Warum Auszeiten wichtig sind - Tipps für einen erholsamen Urlaub
Im Wellness-Hotel, am Strand oder in den Bergen, mit Freundinnen und Freunden Neues entdecken oder endlich den geliebten Sport ausüben - wie ein gelungener Urlaub aussieht, darüber gibt es viele Meinungen.
"Jeder Mensch hat seine eigene Art, sich zu erholen. Das hat schon der Pionier der positiven Psychologie, Martin Seligmann, betont. Wichtig ist daher, dass wir herausfinden, was uns guttut und zur Erholung beiträgt", erklärt Dr. Katharina Hullmann-Eilert, die als Psychologin bei TÜV Rheinland Unternehmen und Organisationen bei psychologischen Fragestellungen betreut.
Abstand vom Alltag wichtig für Erholung
Urlaub ist eine Zeit der Entschleunigung, in der Alltagsstress und Belastungen abgebaut werden sollen. "Sich im Urlaub die neue Küche liefern zu lassen, die Arzttermine abzuarbeiten und andere Pflichten zu erfüllen, mindert den Erholungseffekt. Es geht im Urlaub darum, Dinge zu tun, die im Alltag nicht vorkommen, nicht unter Druck zu stehen oder belastenden Stress zu spüren", betont die Psychologin. Neben den alltagsfernen Beschäftigungen ist auch ein gelassener Start ein Schlüssel zur Entspannung: Am besten schon einige Tage vor dem Urlaub packen und ausreichend Zeit für die Reise einplanen, z. B. am Flughafen oder bei Umsteigeverbindungen der Bahn.
Dauerbelastung macht krank
Dauerbelastungen im Beruf und im Alltag können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Schlafstörungen, Antriebslosigkeit oder sogar zu einem Burnout führen. "Ein Urlaub, der wirklich Entspannung bringt, ist nicht nur ein wichtiger Ausgleich zu den Belastungen im Alltag. Er bringt auch Abstand, beispielsweise zu schwierigen Situationen im Beruf, und ermöglicht uns, diese Dinge aus einer anderen, neuen Perspektive zu sehen. Dadurch können wir besser mit Belastungen umgehen oder neue Möglichkeiten erkennen", so Hullmann-Eilert. TÜV Rheinland bietet Unternehmen umfangreiche Beratung, wie sie ihre Mitarbeitenden aus arbeitspsychologischer Perspektive mit zusätzlichen Angeboten zur Erholung unterstützen können.
Auch kleine Auszeiten bringen positiven Effekt
Damit die Entspannung aus dem Urlaub auch nach der Heimkehr anhält, helfen Achtsamkeit für das eigene Befinden und Pausen. Wie diese kleinen Auszeiten aussehen, ist ebenso individuell wie der Urlaub: ein Spaziergang in der Mittagspause, eine kurze Meditation am Arbeitsplatz, ein Blick aus dem Fenster, um die Gedanken für einige Minuten schweifen zu lassen oder eine Atemübung. "Wichtig ist es, achtsam zu sein und sich zu fragen: 'Was brauche ich?' Oft hilft dann schon eine kurze Auszeit, beispielsweise die Atemübung 4711: vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden die Luft anhalten und dann elf Sekunden ausatmen. Dazu einfach bis 4, 7 und 11 zählen und entsprechend atmen", rät Hullmann-Eilert. Auch Kurzurlaube und Ausflüge helfen, entspannter durch den Alltag zu kommen und im Beruf leistungsfähig zu bleiben. Daher muss es nicht einmal im Jahr die große Auszeit sein. Experten und Expertinnen sind sich einig, dass es besser ist, den Urlaub über das Jahr zu verteilen.
Quelle: TÜV Rheinland AG (ots)