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Das Eva Prinzip

Archivmeldung vom 22.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl
Das Eva Prinzip
Das Eva Prinzip

Kaum eine andere Buchveröffentlichung hat in den letzten Wochen die Gemüter so erhitzt, wie "Das Eva Prinzip" von Frau Herman. Warum? Frau Herman beleuchtet die modernen Errungenschaften der Frauenbewegung kritisch und wirft Fragen auf, die für unser heutiges Gesellschaftsdenken unbequem sind.

Vernachlässigte Kinder, jugendliche Aggressionen und Familiendramen sind in der medialen Berichterstattung keine Seltenheit mehr und stellen nichts Besonderes mehr dar. Der Medienkonsument hat sich daran gewöhnt und stört sich kaum noch. Auch sinkende Geburtenraten und ein Überaltern der Bevölkerung wird bereits mit einem Schulterzucken abgetan, ohne sich über die Gründe Gedanken zu machen. Was hat dies mit dem neuen Buch von Frau Herman zu tun? Sind in der Gesellschaft orientierungslose Kinder und Jugendliche ein Symptom, welches aus der Vernachlässigung im Kindesalter heraus entstanden ist? Könnte die zerrüttete Familie eine Mitschuld tragen?

Frau Herman sieht deutliche Verbindungen zwischen der "Kälte" in der Gesellschaft und einem falschen Frauenbild. Die Rollen von Mann und Frau sind nach ihrer Auffassung allein biologisch bedingt schon unterschiedlich und anstatt dass beide Geschlechter gemeinsam ihre Stärken nutzen, ist ein Kampf um die Vorherrschaft und Bestimmung entbrannt. Kritiker werfen Frau Herman vor, sie würde fordern, dass die Frau an den Herd zurückkehrt und sich nicht mehr selbstbestimmend entfalten kann. Zum Einen schreibt sie dies in keiner Zeile und zum Anderen stellt sie die Frage, ob der Berufsstress, der Erwartungsdruck im Job, zu Hause und in der Familie stets verfügbar und unfehlbar zu sein etwas mit Selbstbestimmung zu tun habe. Ist es nicht so, dass das Leben der Karrierefrau, die auch zu Hause ihre "Frau" stehen soll, fremdbestimmt ist? Soll dies das Ziel der Frauenbewegung gewesen sein?

Zu keiner Zeit wertet die Autorin den Feminismus generell ab, nur nach ihrer Meinung ist er über das Ziel hinausgeschossen, denn Frauen sollen in ihm keine Frauen sein und ihre weibliche Seite ausleben, sondern die Rollen der Männer kopieren, gleichwohl für Extremfeministinnen der Mann das erklärte Feindbild Nr. 1 ist. Hat eine solche Lebensweise einen Sinn? Genau solche unbequemen Fragen haben zu Angriffen der Autorin geführt, besonders persönliche erhält sie vom gleichen Geschlecht. Wenn sich Uschi Glas mit dem Satz "Will sie uns in das Mittelalter zurückversetzen?", Alice Schwarzer mit "Zwischen Steinzeitkeule und Mutterkreuz" und Karin Duve mit "Zum Knochenkotzen" äußerern, stellt sich die Frage, ob die Damen das Buch aufmerksam gelesen haben (Quelle der Zitate: Focus Ausgabe 37/2006). Anscheinend nicht, denn eigentlich müßten sie das Buch von Frau Herman feiern, denn sie fordert eine Selbstbestimmung der Frau, ob sie nun berufstätig sein oder sich eine Familie aufbauen möchte. Frau Herman fordert das Ende der Diskriminierung von Frauen, die ihren eigenen Weg gehen.

Besonders geschmacklos ist der Kommentar von Frau Schwarzer zu werten ("Zwischen Steinzeitkeule und Mutterkreuz"), denn mit dem Mutterkreuz spielt sie auf eine Auszeichnung im Dritten Reich an, die Mütter für das Gebären von viel Nachwuchs auszeichnete. Die Zeiten des Dritten Reichs sind lange vorbei und wir leben im Hier und Jetzt. Die Gesellschaft hat sich gewandelt, Frau Schwarzer scheint jedoch noch nicht angekommen zu sein, sie degradiert sich selbst als Ewiggestrige.

Statt einen unnötigen Geschlechterkampf auszufechten möchte Frau Herman mögliche Lösungswege aufzeigen, die ein Famlien- und Gesellschaftsleben in Harmonie zwischen Mann und Frau hervorbringen könnten. Wie es das Buch aber richtig sagt, liegt es an jedem Einzelnen, ob er sich aus den Zwängen befreit.

Das Eva Prinzip ist ein sehr mutiges und fundiertes Buch, gerade in Zeiten, in denen die Politische Korrektheit wie ein goldenes Kalb verehrt wird.


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