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Ein hohes Alter ist möglich mit dem "Langlebigkeits-Gen"

Archivmeldung vom 03.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

In Kiel ist man einem Gen auf der Spur, was manchen Menschen ein längeres Leben beschert als anderen. Bei Probanden, die die 100 Jahre erreicht haben, trat eine Variante des Gens FOXO3A besonders häufig auf.

Kieler Forscher haben die Rolle eines kürzlich entdeckten Langlebigkeits-Gens bestätigt. Eine Variation in dem Gen FOXO3A trete auffällig oft bei sehr alten Menschen über 100 Jahren auf und beeinflusse vermutlich weltweit positiv die Lebenserwartung, berichten die Forscher um Stefan Schreiber von der Universität Kiel. Sie hatten DNA-Proben von 388 hundertjährigen Deutschen mit 731 jüngeren Menschen verglichen. Die Studie erscheint in der Zeitschrift "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften.

Amerikanische Forscher hatten im September 2008 über eine Anreicherung der genannten Genvariante bei sehr alten amerikanischen Männern japanischer Herkunft berichtet. Es fehlten jedoch Untersuchungen bei anderen Bevölkerungsgruppen. Mit der deutschen Stichprobe und mit Untersuchungen in Frankreich sei der Zusammenhang zwischen FOXO3A und Langlebigkeit nunmehr bestätigt und auch für Frauen festgestellt worden, schreiben die Forscher.

Dieser Befund sei von besonderer Bedeutung, weil Japaner und Europäer genetisch relativ unterschiedlich sind, erläuterte die Leiterin der Kieler Forschungsgruppe "Gesundes Altern", Prof. Almut Nebel. "Jetzt können wir davon ausgehen, dass dieses Gen für das Erreichen eines hohen Alters wahrscheinlich weltweit eine Rolle spielt."

FOXO3A ist für die genetische Altersforschung von großem Interesse, seit es in den 90er Jahren in Wurm und Fliege als altersrelevant beschrieben wurde. "Am schwierigsten ist es, für solch eine Studie hochbejahrte Teilnehmer zu gewinnen, insbesondere 100-Jährige. Interessanterweise sind die genetischen Effekte bei 100-jährigen Menschen deutlicher zu sehen als bei 90-jährigen", schilderte Friederike Flachsbart vom Institut für Klinische Molekularbiologie der Universität Kiel.

Mit Unterstützung der schleswig-holsteinischen Biodatenbank Popgen, die zurzeit mehr als 660 Erbgutproben von 100-Jährigen enthält, kann das Institut auf eine der weltweit größten DNA-Sammlungen sehr alter Probanden zugreifen.

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