Warnung vor Betrug bei Handelsregistereinträgen - Dreiste Abzocke mit falschen Rechnungen
Archivmeldung vom 10.09.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittImmer mehr Unternehmen, die Eintragsänderungen im Handelsregister vornehmen lassen, erhalten kurz darauf gefälschte Rechnungen. Die Betrüger beschaffen sich die Adressen aus den online einsehbaren Handelsregistereinträgen und verschicken falsche Zahlungsaufforderungen über Beträge von 300 bis 1200 EUR an Unternehmen. Da die Betrugswelle nicht abzunehmen scheint, warnt firma.de nun zum wiederholten Male vor den Trickbetrügern.
Die Betrugsmasche läuft immer nach demselben Muster ab: Ein Unternehmensgründer meldet sein Unternehmen im Handelsregister an. Wenige Tage später erhält er eine behördentypische Rechnung über Beträge zwischen 300 und 1200 EUR. Das Schreiben enthält neben Aktenzeichen, Landeswappen, amtlichen Kennzeichen, behördentypischer Schriftart und Belegnummer außerdem einen irreführenden Namen des Rechnungsausstellers: Mit Namen wie beispielsweise "Deutsche Handelsregister Zentral-Info", "ZVG Wiesbaden" oder "Gewerbeerfassungs-Register" soll der den Anschein erweckt werden, das Schreiben stamme von einer offiziellen Behörde wie dem Amtsgericht. Mit einer einwöchigen Zahlungsfrist sollen die Opfer dazu gedrängt werden, möglichst schnell und unüberlegt die Rechnung zu begleichen. Erst aus dem Kleingedruckten im Schreiben wird ersichtlich, dass sich die Rechnung nicht auf einen Eintrag in das Handelsregister bezieht, sondern auf einen Eintrag des Unternehmens in eine nutzlose Datenbank. Die Spur der mutmaßlichen Täter zieht sich durch ein Geflecht aus Briefkastenfirmen, die bei "Druck & Verlag Dimitrov" oder "Panayot Dimitrov" in Hamburg endet.
Um dieser Welle Einhalt zu gebieten, warnt firma.de-Gründer Christian Manthey Unternehmer und Start-Ups vor dem Betrug: "Selbst unser Gründerzentrum in Wiesbaden wurde bereits angeschrieben. Der Schaden hat mittlerweile ein solches Ausmaß angenommen, dass wir von firma.de es als unsere Pflicht ansehen, unsere Gründer zu warnen. Wir haben daher einen Aufruf gestartet, in dem wir unsere Kunden darum bitten, uns die gefälschten Rechnungen zuzuschicken." Christian Manthey ruft Betroffene dazu auf, mit firma.de Kontakt aufzunehmen: "Wenn die Summe bereits überwiesen wurde, ist das Geld meistens für immer verloren. Wenn wir allerdings rechtzeitig kontaktiert werden, können wir das Schreiben auf Echtheit prüfen und das Schlimmste verhindern."
Eine Auswahl der Betrugsschreiben findet sich auf der Internetpräsenz von http://www.firma.de/betrugsschreiben/.
Quelle: firma.de Firmenbaukasten AG (ots)