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Putin: Russland bastelt an grundsätzlich neuem Raumlabor

Archivmeldung vom 10.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Drawing of Nauka docked to Zvezda.
Drawing of Nauka docked to Zvezda.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Laut einem Bericht von Jelena Kowatschitsch für Radio "Stimme Russlands", entwickeln russische Forscher ein Raumlabor, das eine „viel bessere“ Schwerelosigkeit als bisher ermöglichen soll. Das ist wichtig, um effizientere Computer und Laser zu bauen. Für das Projekt sind die Staatsuniversität Perm sowie der Raketenkonzern Energia zuständig. Das geplante Raumlabor OKA-T soll unabhängig von der Internationalen Raumstation funktionieren, damit der ISS-Alltag die Experimente nicht beeinträchtigt.

Weiter heißt es in dem Beitrag: "Denn an Bord der ISS ist es ziemlich laut: Kompressoren und weitere Lebenserhaltungssysteme laufen dort auf Hochtouren. Dies verursacht Störungen, verdirbt sozusagen die ideale Schwerelosigkeit. Professor Gennadi Putin, Lehrstuhlchef für allgemeine Physik der Uni Perm, kommentiert:

„Versuchen Sie mal in einem Auto, Sekt oder Wasser aus einem Glas zu trinken. Der Wagen rüttelt, bremst, biegt ab. Sie können Wasser verschütten, das wird Ihnen kaum gefallen. Die ISS erlebt ein ähnliches Rütteln, weil sie ab und zu ihre Ausrichtung im All korrigieren muss. Daraus resultiert eine ‚gestörte‘ Schwerelosigkeit. Der neue Satellit wird dagegen weder Menschen noch Kompressoren an Bord haben, es gibt auch keine Anlagen zur Luft- und Wasserversorgung. Deshalb soll auch die Schwerelosigkeit dort viel besser sein“.

Im neuen Raumlabor sollen Öfen für die Kristallzüchtung installiert werden. Auf der Erde ist es wegen der Schwerkraft unmöglich, vollkommene Kristalle zu züchten. Sie sind aber ein maßgeblich wichtiger Bestandteil moderner Computer und Laser. Deswegen wurde beschlossen, im Orbit solch ein Labor zu bauen. Ein in Perm entwickeltes Gerät soll die Qualität der dort gezüchteten Kristalle überwachen, so Professor Putin:

„Dieses Gerät soll am Ofen installiert werden. Kommt ein nicht besonders guter Kristall aus dem Ofen, werden die Aufzeichnungen des Geräts Aufschluss darüber geben, ob es Stöße oder weitere Störungen durch Gravitation gegeben hat.“

Das geplante Labor soll Experimente außerdem deutlich billiger machen. Derzeit kosten Raumtransporte rund 30.000 US-Dollar pro Kilogramm Nutzlast. Die Kosten waren riesig. Nun rechnet Gennadi Putin mit einem Durchbruch:

„Das neue Raumlabor soll zunächst zur ISS transportiert werden. Dann löst es sich von der Raumstation ab und schwebt selbständig im All. Ein halbes Jahr später dockt die Sonde wieder an der ISS an. Die ISS-Besatzung holt die gesammelten Daten, installiert bei Bedarf neue Geräte und schickt das Labor auf neue Mission. Das ist sehr günstig und preiswert: Man braucht nicht für jedes Experiment eine neue Sonde zu bauen.“

Die staatliche Universität Perm wurde für dieses Programm ausgewählt, weil ihre renommierten Experten seit 30 Jahren physikalische und hydromechanische Vorgänge in der Schwerelosigkeit erforschen. Der Lehrstuhl für allgemeine Physik besitzt eine Lizenz, um Raumsonden und Technologien für Forschungsmissionen im All zu bauen."

Quelle: Text Jelena Kowatschitsch - „Stimme Russlands"

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