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Mangelernährung vorbeugen: Die richtige Ernährung bei Kurzdarmsyndrom

Archivmeldung vom 27.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Bauch (Symbolbild)
Bauch (Symbolbild)

Bild:pixabay

Das Kurzdarmsyndrom (KDS) ist eine vergleichsweise seltene Erkrankung, die dadurch entsteht, dass der Dünndarm operativ entfernt wurde. In Deutschland leben nur ungefähr 34 Patienten pro eine Million Einwohner mit einem operativ verkürzten Darm. Mögliche Gründe für die Entfernung von Teilen des Dünndarms sind beispielsweise Schleimhautschädigungen oder Motilitätsstörungen, die durch Grunderkrankungen wie zum Beispiel Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa oder Divertikulitis, Tumore, Darmfisteln, das Absterben (Nekrose) eines Dünndarmabschnitts oder Komplikationen nach chirurgischen Abdominal-Eingriffen erforderlich wurden. Die Nahrung passiert den verkürzten Darm schneller, Nährstoff- und Flüssigkeitsaufnahme sind eingeschränkt. Daher ist die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Flüssigkeit ein zentraler Baustein der Therapie. Durch die richtige Auswahl von Lebensmitteln oder auch durch enterale und parenterale Ernährung können Menschen mit Kurzdarmsyndrom ihrem Körper die benötigten Vitamine, Mineralien und Spurenelemente zufügen und ihren Ernährungszustand verbessern.

Kurzdarmsyndrom und das Risiko von Mangelernährung

Der Dünndarm besteht aus drei Bereichen, dem Zwölffingerdarm (Duodenum), dem Leerdarm (Jejunum) und dem Krummdarm (Ileum). Abhängig davon, welcher Darmabschnitt und wie viel davon entfernt wurde, können bei einer Darmverkürzung jeweils bestimmte Nährstoffe nicht mehr aufgenommen, transportiert oder verdaut werden. Zu den typischen Symptomen bei KDS zählen unter anderem (massive) Durchfälle, ungewollter Gewichtsverlust, Laktoseintoleranz, Nierensteine oder Vitaminmangelerkrankungen. Für Betroffene bedeutet es, dass sich ihr Stoffwechsel und Nährstoffhaushalt grundlegend ändern kann und ihre Lebensqualität erheblich eingeschränkt sein kann.

Es besteht ein erhöhtes Risiko für eine Mangelernährung, da der Körper nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, die jedoch lebensnotwendig sind. Immerhin erfüllt jeder Nährstoff eine bestimmte Funktion im menschlichen Körper. Symptome, die auf einen Mangelernährungszustand hindeuten können, sind verminderte Leistungsfähigkeit, Muskelschwäche, Blässe, Störungen bei der Wundheilung und ein erhöhtes Infektionsrisiko. Bemerken Menschen mit einem Kurzdarmsyndrom, dass sie ungewollt an Gewicht verlieren, ihr Appetit vermindert ist oder sie sich insgesamt sehr schlapp fühlen, sollten Sie sich an spezialisierte Ärzt*innen wenden. Denn ein Mangelernährungszustand kann weitere Konsequenzen nach sich ziehen, wie zum Beispiel einen verlangsamten Heilungsprozess oder eine zusätzliche Beeinträchtigung der Lebensqualität. Um Mangelernährung zu diagnostizieren, führt der Arzt ein ausführliches Anamnesegespräch über die Ernährung, erfasst den Gewichtsverlust, führt eine Blutuntersuchung durch und bestimmt die Körperzusammensetzung sowie die Muskelkraft. Bei einem Kurzdarmsyndrom spielt es eine entscheidende Rolle, welcher Darmabschnitt und wie viel davon entfernt wurde, wie lange die Operation bereits zurückliegt und wie es um die Resorptionskapazität des verbliebenen Darms steht. All diese Faktoren sind einzubeziehen, wenn es darum geht, eine individuelle Ernährungsstrategie zu entwickeln und eine ausreichende Nährstoff- und Flüssigkeitsversorgung zu gewährleisten, um eine Mangelernährung zu verhindern.

Mit nährstoffreichen Lebensmitteln der Mangelernährung vorbeugen

Insbesondere wenn der KDS Patient Durchfälle hat, kann es zu Nährstoffverlusten kommen. In solchen Situationen ist es entscheidend, die richtigen Lebensmittel auszuwählen. Dazu gehören in erster Linie Nahrungsmittel, die wichtige Mineralstoffe enthalten, wie zum Beispiel Kalium (in Äpfeln, Bananen, Kartoffeln), Kalzium (in Milch und Milchprodukten), Magnesium (in Weizenkeimen, Haferflocken, Vollkornbrot, Nüssen, Samen, Fisch) und Natrium (in Salz). Des Weiteren helfen eindickende Lebensmittel dabei den Stuhl zu festigen und so dem Durchfall entgegenzusteuern, wie etwa geriebene Äpfel mit Schale, Bananen, Schmelzflocken, Reis, Vollkornbrot, Heidelbeeren, Himbeeren oder Blumenkohl. Da der Körper beim Kurzdarmsyndrom sehr viel Wasser verliert, ist es nicht zuletzt entscheidend, das Richtige zu trinken. Auf zuckerhaltige Getränke sollten KDS-Betroffene lieber verzichten. Besser geeignet sind mineralstoffreiche Mineralwasser ohne viel Kohlensäure, Kräuter- und Früchtetees, verdünnte Obstsäfte oder auch isotonische Getränke und Elektrolytlösungen. Wenn die Urinausscheidung deutlich reduziert ist, ist unter Umständen eine parenterale Flüssigkeitssubstitution notwendig, um einem Nierenversagen vorzubeugen.

Wenn die normale Nahrungsaufnahme nicht ausreicht, um den Kalorien- und Nährstoffbedarf zu decken, kann einer Mangelernährung gezielt vorgebeugt werden, indem der Körper schon in der Anfangsphase des Kurzdarmsyndroms mit künstlicher Ernährung unterstützt wird. Nach der Darmoperation ist der Dünndarm oft nicht in der Lage, ausreichend Nährstoffe zu resorbieren, sodass eine Nährstoffzufuhr über den Magen-Darm-Trakt hilfreich sein kann. Bei der enteralen Ernährung wird der Nährstoffbedarf über eine spezielle Trink- und Sondernahrung gedeckt, die patientenindividuell angepasst ist. Hierzu zählen zum Beispiel niedermolekulare Nahrungen mit leicht verwertbaren Nährstoffen oder Trinknahrung mit MCT-Fetten, sogenannten mittelkettigen Triglyceriden, wenn die Fettverwertung gestört ist. Bei der parenteralen Ernährung erfolgt die Zuführung von Makronährstoffen, Wasser, Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen intravenös über einen Infusionsbeutel. Sie ist vornehmlich in der ersten Phase der Darmresektion (Hypersekretionsphase) entscheidend. Je nach Ausmaß des Kurzdarmsyndroms, sind beide Ernährungsformen permanent notwendig oder nur eine ergänzende Maßnahme und Übergangslösung, damit Kurzdarmpatienten schrittweise wieder normal essen können.

Ernährungstherapeutische Unterstützung und Ernährungshotline für drängende Fragen

Einem Patienten mit einem Kurzdarmsyndrom kann es besser und schlechter gehen, abhängig von der aktuellen Ernährung, Umweltbedingungen oder dem seelischen Zustand. Umso wichtiger ist es, den Ernährungsstatus regelmäßig zu überprüfen und im Falle von eintretenden Auffälligkeiten die Essgewohnheiten und die Ernährung anzupassen. Bei der Erstellung einer individuellen und bedarfsgerechten Ernährungstherapie können die Experten von B. Braun Homecare kompetent beraten. Sie verfügen über langjährige Fachexpertise im Bereich Ernährungsmedizin und sind auf die ernährungsmedizinische Beratung von Menschen mit Kurzdarmsyndrom spezialisiert. Darüber hinaus bietet das Homecare-Unternehmen mit dem "B. Braun Ernährungsguide" eine telefonische Ernährungsberatung an und beantwortet Fragen rund um die Nahrungsaufnahme bei einem verkürzten Darm. Auf diese Weise kann B. Braun KDS-Patient*innen dabei unterstützen, ihren Körper mit ausreichend Nährstoffen und Flüssigkeit zu versorgen und so mehr Lebensqualität und Energie für die schönen Dinge im Alltag zu gewinnen.

Quelle: B. Braun Deutschland GmbH & Co. KG (ots)

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