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Japan stellt neue Walfangstrategie vor

Archivmeldung vom 10.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: de.wikipedia.org
Bild: de.wikipedia.org

Die japanische Regierung intensiviert ihre Strategie, das internationale Walfangverbot zu kippen. Laut Regierungsvertretern wird Japan “Experten aus dem Fischereisektor in Länder entsenden, die geneigt sind, der Internationalen Walfangkommission (IWC) beizutreten, sowie in Anti-Walfang Länder, von denen angenommen wird, dass sie sich Japan anschließen könnten.“ Die Wal- und Delfinschutzorganisation WDC zeigt sich alarmiert.

Für wichtige Entscheidungen wie die Beendigung des Moratoriums (sogenannte Anhangs-Änderungen) bedarf es in der IWC einer Dreiviertelmehrheit. Momentan sind die 88 IWC-Mitglieder jedoch in 39 Pro- und 49 Anti-Walfang-Mitgliedstaaten aufgeteilt. Aus diesem Grund hat die japanische Fischereibehörde nun beschlossen, Sachverständige als "Berater" an Regierungsbehörden von Staaten zu schicken, die über einen Beitritt in die IWC nachdenken. Japan will auch die Zusammenarbeit mit Ländern, die bereits den Walfang unterstützen, stärken.

Das japanische Außenministerium plant zudem, Experten in Länder auf der Anti-Walfangseite zu schicken, die für die japanische Seite ein gewisses Verständnis haben. Die Pläne umfassen zudem Seminare für lokale Experten und Medien-Vertreter.

Um seine Ziele in der IWC zu erreichen, rekrutiert Japan seit Jahrzehnten wirtschaftlich schwache Länder ohne eigenes Interesse am Walfang. Dafür nutzt die japanische Regierung ihr Programm zur Öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit (ODA), um einen Anreiz für einen IWC-Beitritt und der Vertretung japanischer Walfanginteressen zu schaffen.

Undercover Untersuchungen der Sunday Times enthüllten 2010 Japans langfristige Strategie, um Einfluss auf das Abstimmungsverhalten von kleinen Ländern bei IWC Sitzungen zu nehmen. Die Reporter filmten offizielle Regierungsvertreter die zugaben, dass sie den Walfang aufgrund der Hilfen, die ihre Länder aus Japan erhalten, unterstützen. Die Regierungen, die in der Sunday Times-Untersuchung erwähnt wurden, waren St. Kitts und Nevis, die Marshall-Inseln, Kiribati, Grenada, die Republik Guinea und die Elfenbeinküste sowie Tansania.

"Japanische Walfänger sind derzeit im Südpolarmeer unterwegs, um Zwergwale zu jagen, trotz zwei IWC-Resolutionen und dem Urteil des Internationalen Gerichtshofes. Zudem will Japan mehr Wale im Nordpazifik töten. Die gestern erfolgte Ankündigung bestätigt offiziell, worum es Japan geht. Meine Frage an die Walschutzländer ist, was sie dagegen tun wollen?“, so Astrid Fuchs, Programmleiterin der Whale and Dolphin Conservation (WDC).

"Die EU verhandelt beispielsweise derzeit über ein Freihandelsabkommen mit Japan. Es ist höchste Zeit, diese Gelegenheit zu nutzen, um wirtschaftlichen Druck zu schaffen. Die EU muss eindeutig klar stellen, dass es kein Abkommen geben wird, solange Japan sich nicht an internationale Vereinbarungen hält und sich dafür engagiert, Wale zu schützen und zu bewahren, anstatt sie aus politischen Gründen abzuschlachten", so Fuchs weiter.

Quelle:  Whale and Dolphin Conservation (WDC)

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