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Fehldiagnose Prostatakrebs

Archivmeldung vom 17.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Es ist immer wieder verblüffend, wie unter Ärzten deutlich mehr Klartext gesprochen wird, als öffentlich gegenüber dem Patienten. Besonders gut ist das in der Ärzte-Zeitung zu beobachten, in der am 15.12.2011 ein Artikel veröffentlicht wurde, in dem zum Thema PSA-Test bei Prostatakrebs festgestellt wird: „Als Basis einer verlässlichen Krebsdiagnose kann er nicht dienen.“ Gleichzeitig heißt es aber auch „Doch offenbar wird ihm zu oft blind vertraut.“

Nach einer Auswertung von Daten von über 61.000 getesteten Männern zeigte sich, dass 17,8% ein sog. falsch-positiv-Ergebnis erhalten haben. Das ist der Durchschnitt, denn in Italien waren es 11% (niedrigster Wert) und in den Niederlanden 26% (höchster Wert). Ganz ohne dabei stutzig zu werden, erklärt man sich diesen Unterschied durch verschiedene Grenzwerte in den einzelnen Ländern. In Italien braucht man einfach mehr von diesem bestimmten Eiweiß im Blut, als in den Niederlanden, um als positiv getestet zu gelten. Es handelt sich also um willkürliche Grenzwertfestlegungen, so dass auch im Labor die Tests nur willkürlich als positiv oder negativ gedeutet werden können. Was in Holland schon positiv ist, kann in Italien noch negativ sein.

Auf diesem Niveau befinden sich übrigens auch alle Viren-Tests einschließlich HIV-Test. Es werden nur Konzentrationen irgendwelcher körpereigenen Stoffe gemessen, die willkürlich ohne wissenschaftliche Grundlage als für irgendeine „Krankheit“ spezifisch behauptet werden. Welche Konzentration dieser Stoffe als positiv oder negativ gilt, wird in jedem Land anders behandelt.

Die „falsch-positiven“ Testergebnisse erkennen die Ärzte daran, dass sie nach einem positiven Testergebnis eine Biopsie beim betreffenden Mann machen. Dazu stochern sie in der Prostata des Mannes herum und reißen (stanzen) an mehreren Stellen Gewebe heraus. Wenn es nach einer solchen Prozedur plötzlich heißt „Ups, das Testergebnis war wohl falsch-positiv, wir konnten bei der Biopsie gar kein Karzinom finden.“ wundert es mich schon sehr, dass angeblich nur 25% dieser falsch-positiv getesteten Männer weitere Tests und Untersuchungen abgelehnt haben. 75% dieser Männer haben sich erneut testen und erneut eine Biopsie machen lassen. Und dann waren von diesen 75%, die vorher allesamt falsch-positiv im PSA-Test waren, nur noch 50% falsch-positiv. Weiter heißt es: „Bei etwa 10% wurde mithilfe des Screenings doch noch ein Karzinom entdeckt.“

Die Biopsie richtet Schaden an der Prostata an, woraufhin Reparaturmechanismen im Körper starten. Damit steigt dann die Chance, dass der nächste Test erst recht positiv anzeigt, und eine zweite Biopsie gemacht wird, wenn man Pech hat sogar noch eine dritte. Dabei finden sie dann Veränderungen an der Prostata, die das Resultat der vorherigen Biopsien sein können, und definieren das dann als Prostatakrebs. Daher kommen dann solche Aussagen wie 'bei 10% konnte man dann doch noch ein Karzinom entdecken'.

Daraus wird dann die haarsträubende These, dass bei falsch-positiv getesteten Männern das Risiko vier Mal so hoch sei, wie bei zuvor negativ getesteten Männern. Es ist doch logisch (biologisch), dass man bei Männern, denen man mehr als ein mal in der Prostata herumstochere und dort massiven Schaden angerichtet hat, bei der zweiten, dritten oder vierten Untersuchung irgendeine (vom Arzt ausgelöste) Veränderung an der Prostata findet, als bei Männern, in denen zuvor nicht herumgestochert wurde, weil diese ein negatives Ergebnis hatten. Man hat also offensichtlich dann ein vier mal höheres Risiko, ein Karzinom diagnostiziert zu bekommen, wenn man auch vorher schon einmal eine Biopsie an der Prostata hatte. Wer noch keine Biopsie hatte, hat ein geringeres „Risiko“.

Hier definieren die Ärzte und „Wissenschaftler“ die Schädigungen, die sie selber industriell beim Patienten erzeugen, einfach zum „Erkrankungsrisiko“ um. Da ist es eben keine Schädigung durch den Arzt mehr, sondern der Patient hat einfach ein höheres Krebsrisiko.

Damit ist klar, dass solche Tests, wie auch der PSA-Test bei Prostatakrebs, keinerlei Aussagekraft haben können. Wenn die Ärzte von „falsch-positiven“ Testergebnissen sprechen, könnte man meinen, es gäbe dem gegenüber „richtig-positive“ Ergebnisse. Da die Tests aber willkürlich sind, kann es keine richtig-positiven Ergebnisse geben, sondern bestenfalls kann das, was sie willkürlich aus dem Test herauslesen, mit dem, was sie dann unter Anwendung teils schädlicher Untersuchungen finden (und selbst erzeugen), innerhalb ihrer willkürlichen Definition zusammenpasst. Das sagt aber nichts über irgendeine Aussagekraft des Tests aus.

Obwohl den Ärzten bei solchen Artikeln klar werden sollte und vielleicht auch klar wird, was sie tatsächlich tun, wird dem Patienten gegenüber weiterhin so getan, als wäre das alles sehr wissenschaftlich fundiert.

Was genau dieser PSA-Test und die Biopsien für die betroffenen Männer bedeuten und wie diese dann durch weitere Behandlung geschädigt werden, können Sie in der neuen Ausgabe 01/2012 des Magazins vom klein klein verlag, das zwischen den Jahren an Sie versendet wird, im Artikel über Prostatakrebs nachlesen. Wer diesen Artikel kennt, geht wahrscheinlich nicht mehr zur Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung bzw. lässt den Terminkalender des Ehegatten, in dem ein solcher Termin schon drin steht, unauffällig verschwinden.

Quelle: Christoph Hubert Hannemann / klein klein verlag

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