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Gesünder leben ohne Gluten? Für wen der Verzicht tatsächlich sinnvoll ist

Archivmeldung vom 24.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Viele Weizen und auch Dinkelsorten sind extrem auf den Gluten-Kleber gezüchtet worden und sind unnatürlich (Symbolbild)
Viele Weizen und auch Dinkelsorten sind extrem auf den Gluten-Kleber gezüchtet worden und sind unnatürlich (Symbolbild)

Bild: Yvonne Voigt / pixelio.de

Auf vielen Lebensmitteln prangt das Label "glutenfrei". Heißt das, Gluten ist ungesund? "Eine glutenfreie Ernährung ist nicht per se gesünder als eine glutenhaltige", betont der Gastroenterologe Prof. Dr. Detlef Schuppan, der an der Havard Medical School in Boston lehrt und an der Universität Mainz das Institut für Translationale Immunologie und die Ambulanz für Zöliakie leitet.

Das Apothekenmagazin "Baby und Familie" zeigt, was es mit Gluten tatsächlich auf sich hat und worauf Eltern achten sollten.

Wenn das Immunsystem wie auf einen Feind reagiert

Was ist überhaupt Gluten, um das so viel Halbwissen kursiert? Gluten ist ein Klebereiweiß, das unter anderem in Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Emmer vorkommt und sich zudem in vielen verarbeiteten Lebensmitteln versteckt - etwa in Gummibärchen. Und es kann in der Tat krank machen, nämlich Menschen mit Zöliakie, einer erblich veranlagten Autoimmunkrankheit. Bei Betroffenen reagiert das Immunsystem auf Gluten wie auf einen Feind, produziert Antikörper und aktiviert Immunzellen, was dazu führt, dass im Darm die Nährstoffaufnahme behindert wird.

Hellhörig sollten Eltern werden, wenn ihr Kind typische Magen-Darm-Beschwerden wie einen Blähbauch, Erbrechen und chronische Durchfälle zeigt. Aber auch, wenn das Wachstum verzögert ist, das Kind dauerhaft sehr blass ist oder sich psychische Auffälligkeiten wie starke Weinerlichkeit, Abgeschlagenheit und Schlafstörungen entwickeln. Hat ein Elternteil oder ein Geschwisterkind Zöliakie, werden auch symptomlose Kinder auf entsprechende Antikörper getestet.

Keine Bedenken bei Obst und Gemüse

Es genügt übrigens nicht, einem Baby oder Kind mit Zöliakie einfach nur glutenfreies Essen anzubieten. Betroffene reagieren bereits auf winzige Glutenmengen, etwa die Brösel im Familientoaster oder den Mehlstaub am Rührgerät. Deshalb ist strenge Hygiene angesagt, etwa bei Besuchen, bei Kindergeburtstagen oder im Restaurant. Mit etwas Routine und Pragmatismus kommen die Kinder aber gut klar: Gemüse, Obst oder glutenfreie Fertiggerichte dürfen zöliakiebetroffene Besuchskinder bedenkenlos essen.

"Eine medikamentöse Therapie gibt es nicht und auch kein 'Auswachsen', wie wir es für Kinder bei einigen Allergien kennen", klärt Schuppan auf. Daher müssen Betroffene lebenslang auf Gluten verzichten. In Deutschland haben rund ein Prozent der Menschen eine Zöliakie, Kinder und Erwachsene gemeinsam gerechnet. Experten gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus.

Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)


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