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Professor Franz Petermann: "Mobbing ist anerzogen"

Archivmeldung vom 16.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Kleine Machtkämpfe gehören zu jedem Kinderleben - aber heute werden immer häufiger die Grenzen zum Mobbing überschritten. Für einen großen Report in ihrer aktuellen Ausgabe (Heft 6/2013) hat die Zeitschrift ELTERN FAMILY mit Prof. Franz Petermann gesprochen. Er ist Direktor des Zentrums für Klinische Psychologie der Uni Bremen und erforscht seit Jahren die Entwicklung der Sozialkompetenz bei Kindern und Jugendlichen.

In dem Exklusiv-Interview warnt der Experte, dass das Mobben immer früher einsetze: "Es gibt krasse Formen wie Cyber-Mobbing. Das sind knallharte Verletzungen, die Kinder erfahren. Es tritt auf, sobald die Kinder mit acht, neun oder zehn Jahren über Handys verfügen oder via Internet soziale Netzwerke betreten. Alle Mobbing-Phänomene, die wir haben, verlagern sich jedes Jahr ein bisschen nach vorne."

Prof. Petermann kritisiert in diesem Zusammenhang auch die heutige Erziehung: "Ich glaube, dass Grenzen zu spät gesetzt werden. Das ist das Hauptproblem."

Mobbing könne man nur verhindern, indem Kinder soziale Regeln lernen und ein Gefühl für Gerechtigkeit und Fairness entwickeln. Der Experte: "Bei der Vermittlung von sozialer Kompetenz und moralischer Erziehung haben wir ganz große Defizite. Die Kinder haben kein Gerechtigkeitsgefühl mehr, viele sind einfach Egoisten. Sie werden zu Egoisten erzogen. Für mich ist Mobbing anerzogen!"

Auf die Frage, was sich ändern müsse, um die Situation insgesamt zu verbessern, antwortet Prof. Petermann: "Wir müssen Kindern die Grundprinzipien des sozialen Miteinanders nahebringen: Teilen, Rücksichtnahme, Helfen, Unterstützen, Fairness - all diese Werte, die ins Wackeln gekommen sind. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass sich Kinder auch zurücknehmen können, um anderen eine Chance zu geben."

Quelle: Gruner+Jahr, ELTERN family (ots)

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