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Vitamin-C-Injektion tötet Krebszellen ab

Archivmeldung vom 05.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Es könnte ein spektakuläres Comeback werden: Lange Zeit war Vitamin C in der konventionellen Krebstherapie abgeschrieben. Nun haben Forscher mit seiner Hilfe das Krebswachstum bei Versuchstieren stoppen können - aber nur in hohen Dosen und direkt ins Blut injiziert.

Seine segensreiche Wirkung entfaltet das Vitamin nur unter einer Bedingung: Es muss in hohen Dosen direkt in die Blutbahn gelangen. Eine orale Aufnahme, beispielsweise über Vitamintabletten, sei wirkungslos, erklären die Wissenschaftler um Qi Chen von National Institute of Health (NIH) in Bethesda. Wirksam gegen Krebszellen werde das Vitamin über die Bildung von aggressivem Wasserstoffperoxid, das Krebszellen abtöten könne, ohne gesunde Zellen zu schädigen, berichten die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe das Fachblattes "Proceedings of the National Academy of Sciences".

Über den möglichen Nutzen einer Vitamin-C-Behandlung bei Krebs wird bereits seit Jahrzehnten immer wieder diskutiert. Schon vor mehr als 30 Jahren hatten Studien darauf hingewiesen, dass das Vitamin in hohen Dosen verabreicht die Überlebenszeit von Krebspatienten verlängert. Chemie-Nobelpreisträger Linus Pauling hatte sich für die Vitamintherapie stark gemacht. In Kontrolluntersuchungen konnte ein Nutzen aber nicht nachgewiesen werden, so dass die konventionelle Medizin den Einsatz von Vitamin C wieder verwarf. In der Alternativmedizin hingegen wurde es weiterhin auch in der Krebsbehandlung eingesetzt.

Vitamin C gehört zu den sogenannten Antioxidantien, auch Radikalfänger genannt. Diese Stoffe binden im Körper aggressive Sauerstoffmoleküle, die zur Entstehung von Krebs beitragen können. Diese Tatsache hat zu der Annahme geführt, dass eine ausreichende Versorgung mit Ascorbinsäure - so lautet die chemische Bezeichnung des Vitamins - vor der Krebsentstehung schützen kann. Wie die aktuelle Studie nun zeigt, könnte das Vitamin darüber hinaus auch bei der Behandlung von Krebs hilfreich sein.

Die Forscher hatten Krebszellen und gesunde Zellen im Labor hohen Konzentrationen von Ascorbinsäure ausgesetzt. Die Substanz löste die Bildung von Wasserstoffperoxid aus, das bei den gesunden Zellen keine akuten Schäden auslöste, einen großen Teil der Krebszellen hingegen abtötete.

Anschließend spritzten die Wissenschaftler krebskranken Mäusen das Vitamin in der hohen Konzentration von vier Gramm pro Kilogramm Körpergewicht direkt in den Bauchraum. Aggressive Tumore der Bauchspeicheldrüse, der Eierstöcke und des Gehirns bremsten daraufhin ihr Wachstum deutlich um 41 bis 53 Prozent. Gesunde Zellen hingegen wurden durch die Behandlung nicht geschädigt.

Ascorbinsäure könnte künftig als wichtiger Wirkstoff in der Chemotherapie von Krebspatienten eingesetzt werden, glauben die Forscher. Die eingesetzten hohen Konzentrationen könnten auch im menschlichen Blut erreicht werden, wie eine Studie an Freiwilligen bereits ergeben hat.

Die dafür nötigen hohen Konzentrationen aber durch vitaminreiche Kost oder die Einnahme von Vitaminpräparaten erreichen zu wollen, sei jedoch völlig unmöglich, betonen die Forscher: Ein eingebauter Schutzmechanismus verhindere, dass mehr Vitamin C ins Blut übergehe, als der Körper benötigt. Überschüssige Ascorbinsäure werde daher einfach ausgeschieden.

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