen. "Oft liegt die Ursache nicht am Ort des Schmerzes. Ein Beckenschiefstand oder alte Verletzungen können beispielhaft langfristig zu Kopfschmerzen führen", so Prof. Fuhrmann.
Für mehr Lebensqualität - ohne Medikamente
Osteopathie kann Kopfschmerzen lindern oder im besten Fall dauerhaft reduzieren, indem Verspannungen gelöst, Fehlstellungen korrigiert und die Durchblutung sowie Nervenversorgung verbessert werden. Die Behandlung eignet sich auch für Kinder, Jugendliche und Schwangere. Ergänzend geben Osteopathinnen und Osteopathen ihren Patienten Tipps zu Ernährung, Bewegung und Entspannung, damit diese selbst zur Besserung beitragen können.
Unterschiedliche Formen des Kopfschmerzes
Die Medizin unterscheidet zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Zu den häufigsten primären Formen zählen Spannungskopfschmerzen und Migräne, die zusammen etwa 90 Prozent aller Kopfschmerzen ausmachen. Seltenere Formen sind Cluster-Kopfschmerzen oder Gesichtsschmerzen. Die Ursachen sind vielfältig - von Stress und psychischer Belastung über Muskelverspannungen bis hin zu Fehlhaltungen.
Quelle: Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (ots)